Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Internat auf Probe

Internat auf Probe

Titel: Internat auf Probe
Autoren: Dagmar Hoßfeld
Vom Netzwerk:
beziehungsweise ein gutes Zuhause für drei niedliche junge Hunde!
    Auf dem Rückweg zum Schloss sind die Mädchen tief in Gedanken versunken. Es ist schwierig, nicht aufzufallen und das Versteck der Hunde geheim zu halten. Ein paarmal haben Nadine und ihr ständiger Schatten Simone schon neugierig gefragt, warum sie immer so geheimnisvoll tun und wohin sie andauernd verschwinden. Wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie sich auf die Lauer legen und ihnen nachspionieren.
    Verdrossen kickt Carlotta einen kleinen Kieselstein vom Weg, als sie im Schutz der hohen Bäume plötzlich eine vertraute Gestalt am Seeufer sitzen sieht. Jonas! Ob der vielleicht eine Idee hat? Immerhin wohnt er schon länger in Prinzensee und kennt bestimmt ein paar Leute, vielleicht sogar den einen oder anderen Hundefreund.
    Aufgeregt zupft Carlotta an Manus Ärmel. „Du, ich weiß, dass ich geschworen hab, niemandem etwas von den Welpen zu verraten, aber könntest du nicht ausnahmsweise eine Ausnahme machen? Eine klitzekleine? Ich glaub, ich hab eine Idee!“
    Manu bleibt stehen und schiebt die Stirn in Falten. „Was denn für eine Idee?“, fragt sie misstrauisch.
    „Ich weiß nicht, ob’s funktioniert“, gibt Carlotta zu. „Aber einen Versuch wär’s wert. Ich kenne jemanden, den ich fragen könnte, ob er nicht zufällig jemanden kennt, der Platz für Smilla, Meggie und Mo hat.“
    „Hä?“, macht Manu. „Kannst du mal Klartext reden?“
    Sofie runzelt die Stirn und macht ein Gesicht, als hätte sie kein Wort verstanden.
    „Ach, vergesst es“, seufzt Carlotta. „Kommt einfach mit!“
    Jonas sitzt auf einem flachen Stein am Seeufer und hält eine Angel ins Wasser. Neben ihm stehen eine große Colaflasche und ein Eimer.
    Carlotta späht hinein; der Eimer ist gähnend leer. Carlotta unterdrückt ein Lachen. Sie hat vor ein paar Tagen das Buch „Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn“ von Mark Twain in der Bibliothek entdeckt und beim Lesen festgestellt, dass Jonas nicht nur äußerlich große Ähnlichkeit mit dem Helden hat. Der angelt auch ständig und fängt nur selten etwas.
    „Ach nee“, grinst Jonas und wirft zuerst Carlotta, dann Sofie und Manu einen neugierigen Blick zu. „Das wasserscheue Waldgespenst hat Verstärkung mitgebracht!“
    „Hört am besten gar nicht auf ihn“, sagt Carlotta zu den anderen. Sie wendet sich an Jonas: „Hi! Schon was gefangen?“
    „Nö“, brummt Jonas gleichmütig. „Ich glaub, auf dieser Seite des Sees gibt’s gar keine Fische.“
    Manu runzelt die Stirn. „Und wieso angelst du dann hier?“
    Jonas schiebt sich einen dünnen Schilfhalm zwischen die Zähne und mustert Manu von unten bis oben. „Wer sagt denn, dass ich angele? Ich bade nur meine Schnur im Wasser.“
    Sofie kichert und zieht dabei eine Augenbraue hoch. „Kann es sein, dass dieser Junge ein bisschen zu viel in der Sonne war?“
    „Ach, der ist immer so“, winkt Carlotta ab. „Ich hab euch doch gesagt, ihr sollt gar nicht auf ihn hören.“
    Jonas grinst zufrieden vor sich hin, während er bedächtig auf dem Schilfhalm kaut und seine Angel schwenkt.
    „Und?“, fragt er nach einer ganzen Weile. „Aus welcher Patsche soll ich dich heute retten?“
    Carlotta sucht sich einen Stein neben ihm und setzt sich hin. Manu und Sofie machen es ihr nach.
    „Kannst du Gedanken lesen oder so was?“, wundert sie sich.
    „Ist nicht besonders schwer“, findet Jonas. „Du machst so ’n Gesicht.“
    „Echt?“
    Wieder nickt Jonas, dann sagt er: „Also, schieß los. Onkel Jonas hat nicht den ganzen Tag Zeit. Außerdem“, fügt er hinzu, „verscheucht ihr mir die Fische.“
    „Hä? Ich dachte, hier gibt’s gar keine –“, setzt Manu an, aber Carlotta unterbricht sie schnell.
    „Es geht um drei süße kleine Mischlingswelpen, die dringend ein neues Zuhause brauchen“, sagt sie.
    Jonas wirft ihr einen verwunderten Blick zu. „Und was hab ich damit zu tun?“
    Meine Güte, ist der stur, denkt Carlotta.
    „Ich dachte, du wüsstest vielleicht jemanden, der Hunde mag und Platz hat.“
    „Klar“, sagt Jonas. „Wüsste ich.“
    Manu springt auf. „Was!? Echt?“
    Wieder nickt Jonas.
    „Nun lass dir doch nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen!“, jammert Carlotta.
    Sofie kichert leise. Manu verdreht die Augen.
    „Hilfe“, stöhnt sie. „Ich brauch dringend was Süßes, sonst brech ich zusammen und fall in den Tümpel!“
    „Das ist ’n See“, stellt Jonas freundlich richtig, „und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher