Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
Vom Netzwerk:
„Setzt sie in einen Jet ans andere Ende der Welt, von mir aus schmeißt sie in der Wüste raus, oder in der Arktis! Nur bringt sie fort!“
„Ich gehe nirgendwo hin“, krächzte sie und rappelte sich vom Boden auf.
„Geht das schon wieder los?“, kam ich Brian zuvor, packte sie am Kragen und zog sie nah zu mir. „Hast du deine Lektion nicht gelernt? Legst du es allen Ernstes auf den Tod an?“ Wie dämlich war diese Frau?
Sie grinste mit blutigen Zähnen. „Ihr werdet mich niemals los! Und schon sehr bald wird er sich nach meiner Anwesenheit sehnen, sich nach mir verzehren!“
„Du gehst mir langsam echt auf den Geist!“ Ich verpasste der Schnepfe einen saftigen Faustschlag. Die Hexe stürzte erneut zu Boden. Sie konnte wirklich was einstecken. Doch für Bewunderung war bei mir kein Platz. „Jetzt verpiss dich einfach oder ich reiß dir eigenhändig den Arsch auf!“
„Willst DU mich töten?“, grinste sie und schüttelte den Kopf. „Dann bitte, tu dir keinen Zwang. Nimm mein Leben und lass den Tod auf die Menschheit los!“
„Was laberst du?“ Jetzt kam sie mir auch noch mit kryptischen Andeutungen. Astrein! Sie schindete nur Zeit, dass spürte ich ganz genau.
„Das muss mit diesem Bann zusammenhängen“, murmelte Jenks dicht neben mir. Ich zuckte zusammen. „Schleich dich nicht immer so an!“, knurrte ich und rieb mir über die Oberarme. Brian umfasste meine Hüfte und zog mich an seine Brust. Ich genoss die Wärme und Lucindas zornfunkelnden Blick auf uns. „So ist es doch, nicht wahr?“ Jenks kniete sich vor Lucinda und legte den Kopf schief. „Es ist dieser Bann! Was verschweigst du uns, kleine Hexe?“
Lucinda ignorierte ihn und sah mir tief in die Augen. „Er wird niemals dir gehören!“
Brian schlang seine Arme fester um mich. „Lass uns gehen. Wir kümmern uns später um sie.“ Seine Lippen strichen über meinen Nacken.
„Ich bleibe hier. Vielleicht finde ich etwas mehr heraus, wenn ich … ein bisschen zaubere.“ Dabei funkelten Jenks Augen in guter alter Freakdoktor-Manier. Obwohl ich Lucinda nur zu gern im Keller eingesperrt gewusst hätte, behagte mir der Gedanke nicht, sie mit Jenks allein zu lassen. Unweigerlich stellte sich mir die Frage, ob er sie foltern würde, so wie er sie gerade ansah.
„Taylor, Jared! Bringt sie nach drüben! Ich will sie nicht in meinem Haus haben! Und Jenks! Lass die Finger von ihr!“ Brians autoritäre Stimme ließ Jenks enttäuscht den Kopf sinken. „Och komm schon! Sie ist ein Miststück! Nur ein kleines bisschen Pieksen!“ Jenks schien sich bei dieser Vorstellung um ganze Dekaden zu verjüngen. Dass er nicht wie ein aufgeregter Junge auf der Stelle hüpfte, war wirklich alles.
„Nein!“, zischte Brian und hob mich einfach hoch. „Niemand fasst sie an.“
Der Stachel der Eifersucht bohrte sich in mein Herz. Erst wollte er sie umbringen und nun durfte sie keiner anfassen. Das machten meine Nerven nicht lange mit. Doch mir war klar, dass hier etwas im Raum stand, dass geklärt werden musste. Etwas, dessen Geheimnis nur Lucinda kannte und mit dem Bann zusammenhing, der Brian umgab.
„Keine ruhige Sekunde wird euch vergönnt sein“, rief sie uns nach. Erst die zuschlagende Tür brachte Lucindas Stimme endlich zum Schweigen.
Brian marschierte mit mir auf dem Arm zurück in den ersten Stock.
„Willst du nicht wissen, was dieser Bann zu bedeuten hat?“, fragte ich leise.
„Das wäre zu viel für den Augenblick“, meinte er und sah mir in die Augen.
„Du hast Angst davor?“, mutmaßte ich. Es überraschte mich selbst, doch zweifelte ich nicht an der Wahrheit meiner Worte.
Brian schwieg bis wir das Zimmer erreichten. Ich hatte angenommen, er würde mich zurück in meines bringen, doch dem war nicht so. Er stieß die Tür mit dem Fuß auf. Unweigerlich wurde ich an den Moment erinnert, als ich damals zum ersten Mal sein Schlafzimmer betrat. Sein Duft schlug mir entgegen, hüllte mich ein und ließ mich nicht mehr los. Meine Arme schlangen sich fester um seinen Hals und ich dachte nicht mehr daran, dass er mir eine Antwort schuldig blieb.
Brian stampfte zielstrebig durch das Zimmer mit den cremefarbenen Tapeten. Kurz erhaschte ich den Blick auf eine riesige Ledercouch, einen Kamin und die gewaltigen Ausmaße einer Stereoanlage, die wie ein König auf einem Sideboard an der Wand thronte. Mein Augenmerk fiel kurz auf eine ordentliche Plattensammlung, dann wurde die Tür zugeschlagen. Brian setzte mich vorsichtig auf einem weichen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher