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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3
Autoren: Piers Anthony
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tatsächlich...«, war alles, was er noch hervorbringen konnte, dann flog sein Kopf vom
Rumpf und fiel zu Boden, wo er ausrollte, bevor der Körper zusammensackte.
Die beiden noch lebenden Räuber wandten sich um und wollten fliehen. Den einen stoppte ein derber
Tritt in den Unterleib, und dem anderen, der schon anderthalb Schritte zurückgelegt hatte, fuhr
die Schwertspitze durch den Hinterkopf. Die Spitze ragte aus seiner Stirn, als er zu Boden
fiel.
Mym erledigte den letzten, bevor er sich zu den Kisten umdrehte und nach Orb sah. Er dachte einen
Moment nach und befragte dann den Ring.
Kann sie diesen Anblick ertragen?
Der Ring drückte zweimal.
Wie bekomme ich sie dann hier heraus? Er ging in Gedanken alle Möglichkeiten durch, bis
der Ring einmal drückte. Jetzt wußte er, was er zu tun hatte.
Mym zog ein seidenes Taschentuch heraus, das er normalerweise bei seinem Auftritt verwendete. Er
begab sich zu der Sängerin. Sie hatte den Kopf zwischen die Schultern gezogen und zitterte, weil
sie große Angst davor hatte, was Mym und ihr selbst bald angetan werden würde.
»Aa-auge-e-enbi-i-inde-e-e«, brachte er mit Mühe hervor und reichte ihr das Tuch.
Sie sah ihn fragend an. »Ich soll... soll mein Gesicht verbergen? Darauf fallen die Schurken
bestimmt nicht herein!«
Sie konnte ja nicht wissen, daß die Thugs längst tot waren. »Ra-a-asch!« mahnte er. »A-a-au-u-
uge-e-en!«
Ängstlich und verwirrt band sie sich das Tuch um die obere Gesichtshälfte. Dann zog Mym sie hoch,
schob sie an den Kisten vorbei und eilte mit ihr aus der Gasse hinaus.
Sobald sie die Seitenstraße ein gutes Stück hinter sich gebracht hatten, nahm er das Tuch von
ihrem Gesicht. »Warum sind sie uns nicht gefolgt?« fragte Orb verwundert.
Der Mime zuckte nur die Achseln und ließ sie mit ihren Fragen allein. Sie kam zu dem Schluß, daß
die Angelegenheit wohl zu vertrackt war, als daß ein Stotterer sie erklären könnte. Die beiden
beeilten sich, zum Lager des Wanderzirkus' zurückzugelangen.
Mym hatte einen unangenehmen Geschmack im Mund, und der stammte nicht von dem Blutschaum. Er
hatte Orb getäuscht, und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Doch er vertraute dem Ring: Orb hätte
die Wahrheit nicht ertragen.
Mym hatte getan, was nötig war, um ihr Leben zu retten. Und mit diesem Wissen würde er sich
begnügen.
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2. Kapitel
Prinz
    Sie erreichten das Lager ohne weitere Zwischenfälle. Orb zog sich sofort in ihren Wagen
zurück, um sich von dem Schrecken zu erholen.
Mym half bei den Vorbereitungen für die Abendvorstellung. Der Zirkus trat in den verschiedenen
Vierteln von Ahmedabat auf, denn in einer solchen Stadt traf man schon ein paar Straßen weiter
auf ein ganz neues Publikum, das sich gern dazu verleiten ließ, den Zirkus zu besuchen. Außerdem
kam der Truppe die Mundpropaganda zugute, die Nachricht vom wunderbaren Gesang der blonden Orb
verbreitete sich so weit, daß der Prinzipal von einem Fürsten die Einladung erhielt, bei ihm eine
Privatvorstellung zu geben.
Der Prinzipal war von dieser Ehre wie betäubt und willigte sofort ein.
Die anderen waren ebenfalls begeistert, alle bis auf Mym. Er ging zum Prinzipal, um ihn allein zu
sprechen. »Herr, ich kann nicht vor einem Fürsten auftreten«, erklärte er.
Der Prinzipal atmete tief durch, sein Wanst hob und senkte sich. Dann sah er Mym ins
Gesicht.
»Ihr müßt wissen, daß Polizisten bei mir gewesen sind«, sagte er. »In dieser Gegend soll eine
besonders schlimme Bande von Thugs ihr Unwesen getrieben haben, auf deren Konto ein paar wirklich
blutrünstige Gewalttaten gehen. Einige Polizisten haben sich vor einer Weile sogar hier in
unserer Truppe umgesehen; aber selbstverständlich nehmen wir keine solchen Strolche wie die Thugs
bei uns auf.«
Mym nickte und ahnte, was kommen würde.
Wieviel wußte der Prinzipal?
»Anscheinend war die Bande kürzlich hinter einer schönen Frau her, doch seltsamerweise konnte sie
den Kerlen entkommen«, fuhr der Prinzipal fort.
»Die Polizei schloß aus den Zeugenaussagen, daß die Frau Mitglied unserer Truppe ist. Daher
suchte man mich auf und stellte mir einige Fragen. Tatsächlich war es unsere Orb, und sie hat
bestätigt, daß sie der Bande begegnet ist. Es sollen fünf kräftige Kerle gewesen sein, die mit
Messern und einem Kurzschwert bewaffnet waren. Eigenartigerweise soll es Euch jedoch gelungen
sein, der Bande ihren Plan auszureden, um danach sicher hierher zurückzukehren.«
Mym nickte wieder und war
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