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Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)

Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)

Titel: Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)
Autoren: Andrea Wölk
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bemerkt?«
    Alle hörten gebannt zu. »Was ist denn mit ihren Augen?«, fragte Madison neugierig.
    »Sie hat dunkelrote Augen, wie ein Vampir, der nach Blut dürstet«, erklärte Cal und lachte dabei. Alle anderen amüsierten sich über diesen Witz, nur Channing starrte gedankenverloren auf seinen Teller.

Rote Augen

    16. Kapitel

    Nach dem Essen bat Channing Maroush, Rayhan und Karim in sein Arbeitszimmer und erzählte von dem neuen Pergament, das Cal ihnen gebracht hatte. Ebenso von dem Hinweis auf die Städte.
    »Wo bist du geboren, Karim?«, fragte Channing.
    »Obwohl meine Familie aus Dubai kommt, bin ich in der Türkei geboren worden. Meine Eltern besuchten damals Verwandte, als ich sechs Wochen zu früh zur Welt kam«, berichtete Karim.
    »Lass mich raten – in der Stadt Konya.«
    Verblüfft bejahte Karim diese Antwort. »Woher weißt du das?«
    »Das neue Pergament scheint eine Liste von Orten zu sein, an denen unsere Krieger geboren wurden.«
    »Welche sind noch darauf verzeichnet?«, fragte Rayhan.
    »Wir konnten bisher weder Kiew, Xi‘an, Prag und Chinju zuordnen. Konya hat sich ja jetzt geklärt«, meinte Channing.
    Nachdenklich fuhr sich Maroush über das Kinn. »Glaubst du, wir werden noch auf Krieger treffen, die in diesen Städten geboren wurden?«
    »Es ist nicht auszuschließen«, nickte Channing. »Aber ich glaube, es steckt noch mehr hinter diesen Städtenamen.«
    »Wir sollten hinfahren und uns dort mal umsehen.« Maroush schien dieser Gedanke gut zu fallen.
    »Darf ich euer WLan-Netz benutzen?« Karim zog sein en Laptop aus der Tasche und Channing nannte ihm das Passwort. Schnell tippte Karim die Städte in die Suchmaschine ein. Einen kurzen Moment später hob er den Kopf und sah die Krieger der Reihe nach an. »Kyoto.«
    Channing schüttelte den Kopf. »Nein, Kyoto war auf dem Pergament nicht verzeichnet.«
    »Das ist der Punkt, an dem all diese Städte zusammenlaufen«, erklärte Karim.
    Den Ziyad Brüdern stand ihr Unverständnis ins Gesicht geschrieben. »Klär uns Unwissende auf, mein Bruder«, brummte Rayhan.
    »Diese Städte sind alle Partnerstädte von Kyoto! Das ist der Punkt, der diese Namen verbindet.«
    »Kyoto?«, fragte Channing ungläubig. »Was hat das schon wieder zu bedeuten?«
    Maroush hob die Schultern. »Ich habe keine Ahnung, mein Anführer, aber lass es uns gemeinsam herausfinden.«

    Der dröhnende Bass der Boxen im Übungsraum schaffte es kaum, das Geräusch der Schläge zu übertönen, die Moon auf Rubens Körper abgab. Sie war und blieb nun mal eine Meisterin im Kickboxen. Dass Ruben sich aber wirklich zur Wehr setzte, davon konnte man nicht sprechen. Als es Moon zu langweilig wurde, setzte sie einen gekonnten Heber ein und brachte Ruben auf die Bretter. Sie setzte sich über seine Hüften, zog ihre Handschuhe aus und nahm seine Hände über den Kopf gefangen.
    »Was ist mit dir los? Ich möchte wissen, was dich so bedrückt? Seitdem wir aus Dubai zurück sind, hast du kaum ein Wort mit mir gewechselt.«
    »Warum?«
    »Warum was?
    »Warum interessiert dich das jetzt auf einmal, nachdem du mir Monate lang die kalte Schulter gezeigt hast?«
    »Weil du mich interessierst.« Und als Ruben skeptischer Blick sie traf, fügte sie hinzu: »Weil du mein Glaubensgelöbnis bist.«
    »Jetzt auch einmal? Woher kommt dieser plötzliche Sinneswandel?«
    Moon biss sich verlegen auf die Unterlippe. »Ich habe begriffen, dass das Leben zu kurz ist, um auch nur eine Sekunde davon zu verschwenden. Ich habe nie gewollt, dass du gegen mich kämpfst, und als du mir sagtest, dass du dir von mir nicht länger auf der Nase herumtanzen lässt, hast du endlich begriffen, dass es hier nicht nur um mich geht, sondern auch um dich. Du solltest dir selbst etwas Wert sein und nicht wie ein anhänglicher Hund hinter mir herrennen. Jetzt bin ich es mal zur Abwechslung, die hinter dir herrennt. Also, was ist los mit dir?«
    Mühsam stemmte Ruben sich auf seine Ellbogen und schaute Moon prüfend. »Weißt du«, sagte er zögerlich, »Phoebe war auch meine Schwester. Klar , wir hatten mal etwas miteinander und das ist zerbrochen, doch trotzdem tut es mir weh, dass sie gestorben ist. Ich habe ihr Leben gerettet, sie aus einem brennenden Gebäude getragen, das sind alles Erinnerungen, die ich nicht einfach so abstreifen kann.«
    Wehmut lag in seinem Blick, der Moons Herz berührte. Sachte strich sie ihm über das Gesicht. »Du sollst sie ja auch nicht vergessen, niemand von uns wird sie je vergessen. Doch
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