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Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit

Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit

Titel: Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit
Autoren: Kresley Cole
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seinen Schlagstock.
    »Vielleicht finde ich ihn ja sogar ganz nett. Hab gehört, er hat jedenfalls mehr Grips als du.« Sie biss die Zähne zusammen, als er sie erneut schubste.
    Als sie den Haupteingang des Gefängnisses erreicht hatten, öffnete sich ein weiterer langer Korridor vor ihnen, von dem Büros und Labore abgingen. Ohne ein Wort zerrte Fegley sie in das hinterste Zimmer, einer Art modernistisch eingerichtetem Arbeitszimmer. Kein Labor? Keine Elektroden oder Knochensägen?
    Hinter einem riesigen Schreibtisch saß eine unscheinbare Brünette. Die Augen hinter ihrer altmodischen Brille sagten: Ich bin dein schlimmster Albtraum, find dich damit ab. Das musste wohl Dr. Dixon sein.
    Hinter ihr stand ein hoch aufragender dunkelhaariger Mann am Fenster. Er sah in die stürmische Nacht hinaus, sodass Carrow nur sein im Schatten liegendes Profil sehen konnte.
    Carrow versuchte, einen Blick nach draußen zu werfen, um vielleicht herauszufinden, wo sie sich befanden, aber Regen prasselte gegen das Fenster. Den Gerüchten unter den Insassen zufolge stand diese Einrichtung auf einer riesigen Insel, in jeder Richtung Tausende von Meilen vom Festland entfernt. Was sonst.
    »Mach ihre Hände los«, sagte der große Mann, ohne sich umzudrehen. Auch wenn er nur vier Wörter gesagt hatte, erkannte Carrow Declan Chases Stimme, diesen leisen, verhassten Ton mit dem Hauch eines irischen Akzents.
    Fegley löste ihre Handschellen auf dieselbe Weise, wie er sie verschlossen hatte – mit seinem Daumenabdruck – , und verließ den Raum anschließend durch eine gut getarnte Tür, die in eine der getäfelten Seitenwände eingelassen war.
    Alles an diesem Ort, ihr Wendelring eingeschlossen, wurde mit dem Abdruck eines rechten Daumens verschlossen. Was bedeutete, dass Carrow Fegley seinen Daumen würde abschneiden müssen. Bezaubernd. Darauf konnte sie sich freuen.
    »Ich erinnere mich an dich, Messermann«, sagte sie zu Chase. »Oh ja, deine Männer und du, ihr habt mich mit Stromschlägen gegrillt.«
    Diese Mistkerle hatten Kaution gestellt, nachdem Carrow wieder einmal wegen ungebührlichen Benehmens – eine wohlverdiente Anklage, auf die sie stolz war – hinter Gittern gelandet war, und ihr dann vor dem Gefängnis von New Orleans aufgelauert. Als sie sich auf den Heimweg machen wollte, hatten sie sie mithilfe von Elektroschockern einen ganzen Block weit katapultiert, sie geknebelt und ihr einen schwarzen Sack über den Kopf gestülpt. »Sollte die Kapuze mir vielleicht Angst einjagen oder was?«
    Das hatte jedenfalls funktioniert.
    Ohne sich zu einer Antwort herabzulassen, richtete Chase kurz seinen Blick auf sie, auch wenn er sie nicht direkt an sah, sondern eher durch sie hindurch sah. Sein pechschwarzes Haar war glatt und ziemlich lang. Einige Strähnen hingen ihm seitlich ins Gesicht, und sie glaubte, darunter Narben erkennen zu können. Seine Augen – oder zumindest das eine, das sie sehen konnte – waren grau.
    Er war von Kopf bis Fuß in düstere Farben gekleidet, sodass dank lederner Handschuhe und einer hochgeschlossenen Jacke auch nicht ein Quadratzentimeter nackter Haut zu sehen war. Dem äußerlichen Erscheinungsbild zufolge war er eiskalt, während seine Aura allen, die die Zeichen zu lesen wussten, ins Gesicht brüllte: Ich hab nicht alle Tassen im Schrank!
    Dies war der Mann, der Carrows Freundin Regin die Ränkevolle immer und immer wieder aus ihrer Zelle holte, um sie zu foltern. Jedes Mal wenn er Regin wehtat, schlugen ihre Walkürenblitze draußen ein, und die Lampen innerhalb des Gebäudes leuchteten hell auf von der Energie, die sie ausstrahlte.
    Er tat ihr oft weh.
    »Und, Chase, macht es dich an, Frauen zu foltern?« Auf eine kranke Art und Weise ergab es sogar einen Sinn, dass ein so kalter Mann sich auf die normalerweise stets fröhliche Regin mit ihrer strahlenden Schönheit und Lebenslust versteifte.
    Carrow glaubte zu sehen, wie sich seine Lippen verzogen, als ob ihre Frage für ihn von besonderer Bedeutung wäre. » Frauen? Ich foltere nie mehr als eine Frau.«
    »Und du hast dich dazu entschlossen, deine ganze Aufmerksamkeit Regin der Ränkevollen zu schenken?« Aus den Augenwinkeln heraus sah Carrow, dass Dixon Chase mit gerunzelter Stirn musterte, so als ob auch sie unangemessenes Interesse vermutete. Aha, so war das also: Dixon stand auf den Messermann.
    Vermutlich würden manche Frauen seine Züge durchaus als attraktiv bezeichnen – für einen sadistischen Menschen zumindest – , aber sein
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