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In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

Titel: In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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er dachte. Sie bemühte sich um eine klare Modulation und antwortete: »Woher haben Sie meine Handynummer?«
    »Ich habe eine eifrige Sekretärin. «
    Er sprach mit einer so warmen Stimme, dass sie nicht weiter auf d as Thema eingehen wollte, zumindest jetzt nicht.
    »Ich möchte Sie wiedersehen, Lisa.«
    So weit sind wir schon?, dachte sie. Er benutzte die vertrauliche Anrede, als sei sie ein junges Mädchen, das es zu überzeugen galt.
    »Wann?« Das Wort flutschte ihr von den Lippen wie ein Gecko, der sich nach Freiheit sehnt.
    »Wunderbar!« Er klang wie ein großer Junge, und seine Begeisterung übertrug sich auf Lisa. »Morgen? Morgen Abend?«
    »Ja ...«
    »Ich hole Sie um zwanzig Uhr ab.« Es klang wie eine Frage, war jedoch eine Feststellung.
    »Ja«, seufzte sie noch einmal, dann beendet sie das Gespräch.
    Ihr Blick tastete nach einer weiteren Weinflasche. Das war gewiss nur ein trunkener Traum, oder?
    Die Wohnungstür öffnete sich und Eva kam herein. Sie schleuderte, wie üblich,  die Schultasche quer durch den Flur und ließ sich gegenüber ihrer Mutter in einen Sessel fallen. Lisa klappte den Laptop zu, den sie auf den Knien balancierte.
    »Schmeckt’s?«, fragte Eva und wies auf die Weinflasche.
    »Ich muss arbeiten«, gab Lisa zurück. »Muss noch einen Text schreiben und der Redaktion mailen.«
    »Danke der Nachfrage. Es gibt nichts neues in der Schule.«
    Lisa räusperte sich. »Entschuldige ...«
    »Dann pass auf, dass du die Worte auf deiner Tastatur nicht verwechselst, Mom. Sowas kommt vor, wenn man zu viel intus hat. Wäre doch schade, wenn dein letzter Artikel im Wein absäuft.«
    »Das geht dich nichts an, Kind. Das ist mein Leben!« Das klang selbst in Lisas Ohren unausgegoren und halbgar.
    Eva machte ‚Pfft!’, sprang auf, schnappte sich die Schultasche und verzog sich nach oben in ihr Zimmer. Traurig blickte Lisa ihr hinterher und schämte sich. Sie beschloss, es für heute mit dem Wein gut sein zu lassen. In zwei Stunden musste der Text fertig sein, außerdem hatte sie morgen ein Date.
    Ein Date?
    Durfte sie das wirklich so nennen?
    Ja, so war es, denn es hatte keinen geschäftlichen Hintergrund. Er hatte sie eingeladen, einfach so, weil er an ihr als Fra u interessiert war. An einer liederlichen Tintenpisserin, der man die Sauferei aus fünf Metern Entfernung ansah, die wirkte wie ein ... Gothfreak? ... eine Mutter, die ihre Tochter vernachlässigte und sich in öligem Selbstmitleid suhlte.
    Wie man es auch sah, es war ein Date !
    Und sie wollte auf jeden Fall gut aussehen, wenn sie Vincent Padock wieder sah.

5
     
    Wollte Vincent Padock sie beeindrucken, oder warum gingen sie ins Lorenz , im Hotel Adlon?
    »Die beste Küche Berlins«, sagte Vincent. »Dennoch wird keine Abendgarderobe gefordert.« Er grinste jungenhaft. »Dafür fordert man den Geldbeutel.«
    »Mir schmeckt es auch beim Pizzaservice«, gab Lisa leise zurück und hätte sich dafür ohrfeigen können. Sie klang wie eine Landpomeranze.
    »Halten Sie mich bitte nicht für einen Aufschneider. Der Grund, warum wir hier sind, ist geschäftlicher Natur. Ich muss ein paar Sätze mit dem Chef de Cuisine, Herrn Hendrik, wechseln. Es dauert nur fünf Minuten. Wir sind seine Gäste.«
    Lisa atmete erleichtert aus und kam sich im selben Moment deplatziert vor. Liebe Güte, der Mann verfügte über Millionen. Für ihn war Geld nur etwas virtuelles, mit dem er spielte wie ein Kind mit Murmeln.
    Tatsächlich brachte Vincent es fertig, sein Geschäftsgespräch so abzuwickeln, dass Lisa es kaum wahrnahm. Sie ging zur Toilette, und als sie zurückkam, war das Gespräch schon beendet.
    Er beugte sich über den Tisch, nicht aufdringlich weit, aber weit genug, dass sie ihm ihre Aufmerksamkeit schenken musste. »Ich entschuldige mich bei Ihnen, Lisa.«
    Sie wartete.
    »Mein Anruf gestern kam vermutlich zu schnell. Ich hätte noch ein paar Tage verstreichen lassen sollen.«
    Sie hob die Brauen. »Das wäre Ihnen nicht gelungen.«
    »Glauben Sie?«
    »Sie sind kein Mann, der abwartet.« Aus dem Augenwinkel sah sie, dass, nur wenige Meter entfernt, ei n amerikanischer Filmstar in Begleitung einer blutjungen wunderschönen Frau an einen Tisch geführt wurde. Lisa versuchte, sich weiterhin auf Vincent Padock zu konzentrieren, was schier unmöglich war, denn erneut wurden Gäste an einen Tisch navigiert, bei denen es sich um Udo Lindenberg und zwei Begleiter handelte. Der Star behielt auch hier seinen Hut auf dem Kopf.
    Vincent Padock sagte:
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