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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff
Autoren: John Ringo
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immerhin nachdem alle Offiziere und Unteroffiziersdienstgrade einigermaßen festen Boden unter den Füßen hatten. Daran anschließend wurde dann schweres Gerät geliefert, die Ausbildungspläne fertig gestellt und freigegeben, und die einzelnen Einheiten nahmen ihre Funktion auf. Und dann wurde aus dem Ganzen langsam eine Einheit, formte sich aus einer Ansammlung von Individuen. Und nach einiger Zeit schickte man sie dann in den Krieg hinaus – es kam nur ganz selten vor, dass in Friedenszeiten Einheiten sozusagen aus dem Lager geholt wurden –, und dann geriet die harte Arbeit der Einheitsbildung allmählich in Vergessenheit und die wesentlich härtere Arbeit des Kämpfens setzte ein.
    Selbst unter noch so günstigen Umständen ist es ein mühsames Geschäft, die richtige Zahl von Offizieren und Unteroffiziersdienstgraden gleichzeitig mit ihrem schweren Gerät bereit zu stellen. Kanonenfutter findet sich in jeder Art von Krieg am leichtesten, am schwierigsten ist es, ausgebildete und fähige Unteroffiziersdienstgrade zu finden.
    Was das First Battalion 555th MIR anging – und im Übrigen auch jedes weitere Bataillon, das irgendwo auf der Welt aufgestellt wurde –, vollzog sich diese ganze Prozedur nicht so glatt. Fred Hanson war bisher der Ansicht gewesen, bereits jede mögliche Kombination von Fehlern und Pannen zu kennen, die die US Army zu bieten hatte. Als sein ausgeborgter Humvee in das Gelände einbog, musste er freilich zugeben, dass er Unrecht hatte. Diesmal hatte die Army nur einen winzigen Fehler gemacht, mikroskopisch könnte man sagen, aber die Folgen waren gigantisch.
    Das Terran Ground Defense Command – das neu gebildete Zentralkommando der diversen nationalen Verteidigungsstreitkräfte der ganzen Erde – machte sich keine Sorgen um ausgebildetes Personal. Als Gegenleistung dafür, dass die Menschheit sich bereit erklärt hatte, gegen die Posleen zu kämpfen, hatte die galaktische Föderation als eine der ersten Techniken einen Verjüngungsprozess angeboten. Ein längst im Ruhestand befindlicher hoher Offizier konnte sich einer sorgfältig abgestuften Folge von Injektionen unterziehen, möglicherweise auch ein paar einfache chirurgische Eingriffe an sich vornehmen lassen und dabei eine ganze Anzahl Jahre abgeben. Innerhalb weniger Wochen, allerhöchstens einiger Monate, war der Patient dann, wie es aussah, wieder um die zwanzig. Auf diese Weise stand ein Großteil militärischer Führungskräfte, die in den vorangegangenen Jahrzehnten in den Ruhestand getreten waren, in Zeiten planetarischer Not wieder für neue Einsätze zur Verfügung. Das Ganze hatte nur einen winzigen Haken.
    Das Verjüngungsprogramm basierte auf einer Kombination des jeweils höchsten erreichten Ranges und des gegenwärtigen Alters. Ein E-9, das konnte ein Sergeant Major in der Army oder ein Senior Master Chief in der Navy sein, wurde aufgerufen, wenn er vierzig Dienstjahre geleistet hatte, ein E-8 nach neununddreißig. Die Skala reichte bis hinunter zu dem Punkt, wo ein Soldat oder Matrose, der als E-1 den Dienst quittiert hatte, mit zwanzig Dienstjahren wieder einberufen werden konnte. Ein ähnliches Schema galt für Offiziere.
    Zuallererst wurde Personal der obersten Dienstgrade, sowohl der Offiziers- als auch der Unteroffizierslaufbahn, aufgerufen, dessen Pensionierung am weitesten zurücklag. Auf diese Weise kam es in den Vereinigten Staaten zu einer plötzlichen Flut ranghoher Offiziers- und Unteroffiziersdienstgrade, von denen viele ihre letzten Kampfhandlungen anlässlich der Tet-Offensive im Vietnamkrieg erlebt hatten.
    Zur gleichen Zeit kam es zu einer allgemeinen Einberufung von Soldaten und Offizieren, die erst vor kurzem aus dem Dienst ausgeschieden waren, und darüber hinaus wurde die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt. Dies löste eine wahre Flut von Offizieren und Unteroffiziersdienstgraden der unteren Ränge und gemeiner Soldaten aus. Das Verjüngungsprogramm war darauf abgestimmt, eine äquivalente Zahl erfahrener Führungskräfte zur Verfügung zu stellen, jener Kräfte also, die dem mittleren Management der Wirtschaft entsprachen.
    Natürlich gab es eine Lücke, aber die Kapazität sollte mehr als ausreichend sein, um auf die Weise eine Kommandostruktur aufzubauen und funktionsfähige Einheiten auf die Beine zu stellen. Zum ersten Mal würde in einem Katastrophenfall erfahrenes Führungspersonal nicht nur ausreichend, sondern sogar im Übermaß zur Verfügung stehen.
    Die beiden Programme waren
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