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In den Armen des Feindes

In den Armen des Feindes

Titel: In den Armen des Feindes
Autoren: Joanne Rock
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werden.
    "Mir geht es nur gut, weil ihr euch um mich gekümmert habt." Unter Malcolms Blick färbten sich ihre Wangen rot. "Ich schulde euch beiden großen Dank."
    In der Zwischenzeit waren im Flur Schritte zu hören, und bald darauf erschien eine Hand voll der anderen Diener. Vorsichtig spähten sie durch die Tür und überbrachten ihre guten Wünsche. Hinter ihnen drängten sich Jamie und Ian ins Gemach.
    Gemeinsam bahnten Malcolms Brüder sich einen Weg in Rosalinds Reich. Es ähnelte fast einem Überfall. Ian erreichte sie als Erster.
    "Allen Heiligen sei Dank!" Er klopfte Malcolm auf die Schulter, während Jamie einen zarten Kuss auf Rosalinds Fingerspitzen hauchte. "Willkommen zu Hause!"
    Jamie verbeugte sich tief. "Ja, ohne Euch ist das hier ein trauriger Ort. Euer zukünftiger Laird besitzt nicht die gleiche liebenswürdige Gastfreundschaft wie Ihr."
    Selbst wenn Rosalind lächelte, traten ihr die Tränen in die Augen, als sie zu den McNairs aufblickte. Mit ihren kräftigen Körpern waren sie wie eine Mauer, die sie vor dem Rest der Welt schützte. Ian und Jamie waren wie Brüder für sie, und Malcolm war noch so viel mehr.
    "Ruht Euch aus", meinte Ian und scheuchte Jamie zusammen mit einigen Mägden und anderen Nachzüglern aus dem Turmzimmer. Er drehte sich noch einmal zu Malcolm um und zwinkerte ihm zu. "Und nehmt euch Zeit dazu."
    Gerta huschte hinterdrein und schloss leise die Tür.
    Rosalind dachte, dass sie es wohl niemals müde sein würde, mit Beaumonts neuem Laird allein zu sein. Es gab so vieles, auf dass sie sich freuen konnte, wenn sie erst einmal wieder ganz gesund war.
    "Du kannst dir nicht vorstellen, Rosalind, wie dankbar dir mein König ist für das, was du in dieser Nacht getan hast, um ihn und seine Männer zu retten." Malcolm schenkte ihnen beiden noch etwas Wein ein. Seine Bewegungen waren so sorgfältig und gemessen wie seine Worte. "Ich glaube, er wird dich in seine Liste der Ehrenschotten aufnehmen, ob du willst oder nicht."
    "Mich?" Sie lächelte und nahm einen großen Schluck. "Ich glaube nicht, dass ich den Zungenschlag eines Hochlandmädchens besitze." Ihr Lächeln schwand, als sie sich an ihren Schrei im Dunkel jener Nacht erinnerte. Manche ihrer Landsleute würden ihn als Verrat betrachten. "Ich konnte einfach nicht zulassen, dass ein Massaker stattfand. Man hat meinem Vater keine Chance zum Kämpfen gegeben, Malcolm. Ich wollte nicht, dass es einem anderen edlen Ritter genauso erging."
    "Du zeigtest Barmherzigkeit, als Barmherzigkeit gefordert war. Ich denke, dein Vater wäre stolz auf dich." Er stellte seinen Becher beiseite und dann auch den ihren. "Ich jedenfalls bin stolz auf dich."
    "Wirklich?" Die Wärme, die sie erfüllte, hatte nichts mit dem Wein zu tun, aber sehr viel mit Malcolm.
    "Mehr, als du ahnst." Er fasste nach dem Pomander. Rosalind war erstaunt, ihn wieder an der Kette baumeln zu sehen. Hatte Malcolm ihren verlorenen Talisman dort befestigt? "Ich bereue es, dir nicht früher von Evandales Verrat erzählt zu haben. Du hattest ein Recht darauf, davon zu erfahren. Meine einzige Entschuldigung ist – und sie ist bestimmt nicht angemessen –, dass ich lange das Kommando über die königlichen Truppen innehatte. Ich betrachtete es allein als meine Aufgabe, Evandales Rückkehr zu verhindern, und dachte dabei nicht daran, wie es dir ergehen müsste."
    "Er füllte beim Wiederaufbau einen Teil der Mauern mit losen Steinen." Wenigstens das hatte sie allein herausbekommen. "Wir müssen jeden Zoll der äußeren Mauern kontrollieren und die Gartenmauern ebenso."
    "Ja." Malcolm wusste es bereits. Natürlich, bestimmt hatte er Moira in der Zwischenzeit eingehend befragt. Doch er hörte sich trotzdem ihren Vorschlag an, obwohl er sicher schon Männer mit dieser Aufgabe betraut hatte.
    Sie verliebte sich noch ein bisschen mehr in ihn.
    "Im Augenblick mache ich mir allerdings weniger Sorgen um Evandale oder die Verteidigung von Beaumont. Auch nicht darum, wie oft Robert the Bruce am Tag ein Loblied auf dich singt."
    "Nein?"
    "Nein." Er zog sie sanft an sich. Vorsichtig. "Ich liebe dich. Mehr, als du ahnst."
    Bei diesem unerwarteten, so lang ersehnten Bekenntnis versagte Rosalind die Stimme, und als stumme Antwort konnte sie nur blinzeln. Sicher hatte sie ihn nicht richtig verstanden.
    Aber dann schienen seine zärtlichen Hände überall zu sein, er streichelte ihre Schultern, strich über ihre Arme hinab und liebkoste ihr den Rücken. "Ich liebe dich, ich liebe dich so, dass
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