Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Titel: Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
Vom Netzwerk:
noch mit kleinen, festen Beeren. Dann ist es prima.«
    »Ja, Meister.« Padrin verdoppelte seine Bemühungen. »Es ist nur ein Übungsstück, das mir Euer Assistent aufgegeben hat.«
    »Sage nicht nur «, belehrte ihn Minkas. »Jedes Stück verlangt unsere ganze Liebe.« Schnell zog er die Hand fort, die Padrin an seine Lippen ziehen wollte. »Schon gut, mein Freund. Schon gut. Ich meine nur, du sollst es genießen. Wenn’s keinen Spaß macht, sollte man es lassen.«
    »Hört, hört«, murmelte Adrian und gähnte.
    Sie beide gähnten ständig. Weil sie nun die Frühstückstafel zu beschicken hatten, mussten sie früher aufstehen und nach dem Rausch der vergangenen Nacht war es noch unerfreulicher, sich in kühler Morgenfrühe aus dem Bett zu quälen. Adrian gab Anweisungen für die Zubereitung von Speckomelette und füllte Eier in den Eierkocher. Dazu belud Ell ein Tablett mit Käsewürfelchen, Kapern, gehackten Zwiebelchen, Gewürzmischung und winzigen Krügen, die mit Soßen gefüllt waren.
    »Was soll das werden?«, fragte Minkas.
    »Sie sollen sich das selbst zubereiten«, erklärte Adrian. »Sie öffnen die Porzellangefäße, bestreuen das Ei mit allem, was sie wollen, machen zu und setzen es in eine der Vertiefungen, wo es blitzschnell gegart wird. Dazu gibt es Toast und Butter. Der Kämmerer, dieser Rial, hat versprochen, eine große Show daraus zu machen.«
    Minkas klopfte ihm auf die Schulter. »Du bist zwar ein Blödmann, aber ein ganz schön einfallsreicher.«
    Adrian lachte. »Wir dachten, dazu Kaffee aus den Bergen von Caperam und für jeden 0,1-Liter-Champagner zu reichen.«
    Minkas spürte beim Gedanken an Champagner im Augenblick alles andere als Wohlbehagen. Weil es seiner Stellung auch nicht angemessen gewesen wäre, allzu viel selbst zu tun, verließ er die Küche und schlenderte in den Garten hinaus, um Schnittlauch zu holen. Elongata hatte ihm kurz nach Sonnenaufgang die Beete mit Kräutern gezeigt, die er für die Küche verwenden konnte, und er war gern bereit, der Erinnerung an den gemeinsamen Spaziergang ein wenig nachzuhängen.
    Er erwartete nicht, Elongata zu treffen, aber er hätte auch keinen Moment damit gerechnet, dort auf jemand anderen zu stoßen. Eine ältere Frau in hellgrüner Seidenrobe mit spitzenverzierten Ärmeln schritt an den Einfassungen entlang wie eine Priesterin, die das Land segnete.
    Minkas blieb stehen. Die Frau winkte ihn sofort heran. Minkas wischte sich schnell die Hände an der Küchenschürze ab und verbeugte sich.
    Augen, so grün wie die Seide, sahen ihn an. Strenge Augen. »Du hast wohl jemand anderen erwartet?«
    Minkas schüttelte schnell den Kopf. »Ich wollte nur …« Er wusste nicht, ob es ihr recht war, wenn er Kräuter abschnitt, deshalb verstummte er.
    »Was tust du hier?«
    »Kräuter holen«, bekannte er.
    »Nein, nein. Ich meinte etwas anderes. Was tust du in diesem Palast der Irrungen? Warum bist du hergekommen?«
    Verlegen sah er sie an. Was sollte er sagen?
    Die Frau nickte seufzend. »Ich sehe schon, in deinem Blick schwimmen die gleichen Träume wie in den Augen der meisten hier. Erst Wohlstand und dann Reichtum. Erst Einfluss, dann Macht. Aber diese Träume gebären bald Albträume.«
    Minkas wehrte ab. »Ich will keine Macht.«
    Unerwartet lachte sie. »Noch schlimmer, mein Junge. Du träumst von Liebe … erfüllter Liebe. Liebe, die bleibt.«
    Minkas spürte, dass er scharlachrot anlief. Sie sah auf seinen Verband, als könnte sie ihn mit den Blicken durchdringen.
    »Liebe erzeugt meist eine Menge Durcheinander. Wenn du die Frau wirklich willst, wirst du dich noch tiefer in Schwierigkeiten bringen, als du es jetzt schon bist.«
    »Bin ich das?«, fragte Minkas unsicher.
    »Oh, ja, mein Junge. Das bist du.« Sie zog eine Schere aus den Falten ihres Gewandes und öffnete sie. »Siehst du die beiden Blätter? Sie sind scharf geschliffen. Was passiert wohl, wenn ich etwas dazwischenlege und die Blätter sich aneinander reiben? Wird die Schere zerstört? Werden die Scherenblätter beschädigt?«
    »Nur wenn dazwischen etwas Hartes ist.«
    »Ja. Aber so hart bist du nicht.« Sie steckte die Schere zurück in ihr Gewand und setzte ihren Weg durch die Beete fort, ohne ihn weiter zu beachten.
     
    Das Frühstück für die kaiserliche Familie wurde weitgehend ohne sein Zutun fertiggestellt und die Assistentin des Kämmerers brachte später im Auftrag des Kaisers wohlwollende Zufriedenheit zum Ausdruck. Damit stand endgültig fest, dass sein Team
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher