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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions
Autoren: Stephanie Laurens
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getötet hat.«
    »Sie wurden mit identischen Dolchen umgebracht«, stellte Royce fest, »von der Art, wie die Assassinen des Kultes sie verwenden. Die Schwarze Kobra hat ihren Sohn getötet oder seine Tötung angeordnet. Wir haben also das gemeinsame Ziel, dass Sie und ich beide wissen wollen, wer die Schwarze Kobra ist.«
    Royce machte eine Pause, dann fragte er mit einem Blick zu Kilworth:
    »Wissen Sie, wer die Schwarze Kobra ist?«
    Der Earl schnaubte.
    »Selbstverständlich nicht. Ich habe kein Interesse an irgendeinem fremdartigen Hokuspokus.«
    »Davon hat der Kult der Schwarzen Kobra eher wenig zu bieten. Es geht vielmehr darum, Geld und Macht anzuhäufen, und seine Führer sind willens, beides mit Schrecken und Gräueltaten zu erlangen.« Royce richtete seinen Blick auf den Earl. »Kennen Sie oder Kilworth die Namen von irgendwelchen Freunden von Roderick in Bombay?
    Hat er irgendwen erwähnt, einen Mitarbeiter oder Freund, der darin verwickelt sein oder wenigstens mehr wissen könnte?«
    Der Earl versteifte sich und hob den Kopf.
    »Ich weiß nichts von irgendeinem Kult - die bloße Vermutung ist lachhaft, dass mein Sohn mit solchen Leuten zu tun haben sollte.«
    »Das Siegel Ihres Sohnes befindet sich auf dem Brief«, erinnerte ihn Royce kühl. »Es besteht kein Zweifel daran, dass er irgendwie darin verstrickt war. Das Original des Briefes mit Rodericks Siegel wird mir in Kürze übergeben, und unter Berücksichtigung des Interesses, das man in höchsten Kreisen an dem verheerenden Treiben des Kultes der Schwarzen Kobra bekundet, wird der Brief früher oder später seinen Weg in die Öffentlichkeit finden. Jede Hilfe, die Ihre Familie dazu beisteuern kann, die Schwarze Kobra zu identifizieren - den Mann, der Ihren Sohn getötet hat -, wird natürlich alle anderslautenden Unterstellungen entkräften. «
    Gareth blickte zu Delborough und Christian neben sich und sah, dass sie beide ein zufriedenes Lächeln unterdrücken mussten. Unter Royces höflicher Stimme lag Stahl, der keinen Zweifel daran ließ, was geschehen würde, wenn die Familie nicht zu helfen versuchte. Und dennoch war keine offene Drohung ausgestoßen worden.
    Mit solchen Feinheiten bestens vertraut vernahm der Earl die Warnung. Sein Gesicht wurde fleckig, als er Royce finster anstarrte.
    »Das ist doch Unsinn! Mein Sohn ist getötet worden, das ist alles, was daran ist.« Damit machte er auf dem Absatz kehrt, drängte sich an Christian vorbei und verließ den Raum.
    Sodass es Kilworth, der seinem Vater rein äußerlich kein bisschen glich, sondern ein hochgewachsener schlanker Gentleman mit dunklen Augen war - nicht von dem kalten blassen Blau wie bei seinem Vater oder seinem Bruder -überlassen blieb, die Wogen zu glätten.
    »Er steht unter Schock«, sagte Kilworth entschuldigend, dann fügte er hinzu: »Und ich auch.« Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Aber Roderick war immer sein Liebling, wissen Sie.« Sein Ton machte klar, dass er daran zweifelte, dass sein Vater, wenn er statt seines Bruders dort tot auf der Bank läge, deswegen auch nur halb so erschüttert wäre. Er deutete zur Tür. »Kommen Sie, ich bringe Sie zu Ihren Pferden.«
    Als er neben Royce durch die langen Flure ging, redete Kilworth die ganze Zeit - er gehörte zu den Männern, die das gerne taten. Die anderen waren damit zufrieden, ihm zuzuhören.
    »Wir wussten nichts, wissen Sie? Das Letzte, was wir von ihm gehört haben, war, dass er auf nach Indien sei, um ein Vermögen zu machen. Er war nie ein Briefeschreiber. Nun, wir hatten keine Ahnung, dass er heimgekommen war.« Er schaute zu Royce. »Ist er gerade erst angekommen?«
    »Er ist am sechsten des Monats in Southampton von Bord gegangen«, sagte Delborough.
    »Oh.« Kilworths ausdrucksvolles Gesicht verzog sich. »Wie Sie sehen können, stehen - standen wir uns nicht nahe. Roderick und ich, meine ich. Aber dennoch ... ich wundere mich, dass er nicht den alten Herrn kontaktiert hat.«
    »Sind Sie sicher, dass er das nicht doch getan hat?«, fragte Christian.
    »Ja, da bin ich sehr sicher.« Kilworth entging ihr Zweifeln nicht, und er lächelte. »Die Dienstboten haben Roderick noch nie gemocht, aber mich hingegen schon. Daher erzählen sie mir immer ... solche Sachen. Niemand von uns hier wusste von Rodericks Anwesenheit in England. Dessen bin ich mir restlos sicher.«
    Sie hatten ihre Pferde erreicht, die Stallburschen auf einem Hof seitlich des Hauses an den Zügeln hielten.
    Kilworth blieb stehen und
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