Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende
Autoren: Caroline Graham
Vom Netzwerk:
habe, hat er sich vor ein paar Jahren in einen großen Seher verwandelt. Nun, das ist mehr als eigenartig. In diesen von Computern beherrschten Zeiten ist es nicht gerade einfach, nirgendwo registriert zu sein. Hat man irgendwann einmal Steuern oder Sozialversicherungen bezahlt, einen Wagen, ein Haus oder ein Bankkonto besessen, ist das irgendwo vermerkt. Nicht so bei Arthur Craigie.«
      »Er hatte ein Bankkonto«, verteidigte ihn Ken. »In Causton.«
      »Windhorse hatte ein Bankkonto, Mr. Beavers. Das ist nicht dasselbe. Um die eigene Spur so gründlich zu verwischen«, fuhr Barnaby fort, »muß man mit Bedacht Vorgehen und sich gut auskennen.«
      »Ich verstehe nicht, in welche Richtung Ihre Ausführungen gehen, Chief Inspector«, sagte Ken.
      »Einen Menschen anzuschwärzen, der sich nicht verteidigen kann, ist nicht nett«, meinte Heather und schaute sich überrascht um, als Suhami auflachte.
      »Einer der Gründe, wieso es uns so schwerfiel, ihn ausfindig zu machen, ist der, daß Craigie ein Pseudonym war. Eins von vielen, seit er vor zwei Jahren aus dem Gefängnis entlassen wurde, wo er fünf von sieben Jahren Haft wegen Betrugs abgesessen hatte. Um ehrlich zu sein, Miss Gamelin, ihr Vater lag nicht falsch mit seiner Einschätzung von Craigie, als er ihn als Betrüger bezeichnete.«
      »Das ist ja das allerletzte!« Am ganzen Leib zitternd, sprang May auf. So wütend hatten die anderen sie noch nie erlebt. »Sein Astralkörper strahlte. War in blaues Licht getaucht. So was kann niemand vortäuschen.«
      »Ich bin sicher, Sie irren sich, Inspector«, sagte Suhami. Auch sie schien sehr bewegt zu sein und kurz vor einem Tränenausbruch zu stehen. »Sie haben wahrscheinlich alles mögliche überprüft, aber irgendwo muß es eine Verwechslung gegeben haben. Sie täuschen sich garantiert.«
      »Denkt mal nach«, meldete Ken sich zu Wort. »Ich nehme an, daß jemand, der bei einer Sache wie Betrug erfolgreich ist, sehr überzeugend sein muß. Sonst funktioniert es nicht.«
      Heather nickte. Offenbar hatten die beiden schlagartig vergessen, wo ihr Platz war. Arno vergaß, wie benommen Alkohol und Tabletten ihn machten, und schüttelte heftig den Kopf, als er mitbekam, wie die Beavers das sinkende Schiff verließen. Das Kopfschütteln bereute er auf der Stelle, weil er sich einen Augenblick lang so fühlte, als ob ihm der Kopf abgefallen wäre.
      »Möchten Sie damit sagen, daß jemand aus seiner Vergangenheit hier eingebrochen ist«, fragte Heather, »und ihn angegriffen hat?«
      »Das ist doch kompletter Unsinn«, entgegnete Andrew. »Die einzigen Menschen, die bei seinem Tod anwesend waren, sind wir gewesen.«
      »In der Tat«, pflichtete Barnaby bei. »Wenngleich ich meine, daß Mrs. Beavers nicht ganz falschliegt, wenn sie denkt, daß jemand aus seiner Vergangenheit anwesend war. Und seine Vergangenheit ist auch für seinen Tod verantwortlich. Andererseits hänge ich der Überzeugung an, daß Craigie nicht sterben mußte, weil er ein Betrüger war, sondern weil er kein Betrüger war.«
      »Ich wußte es!« rief May triumphierend. »Die Aura lügt nie.«
      »Nun begreife ich gar nichts mehr«, gestand Andrew. »Sie haben uns doch gerade verklickert, er sei ein Betrüger gewesen.«
      »Lassen Sie mich das erklären. Nachdem ich von seiner Vergangenheit erfahren hatte, wertete ich den Kauf von Manor House als Hauptbestandteil eines großangelegten Schwindels. Das Geld für den Kauf stammte, wie ich annahm, von dem anderen Betrug. Aber als ich mir die Unterlagen zu Windhorse ansah, stellte ich nicht nur fest, daß die finanziellen Angelegenheiten einwandfrei geregelt waren, sondern daß hier eine altruistische Lebensweise praktiziert wurde. Bedürftigen wurde finanziell unter die Arme gegriffen, manchmal sogar denen, die es nicht ganz so dringend nötig hatten. Die Menschen, die hierherkamen, um sich heilen zu lassen oder sich einer Therapie zu unterziehen, mußten nicht eine festgelegte Summe bezahlen, sondern durften so viel geben, wie sie ihrem eigenen Ermessen nach erübrigen konnten. Jeden Monat wurde eine Summe unterschiedlicher Höhe an wohltätige Organisationen überwiesen. Und dennoch... irgendwas lief hier ab. Wir haben Jim Carters Brief, der das beweist. Heute abend, durch Mr. Gibbs Aussage, wissen wir, was er gesagt hat: >Ich werde dir das nicht erlauben. Ich werde allen verraten, was ich weiß.< Der Brief, den Mr. Carter kurz vor seinem Tod geschrieben hat,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher