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Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Titel: Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
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ich den Dolch aufhob. Dann würde mein Urteil nicht vollstreckt werden. Andernfalls werde man dafür sorgen, dass ich hingerichtet werde. Ich sollte überhaupt nichts sagen. Da mir ohnehin niemand glauben wollte …«
    »Wer lief aus dem Garten?«, fragte der Kaiser.
    »Lady Tepdo.«
    »Ihr hieltet es für geraten, das für Euch zu behalten, um Euren Hals zu retten?«
    »Ja, Allerhöchste Erhabenheit.«
    Der Kaiser erhob sich. »Eure Anwälte mögen eine Wiederaufnahme des Verfahrens fordern. Doch dazu werde ich es nicht kommen lassen. Ich ordne damit an, dass das bereits gefällte Todesurteil gegen Earl Zabrin umgehend vollstreckt wird!«
    Zabrin erblasste, aber er protestierte nicht.
    »Oder möchte jemand für ihn sprechen?«, fragte der Kaiser.
    »Ich«, sagten Minkas und Warlord Hamilton gleichzeitig.
    Der Kaiser lächelte. »Ein Mann, der gleich zwei Fürsprecher findet, mag Qualitäten besitzen, die mir bisher verborgen geblieben sind. Ihr werdet diese Qualitäten unter Beweis stellen müssen, Earl Zabrin! Ich erlaube also eine Wiederaufnahme Eures Verfahrens.«
    Zabrin brach in Tränen aus und Warlord Hamilton brachte ihn nach draußen.
    »Nun, Rial, wen haben wir als nächsten vermerkt?«
    »Graf Coracun Harrow, Erhabenheit.«
    Der Graf verneigte sich.
    »Trotz Eurer Jugend habt Ihr Euch bereits intensiv mit dem Aufgabengebiet Eures Vaters auseinandergesetzt«, sagte der Kaiser. »Ihr werdet Eure Fähigkeiten dazu verwenden, um zusammen mit anderen Personen, die ich noch nennen werde, eine Neuordnung der Sicherheitsdienste am Hof zu entwerfen. Die Praxis hat erwiesen, dass mehrere solcher Dienste nicht zu mehr, sondern zu weniger Erkenntnissen verhelfen. Es ist also eine Straffung und Neuorganisation notwendig. Besonders die Prewards benötigen mehr als nur eine neue Führungsspitze. Es wird sich zeigen, welche Position nach einer solchen Neuordnung für Euch angemessen sein wird.«
    Coracun bedankte und verbeugte sich.
    Als Nächstes wurde Perle Idemeneo nach vorn gerufen und der Kaiser befragte sie detailliert über die gesundheitliche Verfassung des Kaiserpaares. Perle bat darum, den Leibarzt hinzuziehen zu dürfen. Gemeinsam zeigten sie Aufnahmen des Gehirns und Aktivitätsmessungen der Nervenbahnen, Muskeltonusableitungen und eine Fülle anderer Daten.
    »Sie werden also nicht wieder erwachen?«, fragte der Kaiser.
    »Von Erwachen kann man nicht sprechen, Erhabenheit«, erwiderte der Leibarzt. »Wach sind sie in gewisser Weise. Die Gehirnwellen bilden sowohl Alpha- wie Betamuster. Es ist auch denkbar, sie mit einer virtuellen Körperverknüpfung zu versehen, das Gehirn zu entnehmen und in eine Ganzkörperprothese einzufügen, obwohl es mit einem hohen Risiko verbunden wäre. Das Problem ist eher, in welcher Verfassung sie nach 12-jähriger Gefangenschaft im eigenen Körper sind. Es dürfte ihnen schwerfallen, sich in der Welt zu orientieren. Die Aktivitätsmuster sprechen dafür, dass sich beide in einem Zustand des Wachtraumes befinden, aus dem sie nicht dadurch geweckt werden können, dass man ihnen einen robodoiden Ersatzkörper zur Verfügung stellt. Der erzwungene Rückzug in die eigene Psyche führt zu pathologischen Prozessen. Laienhaft gesagt befinden sich Ihre Erhabenheiten nicht bei geistiger Gesundheit und es ist fraglich, ob sie wieder genesen werden.«
    »Alles wissenschaftlich Erdenkliche und technisch Mögliche soll eingesetzt werden«, befahl der Kaiser. »Ich bin sehr dankbar, Madame, dass Euer Wissen und Eure Intelligenz für diese Aufgabe zur Verfügung stehen. Euch wurde viel geraubt und niemand könnte mehr Elan aufbringen als Ihr.«
    »Da bin ich anderer Meinung, Thanaton«, sagte Perle. »Ich würde es meiner Tochter lieber ersparen, aus zweifellos bunten Träumen zum Wahnsinn zu erwachen. Wenn du es verlangst, werde ich daran mit all meinem Können arbeiten, aber du kannst einer alten Frau glauben, dass man die Vergangenheit nicht wieder heraufbeschwören kann. Es gibt Dinge, die zu tun sind und Menschen, die jetzt ihr Leben zu leben haben. Ihnen solltest du deine Aufmerksamkeit widmen. Schuldgefühle taugen nicht, ein Reich zu regieren.«
    »Danke für deinen Rat«, sagte der Kaiser ernst. »Doch wünsche ich, dass es versucht werden soll.«
    Perle verbeugte sich und zog sich zurück.
    Rial di Nidare sah auf seine Tafel. »Äh, Maître D’ete.«
    Minkas mühte sich mit einer Verbeugung ab, die er selbst ungelenk fand. »Erhabenheit. Es tut mir leid. Natürlich sind wir
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