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In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

Titel: In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)
Autoren: T. J. Murphy
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Disziplin »Umsetzen und Stoßen« im Gewichtheben. Aber dann wunderte er sich, was wohl mit »Ring-Dips« gemeint war. Er recherchierte in den Kommentaren und fand heraus, dass andere Nutzer ähnliche Fragen zu diesen unkonventionellen Workouts gestellt hatten. Wie sich herausstellte, waren die »Ringe« Turnringe, die man für gymnastische Übungen wie den Kreuzhang benutzt. »Ring-Dips« waren also letztlich Trizeps-Dips, wie man sie aus herkömmlichen Fitnessstudios kennt, aber an Holzringen ausgeführt, die an zwei Bändern befestigt waren. Besondere Dip-Stangen oder eine Trizeps-Maschine waren also nicht erforderlich.
    Elizabeth bestand aus drei Runden. Der erste Durchgang setzte sich aus 21 Cleans und 21 Ring-Dips zusammen, der zweite aus jeweils 15 Wiederholungen der beiden Übungen und der letzte aus jeweils 9 Wiederholungen. Zwischen den Sätzen oder Runden waren allerdings keine Pausen vorgesehen – es ging darum, das komplette Programm in möglichst kurzer Zeit zu absolvieren. Die Online-Kommentare der CrossFit-Sportler deuteten darauf hin, dass das Workout in fünf bis zehn Minuten zu schaffen war. Widman ging davon aus, dass er mit seiner langjährigen Erfahrung, unerschütterlichen Motivation und Willensstärke, die ihn als U.S. Marine auszeichneten, diesen Zeitrahmen ebenfalls einhalten würde. Er betätigte seine Stoppuhr und begann sein erstes CrossFit-Workout.

    58 Minuten später war Widman im wahrsten Sinne des Wortes fertig und »lag in einer Lache diverser Körperflüssigkeiten«, erinnert er sich. »Das versetzte meinem Ego einen herben Dämpfer. Aber diese Form von Training war genau das, wonach ich mein ganzes Leben lang gesucht hatte.« Er stürzte sich mit Leidenschaft ins Training und sein Eifer blieb nicht unbemerkt. CrossFit war von Anfang an eng mit der Polizei und dem Militär verknüpft und Widmans Rolle als Ausbilder bei den Marines erregte in der CrossFit-Zentrale einiges an Aufmerksamkeit. Also bat man ihn um seine Mithilfe bei Seminaren, in denen angehende Trainer ausgebildet wurden. Schließlich fing er selbst an zu unterrichten, und CrossFit wurde für ihn zu einer Art Lebensstil. Inzwischen verdient Widman seinen Lebensunterhalt damit, Level-1-Kurse für angehende CrossFit-Trainer abzuhalten und entsprechende Zertifizierungen zu erteilen.
    Kelly Starrett, ein ehemaliger Kanute der US-Nationalmannschaft und mein Trainer bei der CrossFit-Open-Qualifikation, schrieb gerade an seiner Doktorarbeit im Fach Physiotherapie, als er eines Abends im Internet auf die CrossFit-Seite stieß. Starretts Karriere als Kanute hatte zur selben Zeit geendet, als sein Interesse an Physiotherapie erwacht war, nämlich als sich seine Nackenmuskeln eines Tages verkrampften und er seinen Kopf nicht mehr wenden konnte. Dieses Ereignis führte dazu, dass er mehr über die Funktions- und Bewegungsweise des menschlichen Körpers erfahren wollte. Er und seine Frau Juliet eröffneten schließlich ein CrossFit-Studio in ihrem Garten und ihr Vermieter wurde ihr erster Klient. CrossFit beeinflusste Starretts Denkweise als Physiotherapeut so sehr, dass er mittlerweile ein großer Kritiker der Praktiken ist, welche die Sportmedizin üblicherweise empfiehlt. Teilnehmer der Tour de France nehmen seine Dienste ebenso in Anspruch wie Kraftdreikampf-Weltrekordhalter, Ballettstars aus San Francisco, aber auch Mitglieder der U.S. Special Forces und Navy SEALs.
    Dies sind nur einige Geschichten, die in der Welt des CrossFit kursieren – einer neuartigen Form von Training und Ernährung, die auch als »Sport of Fitness« bezeichnet wird. Ähnliche Berichte gibt es auch von Hausfrauen, Mixed-Martial-Arts-(MMA)-Kämpfern, ehemaligen Drogenabhängigen und vielen anderen, ganz unterschiedlichen Menschen. Infolgedessen sagt man diesem Sport nach, er habe herkömmliche Fitnesskonzepte nicht nur grundsätzlich in Frage gestellt, sondern auch nachhaltig revolutioniert.
    Ich kam über einen anderen Weg zu CrossFit, den vor mir bereits viele andere Sportler eingeschlagen hatten. Es ist die Geschichte des verletzten Läufers: der scheinbar nicht enden wollende Teufelskreis von Verletzungen, die vor und während Marathons, Halbmarathons, 10-Kilometer-Läufen und anderen Wettkämpfen eintreten. Etwa 70 Prozent aller Läufer verletzten sich jedes Jahr, und so mancher von uns ist auf der verzweifelten Suche nach (Ab-)Hilfe in ein CrossFit-Studio gehumpelt. Zumindest bei mir war das der Fall.

Zusammenbruch
    Ende Oktober 2010: Es war
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