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Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende
Autoren: Caroline Graham
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Gefängnis?«
      »Natürlich nicht.«
      »Sie haben mal was in dieser Richtung fallenlassen.«
      »Das muß ein Versprecher gewesen sein.«
     
    In den Wochen vor der Gerichtsverhandlung kamen weitere Informationen über die beiden Carters ans Licht. Angesichts der Fakten waren Andrew Carters Proteste unhaltbar. Er beschloß, sich im Fall von Arthur Craigie schuldig zu bekennen, nachdem er seine Uhr verkauft und mit dem Geld einen Anwalt genommen hatte.
      Nach und nach rückte er mit der Wahrheit heraus. Er gab zu, daß sein Onkel (nachdem er im Fernsehen einen Dokumentarbericht über einen amerikanischen Guru gesehen hatte, der mit einer Karawane von Rolls-Royces geflohen war, die er mit dem Geld seiner Anhänger gekauft hatte) seinen alten Partner im Albany-Gefängnis aufgesucht und ihm folgende Idee verkauft hatte: Sie sollten sich zusammentun und auch so eine Nummer durchziehen. Genau das hatten sie dann auch getan. Während der Verhandlung wurde ausführlich auf den von Carter eingebrachten finanziellen Beitrag eingegangen und auf die Frage, was damit nach dessen Tod geschehen sollte. Andrew Carters Mittellosigkeit wurde ebenfalls thematisiert, denn das Geld, das aus dem Verkauf des Hauses stammte, hätte eigentlich ihm als nächstem Angehörigen als Erbe zugestanden.
      Ein dünner und ausgemergelter Andrew Carter schilderte auf anrührende Weise, wie er in der Mordnacht gezwungenerweise seine wahre Identität preisgegeben und darum gebettelt hatte, wenigstens einen Teil seines Geldes, das rechtlich und moralisch ihm gehörte, zu bekommen. Sein Flehen hatte allerdings zu nichts geführt. Craigie, so erzählte er dem Gericht, hätte ihm nur ins Gesicht gelacht.
      Carters Anwalt, der brillante Gérard Malloy-Malloy, ging in einem umwerfenden Abschlußplädoyer ausführlich auf den Charakter des verstorbenen Betrügers ein. Minutiös und akribisch genau trug er die ganze Liste herzloser Gaunereien und Betrügereien vor. Am Ende wunderten sich seine Zuhörer nicht mehr über Craigies Ermordung, sondern nur noch darüber, warum das nicht schon früher geschehen war.
      Mit seiner Weigerung, sich für den Mord an Timothy Riley schuldig zu bekennen, kam Carter durch. Da Felicity seit Jahren instabil war, Drogen genommen und an besagtem Abend einen Schlaftrunk verabreicht bekommen hatte, ehe sie Carter anscheinend dabei beobachtet hatte, wie er Riley aus dem Zimmer lockte, wurde sie als unzuverlässige Zeugin betrachtet. In Windeseile gelang es dem Anwalt, sie zum Weinen zu bringen und bei ihr Zweifel an der eigenen Aussage zu säen. Die vielen Fingerabdrücke belegten nur, daß beide Männer das Radkreuz in der Hand gehalten hatten.
      Für Rileys gefährlich aggressives und gewalttätiges Verhalten wurden Beweise erbracht. Er hatte den Tod des Onkels des Beschuldigten herbeigeführt und des weiteren versucht, den Beschuldigten selbst zu töten, der sein Lebensaltern seiner schnellen Reaktionsfähigkeit zu verdanken hatte. (An dieser Stelle wurde der Metallbrocken gezeigt.)
      Niemand außer Andrew Carter kannte den wahren Grund für Tims Tod. Troy hatte ein paar Vermutungen geäußert, von denen nicht eine aufgegriffen wurde. Beweisen ließ sich nur, daß Tim während Mays Rückführung unfreiwillig von seinem geliebten Meister getrennt worden war und sich gleich danach wieder auf seinen Platz begeben hatte. Er hatte gesehen, was passiert war, hatte sich umgedreht und den Mörder erkannt. Und war infolgedessen ebenfalls erkannt worden.
      Carter wurde zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, wovon er sechseinhalb Jahre absaß. Da er klug genug gewesen war, den Rest der Summe aus dem Armbanduhrverkauf einem irren, aber gewitzten Investmentbroker zu übertragen, verfügte er - nachdem er auf Bewährung entlassen wurde - über ein stattliches Vermögen. Ein paar Wochen später verließ er, das Geld in einem Bauchgürtel versteckt, das Land.
      Ein paar Monate reiste er quer durch Europa, lebte auf großem Fuß, warf mit Geld um sich und spielte, bis eine undurchsichtige Sache in Marseille (ein markierter Kartensatz bei einem Pokerspiel) ihn zwang weiterzuziehen. Er floh nach Amerika, nach San Diego. Der Sonnenstaat Kalifornien hatte seit jeher große Anziehungskraft auf ihn ausgeübt. Dort mietete er einen Wagen, um die Küste hochzufahren. Unglücklicherweise wurde er kurz vor Sausalito von einer Horde als Mafiosi verkleideter New-Age-Schamanen überfallen, schwer mißhandelt und
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