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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab
Autoren: Peter Robinson
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Du hast mich mitten in der Nacht geweckt, weil du mir sagen willst, dass wir doch nicht nach Paris fahren können?«
      »Tut mir Leid, Liebes. Wir müssen die Reise noch ein wenig verschieben.«
      »Das glaub ich einfach nicht. Ich hab mich seit Ewigkeiten auf dieses Wochenende gefreut.«
      »Ich auch, Schatz. Aber was soll ich machen?«
      »Und du willst mir nicht sagen, warum?«
      »Ich kann nicht. Ich hab's versprochen.«
      »Du hast mir ein Wochenende in Paris versprochen. Und es fällt dir offensichtlich ganz leicht, das Versprechen zu brechen.«
      Touché. »Ich weiß. Es tut mir Leid.«
      »Traust du mir nicht zu, den Mund zu halten?«
      »Doch, selbstverständlich. Aber das ist es nicht.«
      »Was dann?«
      »Ich kann's dir jetzt einfach noch nicht sagen. Mehr nicht. Vielleicht nächste Woche, wenn alles gut geht.«
      »Ach, lass nur.« Tracy verfiel in schmollendes Schweigen, genau wie ihre Mutter es tat, und sagte dann: »Es ist doch nicht gefährlich, oder?«
      »Natürlich nicht. Es ist eine Privatangelegenheit. Ich helfe einem ...« Fast hätte Banks »Freund« gesagt, konnte sich aber gerade noch bremsen. »Ich helfe jemandem. Jemand, der in Schwierigkeiten ist. Glaub mir, Liebes, wenn du die Einzelheiten wüsstest, würdest du erkennen, dass ich nicht anders kann. Hör zu, wenn das vorbei ist, mache ich es wieder gut. Versprochen.«
      »Kenn ich schon. War ich schon. Hab das T-Shirt.«
      »Gib mir ein bisschen Spielraum, Tracy. Die Sache ist nicht einfach für mich, weißt du. Nicht nur du bist traurig. Ich habe mich genauso auf Paris gefreut.«
      »Okay, ich weiß. Tut mir Leid. Aber was ist mit den Fahrkarten? Dem Hotel?«
      »Das Hotel lässt sich leicht absagen. Ich werde sehen, ob ich die Fahrkarten umtauschen kann.«
      »Da müsstest du schon großes Glück haben.« Wieder hielt sie inne. »Warte mal! Mir ist da gerade eine Idee gekommen.«
      »Was denn?«
      »Tja, ich weiß, dass du nicht mitkannst, aber es gibt doch keinen Grund, warum ich nicht fahren sollte, oder?«
      »Nicht, dass ich wüsste. Aber willst du wirklich ganz allein nach Paris? Für eine junge Frau allein ist das viel zu gefährlich.«
      Tracy lachte. »Ich kann auf mich aufpassen, Dad. Ich bin jetzt ein großes Mädchen.«
      Ja, dachte Banks, ein großes Mädchen von gerade mal neunzehn Jahren. »Das kannst du bestimmt«, sagte er. »Aber ich würde mir Sorgen machen.«
      »Du machst dir ständig Sorgen. Das können Väter am besten: sich Sorgen um ihre Töchter machen. Außerdem dachte ich nicht unbedingt daran, alleine zu fahren.«
      »Was soll das heißen?«
      »Ich wette, Dämon würde gern mitfahren. Er hat morgen auch keine Vorlesungen. Ich könnte ihn fragen.«
      »Warte mal«, sagte Banks. »Dämon? Wer zum Teufel ist Dämon?«
      »Mein Freund. Ich wette, der ist ganz heiß auf ein Wochenende mit mir in Paris.«
      Das wette ich auch, dachte Banks, dem das Herz sank. Die Sache lief überhaupt nicht so, wie er erwartet hatte. Er hatte Beschuldigungen erwartet, Wut, aber dies ...?
      »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist«, meinte er lahm.
      »Natürlich ist es das. Und das weißt du auch. Außerdem sparen wir Geld.«
      »Wie das?«
      »Na ja, wir brauchen zum Beispiel nur ein Hotelzimmer abzubestellen.«
      »Tracy!«
      Sie lachte. »Ach Dad. Eltern sind so dusselig. Wenn Kids miteinander schlafen wollen, muss das nicht nachts in einer fremden Stadt passieren. Sie können es tagsüber im Studentenwohnheim tun, weißt du.«
      Banks schluckte. Jetzt hatte er die Antwort auf die Frage, die er nicht hatte stellen wollen. Wer A sagt, muss auch B sagen. »Du und Dämon ... ich meine ...?«
      »Keine Bange. Ich bin ein sehr vorsichtiges Mädchen. Also, das einzige Problem ist jetzt, die Fahrkarten vor morgen zu bekommen. Du würdest wohl heute Abend nicht mehr herfahren wollen, oder?«
      »Nein, würde ich nicht«, sagte Banks. Dann wurde er schwach. Schließlich hatte sie Recht. Es gab keinen Grund, ihr das Wochenende zu verderben, nur weil ihm seines verdorben worden war, von Dämon einmal ganz abgesehen. »Aber wie es so aussieht, muss ich morgen sowieso nach London, also kann ich auch bis dort zusammen mit dir im Zug fahren.« Und mir diesen Dämon anschauen, wenn ich schon da bin, dachte er. »Ich geb dir die Karten dann.«
      »Super!«
      Banks war niedergeschlagen. Tracy schien sich viel mehr
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