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In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: In ihrem Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Annie Hauxwell
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vorgesungen, als sie ein kleines Mädchen war, und seine Arme geschwenkt, als hielten sie eine Axt, wenn er zu »Hier kommt das Hackebeil und hackt dir deinen Kopf ab« kam. Dann schrie sie und kicherte und rannte davon.
    Sein Handy klingelte ununterbrochen, aber er wollte die Melodie hören, deshalb ließ er es einfach klingeln.
    Als sich ein Zivilist der Hilfspolizistin näherte, lächelte er sie freundlich an, zeigte ihr seinen Dienstausweis und sagte, sie könnte gehen und sich einen Tee holen. Sie kam nicht darauf, dass man niemals einen Kriminalbeamten schicken würde, damit ein niederer Hilfspolizist eine Pause bekam. Sie schlenderte in die Kantine. Aber sie war clever genug, sich seinen Namen in ihr Notizbuch zu schreiben.
    Berlin fühlte sich leer, als wäre sie substanzlos. Sie stürmte die Whitechapel Road hinunter und wunderte sich, dass ihre Beine sie immer noch trugen. Es war Markttag. Die Bangladescher hinter ihren Ständen stampften mit den Füßen auf, um warm zu bleiben, und beobachteten sie mit nur geringem Interesse, als sie sich zwischen den Kunden hindurchschlängelte und sich ständig umschaute, ob jemand sie verfolgte.
    Thompsons Taxi steckte hinter einem Bus der Linie 25 fest, der sich nur zögernd auf der vereisten Straße fortbewegte.
    »Okay, jetzt reicht’s!« Er drückte dem Fahrer zwanzig Mäuse in die Hand und stieg aus. Diese Spesen werde ich nie erstattet kriegen, dachte er.
    Vor sich sah er die Ziegelbögen des Säulenvorbaus vom Krankenhaus und die Uhr direkt darüber. Der Verkehrslärm wurde übertönt von dem raschen Anflug eines Rettungshubschraubers. Alle standen still und schauten zu, wie er über dem Krankenhaus schwebte. Thompson bahnte sich einen Weg durch die gaffende Menge.
    Der durchdringende Geruch von Koriander und Zimt, vermischt mit Dieselgestank, verfing sich in Berlins Hals. Sie schnappte nach Luft, als sie den Fußgängerüberweg zum Krankenhaus erreichte und sich in einem Meer von indischen Hausfrauen gefangen sah, die leuchtend bunte Plastiktüten mit Obst und Gemüse schleppten und geduldig darauf warteten, bis sie die Straße überqueren durften. Berlin versuchte sich zwischen ihnen hindurchzudrängeln, aber sie standen Schulter an Schulter, sahen alle zu dem Hubschrauber hoch und ließen niemanden durch.
    Fernley-Price schlummerte weiter, ungestört von Hubschrauberlärm oder der zitternden Hand, die sich über seinen Mund und seine Nase legte. Die Hand war lediglich das Instrument eines Mannes, der draußen in einem schwarzen Benz saß und zuhörte, wie sein Handy »Oranges and Lemons« spielte.
    Coulthard stolperte die durchgetretenen Steinstufen hinunter und lief schnurstracks auf das Auto zu. Die Beifahrertür schwang auf, und er stieg ein.
    »Na bitte. Das war doch gar nicht so schwer, oder?«, sagte Doyle.
    Coulthard bekam kein Wort heraus. Er klemmte die Hände zwischen die Knie und drückte sie, als könnte er ihnen nie wieder zutrauen, in Einklang mit seinen Wünschen zu handeln.
    »War ein Vorteil, dass Sie viel Übung darin haben, einen Polizeibeamten zu imitieren. Das war doch ganz nützlich, oder?«, sagte Doyle und fuhr los, während er eine Nummer auf seinem Handy wählte.
    Berlin sah Coulthard zusammengesunken neben Doyle, als der schwarze Benz auf die Kreuzung zurollte. Er sah aus, als hätte er ein Gespenst gesehen. Die Ampel wechselte auf Rot, und die Hausfrauen fluteten vorwärts, aber Berlin rührte sich nicht. Sie sah Thompson die Krankenhaustreppe hochrennen. Sie wusste, sie kam zu spät.
    In Coulthards Wohnzimmer saß seine Freundin zwischen den Jungs auf der Couch, die ihre Ellenbogen umklammert hielten. Als das Handy klingelte, nahm einer der beiden den Anruf an.
    »Hä?«
    Doyles verärgerte Stimme ertönte in dem stillen Zimmer.
    »Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass das keine Art ist, an das beschissene Telefon zu gehen?«
    »Wie kann ich Ihnen helfen?«, murmelte der Junge.
    »Schon besser«, sagte Doyle. »Du kannst mir helfen, indem du sie mit einer Verwarnung laufen lässt. Sag ihr, um diese Jahreszeit ist das Wetter in Australien super. Dann bewegt euren faulen Arsch zur Garage runter.«
    Der Junge legte auf. Er gab dem Mädchen einen Klaps und Doyles Botschaft, dann machte er seinem Kumpel ein Zeichen, und sie waren weg.
    »Das war alles?«, sagte der Kumpel enttäuscht. »Schade. Ich hatte mich schon darauf gefreut.«
    78
    Als Thompson aus dem Lift trat und die Hilfspolizistin im Flur heulen sah, wusste er, dass er zu
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