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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight
Autoren: Cherry Adair
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war ein wandelndes Pin-up-Girl.
    Eine Frau, die so aussah, war daran gewöhnt, unerwünschte Aufmerksamkeit von Männern abzuwehren. Und falls nicht, dann würde sie es schnell lernen.

    »Nur zu deiner Erinnerung, Cooper«, erinnerte er sich selbst , »wenn du mit mir arbeitest, bist du keine Frau, sondern eine Einsatzkraft.«
    Struben schnaubte, weil er vergessen hatte - oder auch nicht -, dass jeder Laut über Funk übertragen wurde. »Der alte Hurensohn muss blind, taub und blöd sein.«
    Kane ignorierte den Kommentar. Fürs Erste. Der Mann hatte gerade die letzte Rate für sein Ticket nach Hause gezahlt. Noch so eine zweideutige Bemerkung, und er landete auf der Frachtliste des Flugs, der Escobar und Cooper in die Staaten brachte.
    AJ klickte ihr Mikrofon aus. Kane beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Ihr Mund bewegte sich.
    Klug von ihr, ihn nicht hören zu lassen, was immer sie da sagte.
    Zur Hölle, verdammt.
    Während dieses verfluchten Wortgefechts, das sie hier im Wagen ausgetragen hatten, hatte er nach den Autos Ausschau gehalten, die ihnen gefolgt waren. Der weiße Wagen war nicht mehr hinter ihnen - jedenfalls nirgendwo, wo Kane ihn hätte erspähen können. Aber er war da. Irgendwo.
    Autos, Lastwagen, Pferdegespanne und Vieh wetteiferten um die beste Straßenposition. Es war früher Abend, und die Straßen waren überfüllt. Fiats und Hondas kurvten um Holzkarren herum. BMWs mit getönten Scheiben, Schafherden und Jungs auf Kamelen machten sich den Platz streitig.
    Die Gehwege waren wie in Disneyland voller Menschen von reich bis arm.
    Sie kamen zusammen, plauderten, tranken draußen vor den Kaffeehäusern ihren Mokka, ein beweglicher, wogender Wandteppich.
    Die Luft war erfüllt vom Aroma überreifer Früchte, von
Rauch und Dieselöl und dem durchdringenden, dumpfen Geruch des Nils. Der Fluss nutzte dem Beton-Dschungel als Abwassersystem, Wasserversorgung und Waschplatz.
    Kane jagte über bekannte und unbekannte Seitenstraßen, bog auf eine viel befahrene Schnellstraße, überquerte die nächste Brücke, das verbleibende Verfolgerfahrzeug dicht auf den Fersen.
    Er bog ab, umrundete eine Ecke, ohne langsamer zu werden. Er wechselte den Fahrbahnstreifen, wich einer Schafherde aus und nahm die nächste Abzweigung nach rechts. Die anderen Verrückten auf der Straße trennten den Verfolgerwagen ab. Aber da war er immer noch.
    Auf den engen Seitenstraßen waren die meisten Straßenlampen entweder zerschossen oder kaputt. Die Trassen aus Schatten und Licht erschienen ihm wie ein Zebrastreifen. Der eine Teil seines Gehirns konzentrierte sich darauf, den Verfolger loszuwerden. Der andere befasste sich mit dem Problem AJ Cooper, das ihm keine Ruhe ließ.
    Wenn zutraf, was man ihr nachsagte, dann war sie fähig, den Job zu machen. Unter den Bedingungen, auf die sie trainiert war, konnte sie es. Aber war die letzte Stunde ein Indiz, wie sie unter Druck agierte? Kane kannte die Frau nicht gut genug, um sie gleich abberufen zu lassen. Und einen weiteren Fehler konnten sie sich nicht leisten.
    Würde sie den Job unter passenderen Umständen schaffen?
    Er musste sicher sein. Wahrscheinlich reichte nicht aus. Er musste hundertprozentig davon überzeugt sein, ohne die Spur eines Zweifels, dass AJ den Abzug betätigte, wenn sie Raazaq von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand.
    Denn egal, was er sagte oder wie gerne er sie nach Hause geschickt hätte, AJ Cooper war die einzig verfügbare Kraft, um Raazaq zu eliminieren. Hätte es eine Wahl gegeben, sie
wäre gar nicht erst hergeschickt worden. Ob es ihm gefiel oder nicht, Kane hatte sie am Hals. Er mochte ein Meister der Verkleidung sein, aber nicht einmal er konnte sich in eine zum Umfallen schöne, von der Natur reich beschenkte, grünäugige, rothaarige Frau verwandeln.
    Es gab viele Gründe, weswegen er Raazaq hatte kriegen wollen, bevor der Mann sich in die Wüste absetzt. Unter anderem, weil er AJ Cooper so weit wie möglich von diesem kranken Hurensohn entfernt wissen wollte. Diese Chance war vertan.
    Jetzt stand er kurz davor, sie diesem Terroristen auf einem Silbertablett zu servieren, mit einem Apfel im Mund.
    AJ Cooper war das auserkorene Killerkommando für Fazur Raazaq.
     
    AJ spürte, wie der Schweiß eine Lache an ihrem Hals und zwischen ihren Brüsten bildete. Sie wünschte sich fast, sie hätten sie endlich erschossen, damit es vorbei wäre. Sie war angsterfüllt und bereit, aus dem Wagen zu springen, sobald Kane es ihr befahl.
    Über Dächer zu
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