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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight
Autoren: Cherry Adair
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ihrer Hüfte, und krümmte sich zusammen. »Hoch! Hoch! Los! Los! Los!«
    Auf der Gasse war kein Platz, um die Türen aufzumachen, gut, dass der Wagen kein Dach hatte. AJ sprang auf die Füße und hechtete im Fahren nach einer Feuerleiter. Ihre Gewehre schlugen hart auf ihren Rücken, während sie wie ein Äffchen die wackelige Leiter erklomm.
    Sie spürte eine große Hand auf ihrem Hintern und wusste den Extraschub, mit dem der Mann unter ihr sie hochdrückte, zu schätzen. Die Leiter hörte unvermittelt auf. Sie sprang hoch, erwischte mit beiden Händen die nächste, schwang sich hoch und kletterte weiter. Die beiden große Gewehre hingen ihr schwer am Rücken. Das Gebäude war der Mount Everest. Die Leitern waren verrostet und hingen kaum noch an den zerbröckelten Ziegeln. Verdammt gute Sache, dass sie keine Höhenangst hatte.
    Klettere. Ein Hand über die andere. Bein hoch. Spring, fass, klettere! Es gab nichts anderes mehr. Hitze. Hämmerndes Herz. Klettern, klettern, klettern. Schneller, verdammt nochmal!
    Sie spürte Kane eher, als dass sie ihn sah. Kane. Ihn bei sich zu wissen, ließ AJ sich besser fühlen. Zuversichtlicher.
    Eine heftige Detonation unten auf der Straße ließ den
Nachthimmel dämonisch aufleuchten. Die Flammen und der dicke schwarze Rauch schlugen hoch hinauf. Ihr Wagen hatte das Ende der Gasse erreicht.
    Der Lärm und der Schein des Feuers holten die Leute aus den Betten. Lautes Stimmengewirr driftete durch die reglose Luft nach oben. Eine Bombe? Wo? Wer? Im Gegensatz zur weit verbreiteten Ansicht war Kairo eine sehr sichere Stadt. Die Menschen waren fassungslos und entsetzt. Die verängstigte, neugierige Menschenmenge würde die Verfolger hoffentlich behindern.
    AJ hing eine Sekunde lang an nur einer Hand, weil die andere verschwitzt vom Gestänge glitt. Das warme Metall knarrte unter ihrem panischen Griff. Sie setzte ihren Körper ein, um Schwung zu holen und brachte einen festen zweihändigen Griff zu Stande, bevor sie sich auf die nächste Sprosse zog. Die Muskeln ihres Armes schrien. Sie ignorierte das SOS, das ihr Körper aussendete.
    Geschrei von unten. Das Getrappel von Stiefeln auf Metall.
    AJ kletterte schneller.
    Eine Kugel prallte an der Mauer ab und verfehlte ihre linke Hand um Zentimeter. Okay. Vielleicht war sie ja schneller, wenn sie aufhörte, an dieses Gefühl von … Denk nicht dran, verdammt . Klettere. Klettere!
    Das hier war nichts verglichen mit den Übungen im Trainingscamp. Nichts.
    Zehn Stockwerke. Im Camp hatte sie mehr geschafft, aber sie war außer Atem, ihre Brust bebte, als sie endlich die ebene Fläche des Dachs vor der Nase hatte. Danke, lieber Gott.
    Als sie plötzlich eine große Hand auf ihrem Hintern spürte, gab ihr das den Schwung für den letzten Meter. Sie flog auf das Dach und fand schwankend ihr Gleichgewicht wieder. »Dan-«

    »Weiter«, befahl Kane, während er tief geduckt, die Waffe im Anschlag, über das Dach raste. Die Panik stieg in ihr auf wie Luftblasen im kochenden Wasser. Sie starrte einen kurzen Moment seinen Rücken an. AJ seufzte leise in sich hinein, verschwendete aber keine Zeit mehr auf die Frage, wie lange sie brauchen würde, genauso gut zu werden wie er. Alles im Visier, alles unter Kontrolle. Sie fing an zu laufen und ahmte seine Gangart nach, während sie die SIG aus dem Gürtel zog und sich beeilte, ihn einzuholen.
    Kein Training hätte sie auf diese Realität vorbereiten können. Ihr Herz raste vor Übermut und schierer Angst gleichermaßen. Die Häuser standen relativ nah beieinander - falls man ein Eichhörnchen oder ein Vogel war.
    Ein Stück weiter vorn tat sich der Abgrund auf. Sie schloss zu Kane auf, und zusammen rannten sie wie die Wahnsinnigen über das vor Hitze klebrige Dach. Im exakt gleichen Augenblick rissen sie die Arme nach oben und warfen sich im Spagat nach vorn. Der Schwung beförderte sie über die gut drei Meter breite, zehn Stockwerke tiefe Kluft, die die Häuser voneinander trennte. AJ schlug mit einer Wucht, die sie von Kopf bis Fuß durchschüttelte, gegen den Dachsims. Kane stand bereits, als sie das Bein über den Sims zog.
    Er beugte sich hinunter, packte sie am Handgelenk und zog sie auf das Flachdach. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, zog er sie hoch und tauchte mit ihr hinter einen kleinen Kasten, vermutlich eine Klimaanlage, und zog sie mit nach unten.
    »Angst?«, fragte er und hielt immer noch ihre Hand. Seine war trocken und fest, ihre glitschig vor Schweiß.
    »Und wie«, keuchte
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