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In der Oase des Scheichs

In der Oase des Scheichs

Titel: In der Oase des Scheichs
Autoren: Carol Grace
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Penthouse-Wohnung zu bringen. Aber es war etwas anderes, ihn ständig um sich zu haben, wenn er seine Hochzeitsvorbereitungen traf. Das war mehr, als sie ertragen konnte. Sie würde nicht mitkommen. Irgendwie musste sie ihm das klarmachen. Sie hatte ihn nicht einmal gefragt, wann die Hochzeit stattfinden sollte. Sie wollte es nicht wissen.
    Das Telefon läutete, und sie nahm den Hörer ab. Seine Schwester Amina meldete sich.
    „Es tut mir leid, Sam ist nicht im Büro“, sagte Claudia geschäftsmäßig.
    „Das ist gut, denn ich möchte Sie sprechen, Miss Bradford“, erwiderte Amina. Dann fuhr sie leise fort: „Wir haben hier ein Problem. Bitte behalten Sie das, was ich Ihnen jetzt sage, für sich. Sam darf nichts davon erfahren.“
    Claudia umgriff den Hörer fester. Sie konnte diese Bitte nicht abschlagen. Aber spielte es inzwischen wirklich noch eine Rolle, ob sie ein oder zwei Geheimnisse hütete?

2. KAPITEL
    „Es geht um Zahara. Wissen Sie, wen ich meine?“, begann Amina. Ihre Stimme klang beunruhigt, fand Claudia. Doch sie konnte sich auch täuschen. Sie hatte sich nie länger mit Sams Schwester unterhalten.
    „Seine … Verlobte?“
    „Ja, genau. Ich bin ratlos. Aber ich möchte auf keinen Fall unnötig Staub aufwirbeln. Wenn also später noch jemand von der Familie bei Ihnen anruft, sagen Sie bitte, dass Sam nicht im Büro sei. Ich will nicht, dass er verunsichert wird. Es ist Folgendes: Zahara sollte letzte Woche zur Anprobe kommen. Ich habe für die Verlobungsfeier ein Kleid für sie entworfen und es in Paris anfertigen lassen. Sie hat den Termin verschoben und den nächsten auch. Dann haben wir ausgemacht, dass sie heute zur Anprobe kommt, und sie ist wieder nicht erschienen. Ans Telefon geht sie auch nicht. Meine anderen Kundinnen stellen schon Fragen, weil sie sich nirgends mehr blicken lässt. Ich habe versucht, es abzutun, und gesagt, sie sei wahrscheinlich sehr beschäftigt.“
    „Vermutlich ist das auch der Grund. Sie wird viel zu tun haben.“
    „Welche Frau findet nicht die Zeit, ein fantastisches Kleid anzuprobieren, das speziell für ihre Verlobung entworfen und in Paris genäht worden ist und noch dazu ein Vermögen kostet?“
    „Ich kann mir vorstellen, dass sie vor dem großen Fest sehr viel zu erledigen hat“, meinte Claudia, so als beschäftigte sie sich täglich mit Fragen zu wichtigen gesellschaftlichen Anlässen. Sie musste an die schnelle Anprobe vor ihrer eigenen Hochzeit denken, an den Damenabend, den ihre Freundin Susan für sie organisiert, und an das Probe-essen im Restaurant, bei dem Malcolm sich betrunken hatte. Warum hatten damals nicht alle Alarmglocken bei ihr geläutet? Noch wäre Zeit gewesen, die Hochzeit abzusagen. Hoffentlich habe ich inzwischen dazugelernt. Ich will mir nicht noch einmal die Finger verbrennen, dachte sie.
    „Sie kennen Zahara nicht“, sagte Amina. „Sie hat nichts zu erledigen. Das übernehmen alles die Bediensteten. Sie hätte nur kommen und das Kleid anprobieren müssen. Was ist nur mit ihr los? Man sollte doch glauben, dass sie glücklich über die Verlobung mit dem begehrtesten Junggesellen des Landes ist!“
    „Ist sie es denn nicht?“
    Es folgte ein langes Schweigen. Glaubte Amina nicht, dass die zukünftige Verlobte ihres Bruders glücklich war, oder wusste sie nicht, was sie sagen sollte?
    Auch Claudia war ratlos. Sollte sie erwidern, dass sich jede Frau bei der Aussicht auf eine Ehe mit Sam wie im siebten Himmel fühlen müsse? Oder sollte sie lieber einen Gemeinplatz über die Nervosität vor dem großen Ereignis von sich geben?
    „Was kann ich denn für Sie tun?“, fragte sie schließlich. Warum ruft Amina ausgerechnet mich an? Ich bin auf einem anderen Kontinent und gehöre weder zum Freundeskreis noch zur Familie.
    „Sie nehmen doch Sams Anrufe entgegen. Stellen Sie bitte niemanden durch, der ihn beunruhigen könnte. Auch nicht Zahara. Diese Verlobung ist schon seit Ewigkeiten geplant.
    Es ist die Bestimmung der beiden, zu heiraten. Können Sie sich vorstellen, was diese Verbindung für unsere Familie bedeutet? Natürlich können Sie das. Sie sind Sams vertrauteste Mitarbeiterin. Und wir freuen uns so sehr, Sie endlich kennenzulernen.“
    „Ich bin nicht ganz sicher …“ Was soll das alles? Wenn die beiden füreinander bestimmt sind, dann ist es doch wohl kein Weltuntergang, wenn diese Frau ihre Anprobe versäumt.
    „Er könnte sein Büro nicht ohne Sie leiten. Ich weiß gar nicht, was wir machen würden, wenn Sie
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