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Indoor-Klettern

Indoor-Klettern

Titel: Indoor-Klettern
Autoren: Hrg Deutscher Alpenverein
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den Brustgurt verzichten.
    Ob mit oder ohne Brustgurt: Beide Anseilmethoden werden gleichwertig betrachtet. Ausnahmen stellen Kinder unter 6 Jahren und übergewichtige Personen dar, bei denen durch die alleinige Verwendung des Hüftgurtes beim Kopfüberhängen die Gefahr droht aus dem Gurt zu rutschen. Bei Kindern ist die erhöhte Lage des Körperschwerpunktes der Grund für die Empfehlung zu Brust- und Hüftgurt bzw. zur Anseilkombination.
    Durch das Anseilen mit Brust- und Hüftgurt wird ein gemeinsamer Aufhängepunkt geschaffen. Ziel dabei ist, im Hüftgurt zu sitzen, während der Brustgurt das Kippen des Oberkörpers nach hinten verhindert. Passiv hängend sollte der Oberkörper etwa 45° gegen die Senkrechte geneigt sein. Die alleinige Verwendung eines Brustgurtes ist sehr gefährlich!
    Hängen im Komplettgurt (links) und Hängen in Brust-/Sitzgurt-Kombination.
    Direktes Einbinden mit Brustgurt
    Um sich ohne zusätzliches Material mit Brust- und Hüftgurt anzuseilen, bietet sich die direkte Einbindemethode an.
Binde dich am Hüftgurt mit einem gesteckten Sackstich und überlangem Seilende ein. Zieh den Knoten vorerst nicht fest.
Das verbleibende lange Ende wird erst durch die Brustgurtösen und anschließend erneut durch den Sackstich geführt.
Um einen der Stränge des Sackstichauges wird möglichst bündig zum Knoten ein Sicherungsschlag gelegt.
    Einbinden mit Achterband
    Wenn du auf den Brustgurt nicht verzichten möchtest und zugleich mit Karabinern die Verbindung zum Toprope-Seil herstellen musst, bleibt als Alternative nur das Einbinden mit Achterband.
    Als Material für das Achterband ist Bandschlingenmaterial aus Polyamid, versehen mit drei Kennfäden und einer Länge von etwa 1,5 m, optimal.
    Verbindung Brust- und Sitzgurt nur mit Seil.
Das Achterband wird durch den Sicherungsring (oder parallel dazu) geführt und mit einem gelegten Sackstich zum ersten Ring geschlossen. Der Knoten sollte zwischen Bauchnabel und Brustbein liegen.
Danach werden die Enden durch die Brustgurtösen gefädelt und der zweite Ring mit einem gelegten Sackstich geschlossen.
Das ganze Paket ordentlich festziehen und dabei auf lange Enden achten.
Eingehängt bzw. eingebunden wird um den ersten, unteren Knoten herum. Das heißt, das Seil bzw. der oder die Anseilkarabiner werden erst durch den unteren und dann durch den oberen Ring des Achterbandes gefädelt.
    Verbindung Brust- und Sitzgurt mit Achterband.

    Partnercheck
    Warum? Das gemeinsame Abarbeiten von Checklisten vor dem Start gehört in vielen Arbeitsbereichen zum täglichen Brot. Egal, ob Astronaut, Pilot oder Lokomotivführer – je schwerwiegender die Konsequenzen eines Fehlers erscheinen, umso eher sind wir bereit, diese Vorgehensweise für selbstverständlich zu halten. Und beim Klettern? Da wird während des Anseilens geratscht, der Treffpunkt für das Kletterwochenende verabredet, mit dem Nachbarn geflirtet – und das alles, obwohl man sich bestimmt nicht besonders gut fühlt, wenn die Kletterpartnerin wegen eines falsch eingelegten Sicherungsgeräts abstürzt.
    Einschläfernde Routine vermeiden
    Routine ist unser Feind, wenn es um einfache, automatisierte, aber trotzdem sicherheitsrelevante Abläufe wie Anseilen, Schrauber schließen etc. geht. Die meisten von uns können sich an Lebens- oder Klettersituationen erinnern, in denen mehr Sorgfalt und Konzentration sie vor einer gefährlichen Situation bewahrt hätte. Und weil vier Augen mehr sehen als zwei, sollten wir uns und unseren Kletterpartnern vor jedem Start einen Partnercheck gönnen.
    Das Warndreieck am Einstieg.
    Der Partnercheck als erster Prüfungsbestandteil bei der DAV-Kletterscheinabnahme ist sozusagen der Einstieg zum Kletterscheinerwerb. Wie bereits eingangs erwähnt, geht es vor allem um das Setzen von Sicherheitsstandards in unserer Kletterercommunity.
    Steht es unserer Kletterkultur nicht gut zu Gesicht, aufeinander zu achten – und ebenso kritisch wie wohlwollend voneinander auch beachtet zu werden? Das wird jeder bejahen. Also: aufpassen und Fehler gegenseitig ansprechen.
    Checkliste zum (DAV-Kletterschein-) Partnercheck
    Beide Partner sind für die Sicherheit verantwortlich. Vor dem Losklettern kontrollieren sich die Partner daher gegenseitig, am besten immer in der gleichen Reihenfolge.
    1. Gurtverschlüsse
    Der Hüftgurt ist richtig angelegt (über dem Beckenkamm) und korrekt verschlossen. Gebrauchsanleitung beachten!
    2. Anseilknoten und Anseilpunkt
    Das Seil ist direkt in den Gurt
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