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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again
Autoren: Ben Tripp
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selbst versteckte. Anschließend wurde Kelley wieder zur kleinen Schwester einer modernen Spartanerin. Sie schrieb über ihre Sehnsucht nach Danny, als sie in der fernen Wüste unterwegs war, und wie traurig sie war, als Danny auf Heimaturlaub zurückkam und trotz der Nähe noch distanzierter zu sein schien. Sie wollte darüber schreiben, wie Danny ihren blöden liebesapfelroten 1968er Mustang mit dem 302-Achtzylindermotor mehr zu lieben schien als ihre kleine Schwester. Doch das alles kam ihr irgendwie unbedeutend vor. Wahrscheinlich war es einfacher, den Wagen zu lieben.
    Kelley ertappte sich dabei, wie sie erneut auf die Uhr blickte und dem Sekundenzeiger im Kreis folgte. Es wurde Zeit, diese Sache zu beenden. Sie wandte sich wieder dem Brief zu und suchte nach dem richtigen Schlusssatz.
    Kelley rang sich noch ein paar Zeilen ab und versuchte ihre Traurigkeit hinunterzuschlucken. Dann schrieb sie ihren Namen an den unteren Blattrand, strich die Seiten des Briefs glatt und blinzelte unter einem erneuten Tränenstrom. Genug. Kelley griff über den Tisch und zog die große, hässliche Waffe zu sich heran.
    Danny blickte an die sich drehende Decke und lauschte dem Funk der Highway-Streife, als diese einen betrunkenen Fahrer auf der Interstate 10 in Gewahrsam nahm. Vielleicht sollte sie im Büro des Sheriffs anrufen, um sicherzugehen, dass auch alles in Ordnung war. Deputy Dave hatte heute Nachtschicht, und er hatte keine Probleme mit Schlaflosigkeit, ob im Dienst oder nicht. Könnte auf seinem Posten eingeschlafen sein. Doch Danny glaubte, dass sie nicht sprechen konnte, ohne zu lallen. Das leere Glas auf ihrer Brust hob und senkte sich im Rhythmus ihres Herzschlags. Der Whiskey musste verdunstet sein. Nur noch ein kleiner Tropfen, und sie hatte endgültig genug für heute Abend. Sie griff nach der Flasche auf dem Nachttisch, die neben den Pillen stand. Die Flasche glitt ihr aus den Fingern und schlug auf dem Dielenboden auf.
    PENG !
    Danny schoss hoch. Was für ein Höllenlärm.
    » Kelley? Bist du noch wach?«
    Sie lauschte. Nichts. Dann kam Kelleys schwache Stimme durch die Tür: » Geh schlafen, Danny.«
    » Was machst du noch?«
    » Das Gleiche wie du. Darauf warten, dass du schlafen gehst.«
    Kelley öffnete die Schlafzimmertür und blickte hinein. Sie hatte diesen gehetzten Blick, der Danny verrückt machte. Verdammte Scheiße, niemand war hinter ihr her. Kelley hatte keine Ahnung, was es bedeutete, gejagt zu werden. Aber ihre Augen waren rot und geschwollen.
    Kelley hatte wohl ihre eigenen Sorgen und war vielleicht ein bisschen überdreht. Danny sollte fragen, ob alles in Ordnung war, als kurzer Austausch unter Schwestern. Zusammenhanglos und nach Schnaps stinkend. Vielleicht doch nicht.
    » Ich weiß nicht mehr, ob ich meine Tabletten genommen habe.«
    » Keine Ahnung.«
    » Ist mir schon klar. War nur eine Frage.«
    » Du meinst, eine rhetorische.«
    » Ja.«
    Danny suchte nach etwas anderem, was sie sagen, etwas, womit sie das Gespräch ein Stück voranbringen könnte. Doch ihr fiel nichts ein. Kelley brach das Schweigen.
    » Möchtest du Wasser oder irgendwas anderes? Eis?«
    Danny legte sich aufs Bett zurück. Wollte etwas Bedeutungsvolles sagen, doch ihr fiel nichts ein.
    » Gute Nacht, Kelley.«
    Kelley schloss die Tür.
    Danny versuchte sich zu erinnern, ob sie die Tabletten genommen hatte oder nicht. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie es getan hatte, denn sie waren eine Rettungsleine. Sie entdeckte eine einzelne Tablette auf dem Nachttisch, nahm sie zwischen die tauben Fingerspitzen und manövrierte sie in den Mund. Sie hinterließ eine trockene, bittere Spur in ihrer Kehle. Sie würde morgen mit Kelley reden, herausfinden, was ihre Pläne für die Zukunft waren.
    Der Sommer stand vor der Tür, die Saison für Aushilfsjobs, Ferienwohnungen reinigen, Rettungsschwimmer spielen am Badesee. Dann das College. Wollte Kelley aufs College gehen? Sie war intelligent. Intelligenter als Danny. Vielleicht würde sie dann aus diesem Kuhkaff rauskommen.
    Sie sollten miteinander reden. Danny versuchte den Funkmeldungen über einen Einbruch zu folgen. Die Fontana-Cops, die mit einer ausgerasteten Frau schnelles Spanisch sprachen. Als sie ungefähr zum dritten Mal versuchten, eine Beschreibung des Täters zu bekommen, der vielleicht der Neffe der Frau gewesen war, glitt Danny in Bewusstlosigkeit ab.
    Sie folgten dem M1A1-Abrams-Panzer in Richtung MSR – der Hauptversorgungsroute um Fallujah. Das zweite
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