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In letzter Sekunde

In letzter Sekunde

Titel: In letzter Sekunde
Autoren: Patricia Rosemoor
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hatte Cass gesagt.
    Was hatte sie noch gesehen?
    Er stirbt doch nicht wirklich, oder?
    Das hängt von dir ab ...
    Warum zerbrach sie sich darüber den Kopf?
    Auch wenn Lynn nicht allein war, so begann ihr Herz zu rasen, als der Fahrstuhl sich ihrem Stockwerk näherte. Als sie vor ihrer Eingangstür stand, hatte sie Mühe, gleichmäßig zu atmen. Tony suchte die gesamte Wohnung ab, jeden Winkel, jede Ecke, jeden Schrank. Sogar unters Bett schaute er. Nichts. Ihre Aufregung war umsonst gewesen.
    Sie bedankte sich herzlich bei ihm und wollte ihm einen Geldschein zustecken.
    Aber er verbarg die Hände hinter dem Rücken. „Es kommt überhaupt nicht infrage, dass ich von Ihnen Geld nehme, Miss Cross. Nicht nach dem, was Sie letzte Woche durchmachen mussten. Es war mir ein Vergnügen, Ihnen behilflich zu sein."
    Nochmals dankte sie dem jungen Wachmann und schloss dann zwei Mal hinter ihm ab.
    Wieder zu Haus zu sein verschaffte ihr nicht das gute Gefühl, das sie erwartet hatte. Sie schaute hinunter auf den Fluss, den Navy-Pier und den Park davor, und zum ersten Mal beeindruckte sie dieser schöne Anblick nicht. Ihr Apartment erschien ihr plötzlich groß und kalt, und sie wünschte, sie hätte sich eine kleinere, gemütlichere Wohnung genommen, mit Grünpflanzen anstatt Skulpturen.
    Verdammter Blade! Ein paar Tage mit ihm hatten bewirkt, dass sie die Welt mit anderen Augen sah. Er war schuld daran, dass sie sich Dinge ersehnte, die sie nicht haben konnte - und das schloss ein Leben mit ihm ein.
    Um sich abzulenken, schaute sie nach, ob jemand angerufen hatte. Der Anrufbeantworter hatte eine Nachricht gespeichert. Sie erwartete Blades Stimme zu hören, nur um erstaunt festzustellen, dass ihre Schwester angerufen hatte.
    „Lynn, ich hatte so sehr gehofft, du würdest nach Haus kommen. Mom hat mir von dem Angriff auf dich erzählt und dass du nicht in der Wohnung bleiben wolltest. Es tut mir Leid, Lynn. Es muss schrecklich für dich gewesen sein. Ich hoffe, du hörst diese Nachricht, denn Mom hat auch noch gesagt, dass Nathan aus ihr herausgeholt hat, dass ich in London bin.
    Bitte, sprich mit ihr darüber. Sie darf ihm weder meine Adresse noch meine Telefonnummer geben. Er darf mich nicht finden."
    Lynn hörte erschrocken, wie panisch die Stimme ihrer Schwester auf einmal klang.
    „Ich habe dir nie erzählt, was wirklich passiert ist, Lynn. Ich ... ich habe Angst vor Nathan.
    Glaub kein Wort von dem, was er dir erzählt. Er... er hat mich ... geschlagen. Deswegen habe ich ihn verlassen. Ich ... ich hätte es dir sagen sollen. Ruf mich an, ja?"
    Nathan hatte Dani geschlagen? Warum nur hat sie mir das verschwiegen? dachte Lynn, während sie hektisch die Nummer ihrer Schwester wählte. Und ich habe meinem eigenen Instinkt misstraut und stattdessen Nathan geglaubt. Wie konnte ich nur so dumm sein?
    Sie ist mein Leben, meine Welt , hatte er im Haus ihrer Eltern neulich gesagt.
    Sie war der Mittelpunkt meines Lebens ... klang so ähnlich.
    Sie hörte das Freizeichen. Niemand hob ab, dann sprang der Anrufbeantworter an. Lynn fluchte leise vor sich hin. Als der Signalton verstummte, sagte sie: „Dani, ich bin jetzt zu Haus. Ruf mich an, sobald du meine Nachricht abhörst. Ich muss mit dir über Nathan sprechen ..."
    Dann war die Leitung auf einmal tot.
    Sie wirbelte herum und sah die Telefonschur von behandschuhten Fingern baumeln.
    „Was willst du Dani von mir erzählen?"
    Nathan ließ die Zweitschlüssel, die sie normalerweise in ihrem Computerschreibtisch aufbewahrte, einfach zu Boden fallen, und nun wusste Lynn, wie gefährlich er wirklich war.

16. KAPITEL
    Es machte Blade fast verrückt, dass er nicht wusste, wo Lynn steckte. Zu Haus war sie nicht.
    Auch nicht im Büro. Er wusste nicht einmal, wo er noch nach ihr suchen sollte.
    Er hätte ihr niemals von ihrer Schwester erzählen dürfen. Und wenn er nicht mit ihr geschlafen hätte, hätte er ihr auch nichts erklären müssen. Sie hätte niemals den Zeitungsausschnitt gefunden, den er als ständige Erinnerung an seinen schrecklichen Fehler in dem Lederbeutel bei sich getragen hatte. Einen Fehler, den er wieder gutmachen musste.
    Nun hatte Lynn ihm diese Gelegenheit aus der Hand genommen.
    Sie hasste ihn, wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben, und es gab nichts, was er machen konnte.
    Zum ersten Mal wünschte Blade, er hätte ein Handy. Dann könnte er wenigstens einen Rundruf starten und sich nach Lynn erkundigen, während er auf der Suche nach ihr ziellos durch die
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