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Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Titel: Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
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nur Minkas auf, dass er gerötete Augen hatte. Er hob die Impulspistole auf, die Lady Tepdo aus der Hand gefallen war. »Habt nicht vielleicht Ihr die Perle verschwinden lassen, Exzellenz?«, fragte er Lady Tepdo. »Ihr hattet schon immer etwas gegen mich und gegen Fangatin. Und Ihr habt immer schon recht freundlich von Loxman Ringard gesprochen.«
    »Was faselt Ihr?«, fragte Lady Tepdo und richtete ihre Frisur.
    Coracun half Adrian auf und flößte ihm etwas ein. »Nun, jedem wäre es doch völlig egal gewesen, wenn die verfluchte Perle verschwunden wäre, nur Ihr machtet ein Gewese um das nicht mal ungeheuer wertvolle Ding. Bloß weil Kaiser Rinardon es Euch aus zweiter Hand geschenkt hat …«
    »Die Perle war für mich«, schnappte Lady Tepdo. »Hamuen kaufte sie für mich und dann kam das Flittchen, Perle Idemeneo, und betörte ihn …«
    »Darum geht es doch«, sagte Minkas laut. »Hamuen hat Euch beide sitzen lassen und eine andere geheiratet, stimmt’s? Und die Perle …«
    »Er gab sie mir«, sagte Lady Tepdo feindselig.
    »Ihr wolltet Kaiserin werden und nicht nur eine schäbige Perle haben. Er verschmähte Euch.«
    »Idemeneo hatte ihre Karten gut gespielt. Und? Was hat es ihr genutzt? Meine Tochter ist Kaiserin.«
    »Nachdem Ihr ihre Tochter umgebracht und Eurem Schwiegersohn den Weg zum Thron freigemacht hattet!«
    »Ich habe May nicht umgebracht. Und Adelardin auch nicht.«
    »Nein, denn sie leben noch, nicht wahr?«, sagte Adrian. Seine Stimme klang sonderbar und sein Atem kam pfeifend. Frisches Blut sickerte durch sein Hemd. »Sie liegen oben in der alten Sternwarte, damit Ihr sie ansehen könnt.«
    Lady Tepdo fuhr herum, riss Rial die Pistole aus der Hand und feuerte einen zweiten Schuss auf Adrian ab. Doch diesmal ging nicht er zu Boden, sondern der Druck schleuderte Lady Tepdo nach hinten. Sie schlug mit Wucht gegen eine Säule, sackte daran hinab und blieb bewusstlos liegen.
    Coracun lächelte überlegen. »Was ein gutes Schutzfeld doch alles bewirkt«, sagte er. »Ich hätte es gleich installieren sollen.«
    Adrian stand unsicher in Coracuns Griff. »Sie sind dort oben«, wiederholte er. »Ich habe sie gesehen. Sie leben. Eine Vorrichtung kürzt ihnen sogar die Fingernägel und Schläuche gehen ab und …«
    »… das ist das Grausame daran«, sagte eine Stimme, die Minkas zum ersten Mal in der Runde hörte. Perle Idemeneo erschien in einem purpurroten Gewand mit Spitzenärmeln und verneigte sich vor dem Kaiser. »Graf Harrow hat mich benachrichtigt und ich bin auf dieselbe unbequeme Art nach oben gelangt wie der arme Adrian Koeg.«
    »Sind sie wirklich dort? Und am Leben?«, fragte Thanaton.
    »Wirklich dort und am Leben«, bestätigte Perle Idemeneo. »Aber das ist eben das Infame. Ich habe mir den Status zeigen lassen. Die beiden erlauchten Personen werden sich niemals mehr erheben.«
    »Weshalb nicht?«, fragte der Kaiser.
    »Man hat sie mit Pseudo-Botuxella vergiftet. Es erzeugt das, was der Volksaberglaube den Schlaf der lebenden Toten nennt. Das Bewusstsein bleibt intakt, aber keinerlei Körperfunktion, nicht einmal die Augennerven, sind mehr mit dem Willen beeinflussbar. Die Persönlichkeit ist in einem Körper eingeschlossen, der nicht die geringste Reaktion auf die Gedanken zeigt. Man darf bezweifeln, dass ein solches Bewusstsein eine jahrelange Gefangenschaft dieser Art unbeschadet übersteht.«
    Es herrschte Stille, bis Lady Tepdo auf die Füße kam. Blass und zitternd hinkte sie auf Perle zu. Die Pistole hatte sie aufgehoben. Die Mündung zeigte nun auf Perle.
    »Alles nur deine Schuld! Du musstest Hamuen deine verfluchten Worte ins Ohr murmeln. Du musstest ihm von den Fischen erzählen. Ich hatte sie lediglich vergiftet, um etwas herauszufinden. Es waren nur Fische. Umso passender, dass ein Fischgift seinen Sohn für immer ins Wachkoma fallen ließ. Denn wach ist er immer. Er kann nicht schlafen. Das lässt das Botuxella nicht zu.« Sie hob die Pistole auf Augenhöhe. »Aber dich wollte Hamuen auch nicht, denn ich hatte ihm erzählt, was du mit dem alten Nidare getrieben hattest. Wie die Männer dieser Familie herumhuren. Der Sohn ist auch nicht anders. Möge diese Linie untergehen! Für immer!«
    Lady Tepdo drückte ab, aber Minkas warf sie rechtzeitig mit einem heftigen Tritt um. Der Schuss traf eine Säule. »Deswegen hast du alte Hexe auch Anel umbringen lassen! Aber das erklärst du nicht in aller Öffentlichkeit. Schließlich betrifft das deine Tochter und nicht
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