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Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht
Autoren: K. H. Scheer
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ein­kal­ku­lie­ren. Das ist nur ein Bei­spiel! Was un­se­re ge­schäfts­tüch­ti­gen Groß­ma­na­ger sonst noch al­les ge­brau­chen kön­nen, ist uns bis­her un­be­kannt. Ich darf Ih­nen aber ver­si­chern, daß der MA­DE schon seit Wo­chen hart an dem Fall ar­bei­tet.«
    »Wir eben­falls«, be­haup­te­te Re­ling. »Da­von ha­ben Sie noch nicht viel ge­hört, denn Ihr Auf­ga­ben­be­reich liegt an­ders­wo. Kom­men wir auf die­ses La­ger und die Fin­ger­ab­drücke zu­rück. Wir sind dies­mal er­ken­nungs­tech­nisch vor­ge­gan­gen. Das Dia­mant­la­ger stammt ein­deu­tig nicht aus den Nach­schub­vor­rä­ten GO­D­A­POL, son­dern es wur­de in der Tief­see ge­fun­den. Der von dem Schwert­fisch ge­tö­te­te Ar­chäo­lo­ge Dr. Mar­kus Fein­bin­der trug es in ei­ner Si­cher­heits­ta­sche in­ner­halb sei­nes Tauch­an­zu­ges. Wir fan­den sei­ne gut er­hal­te­nen Fin­ger­ab­drücke und so­gar mi­kro­fei­ne Haut­spu­ren sei­nes lin­ken Dau­mens. Er muß sich an der schar­fen Au­ßen­kan­te des Werk­stückes ver­letzt ha­ben. Wei­te­re Un­ter­su­chun­gen be­wie­sen, daß es im Salz­was­ser ge­le­gen hat, auf kei­nen Fall aber 187.000 Jah­re lang, wie man es ver­mu­ten soll­te. Da­durch er­öff­nen sich zwei denk­ba­re Mög­lich­kei­ten, und die sol­len Sie, HC-9, auf ih­ren Wahr­heits­ge­halt er­grün­den.«
    Nun wa­ren die Wür­fel ge­fal­len. Das war der Ein­satz­be­fehl. Ich seufz­te.
    »Hat­ten Sie nicht et­was von ei­nem ver­dien­ten Ur­laub ge­spro­chen, Sir?«
    »Es soll auch ei­ner sein!« kor­ri­gier­te er mich über­ra­schend ernst. »Wir wol­len Sie le­dig­lich bit­ten, sich da un­ten et­was um­zu­se­hen. Sie und Ma­jor MA-23, der an der Ex­pe­di­ti­on eben­falls teil­nimmt, wer­den ver­schie­de­ne Din­ge si­cher ganz an­ders be­ur­tei­len als die be­tei­lig­ten Wis­sen­schaft­ler und mi­li­tä­ri­schen Aqua­nau­ten der Ma­ri­ne-Ein­satz­kom­man­dos. Ad­mi­ral Ar­gun­son stellt Ih­nen ei­ne Spe­zi­al­trup­pe des MEK-EU­RO zur Ver­fü­gung. Die Män­ner sind ein­ma­lig! Sie at­men seit drei Wo­chen durch die bio­che­mi­sche Um­stel­lung ih­rer Kör­per rei­nes Mee­res­was­ser. Der dar­in ent­hal­te­ne Sau­er­stoff ge­nügt zur Er­hal­tung al­ler Le­bens­funk­tio­nen. Sie wis­sen, daß es be­reits in den sieb­zi­ger Jah­ren des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts ge­lang, Ver­suchs­tie­re zu Was­ser-Sau­er­stof­fat­mern um­zu­for­men. Mäu­se, spä­ter Hun­de und Men­schen, leb­ten mo­na­te­lang un­ter Was­ser. Die­ses Ver­fah­ren hat die eu­ro­päi­sche Ma­ri­ne ver­voll­komm­net.«
    Ich nick­te be­ein­druckt, konn­te mir aber nicht vor­stel­len, wie es ist, wenn man an­stel­le fri­scher Luft Was­ser in die Lun­gen ein­saugt. Es soll­te aber ta­del­los funk­tio­nie­ren.
    »Sie wer­den le­dig­lich ›Klei­ne Mas­ke‹ ma­chen müs­sen«, fuhr Re­ling fort. »Das hal­ten wir aus Si­cher­heits­grün­den für not­wen dig. Nie­mand an Bord des Tief­see­boo­tes weiß, daß Sie und MA- 23 GWA-Schat­ten sind; Dr. Al­li­son na­tür­lich aus­ge­nom­men. Er ist be­reits in­for­miert.«
    »Fein!« spöt­tel­te ich. »Ich be­kom­me sol­che Neu­ig­kei­ten wohl im­mer zu­letzt zu hö­ren, nicht wahr?«
    »Ja, denn Sie sind das End­glied in der Ket­te. Sie wer­den als Ka­pi­tän zur See und Kom­man­deur ei­nes eu­ro­päi­schen Ma­ri­ne-Ein­satz­kom­man­dos an Bord der NEP­TUN ge­hen. Da­bei han­delt es sich um den mo­d­erns­ten Tief­see-For­schungs­kreu­zer der US-Na­vy. Sie gel­ten fer­ner als Di­plom-Wis­sen­schaft­ler mit Staats­ex­amen, Fach­ge­biet ›Tech­no-His­to­rik‹. Das ist ein neu­er De­tail­be­reich in­ner­halb der tech­ni­schen Wis­sen­schaf­ten. Tech­no-His­to­ri­ker be­schäf­ti­gen sich in ers­ter Li­nie mit der Mars-Hin­ter­las­sen­schaft. Sie gel­ten als Mann, der nicht nur per­sön­lich auf dem Mars war, son­dern dem es auch ge­lang, mit ei­nem Spe­zi­al­boot der EU­RO-Ma­ri­ne in ant­ark­ti­sche Kon­tin­ent­spal­ten ein­zu­drin­gen, wo Sie an­geb­lich mar­sia­ni­sche In­dus­trie­an­la­gen ge­fun­den ha­ben. Die ent­spre­chen­den Vor­be­rei­tun­gen lau­fen. Die
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