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Im Zauber dieser Nacht

Im Zauber dieser Nacht

Titel: Im Zauber dieser Nacht
Autoren: Jennie Lucas
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warteten Leute darauf, dass er ihre Hände schüttelte und mit ihnen redete. Dabei wollte er nur Lilleys Hand nehmen, mit ihr in seinen Wagen springen und erst wieder anhalten, wenn sie ganz allein waren, weit fort von ausgestreckten Händen und sehnsüchtigen Augen.
    Aber er konnte nicht vor seinen Pflichten davonlaufen. Geduldig widmete er sich der scheinbar endlosen Schar reicher und mächtiger Geldgeber. Als Trost zog er Lilley vor sich und legte seine Arme um sie, als wäre er ein Kind mit einer Kuscheldecke im Arm.
    Allerdings war er kein Kind mehr, sondern ein erwachsener Mann. An seinen Armen spürte er ihre vollen Brüste. Sobald er sich einen Blick zu ihr hinunter erlaubte, sah er ihr großzügiges Dekolleté. Ihre Brustspitzen zeichneten sich deutlich unter dem dünnen Stoff ab. Genau wie er vermutet hatte, trug sie keinen BH. Nicht nur er hatte das bemerkt. Während die Männer mit ihm sprachen, ruhten ihre Augen auf Lilley. Alessandro hätte sie am liebsten angeknurrt.
    Plötzlich kam ihm die geniale Idee, der Stiftung einen Zehn-Millionen-Scheck auszustellen, wenn er dafür den Ball verlassen und direkt mit Lilley ins Bett gehen konnte.
    Er sollte nicht. Er durfte nicht. Sex mit Lilley war in jeder Hinsicht eine schlechte Idee. Sie war seine Angestellte, wahrscheinlich immer noch in einen anderen Mann verliebt, und sie hatte recht: Sie benutzten einander heute Abend. Mehr nicht. Das hatte er ihr selbst deutlich gesagt. Ein billiger One-Night-Stand würde in Tränen und vielleicht sogar einer Klage wegen sexueller Belästigung enden.
    Aber mit jedem weiteren Moment wurde seine Selbstbeherrschung schwächer. So lebendig hatte er sich seit Jahren nicht mehr gefühlt. Fast konnte er glauben, er hätte immer noch ein Herz.
    Aber gerade das war die größte Gefahr. Er durfte sie nicht verführen. Er musste sie fortschicken. Er musste …
    Sie sah zu ihm auf. Ihre Lippen öffneten sich, und er konnte ihre rosige Zungenspitze sehen. Um ein Haar hätte er aufgestöhnt. Er wollte diese Lippen schmecken. Lilleys Mund erkunden. Er wollte ihr das enge rote Kleid vom Körper reißen, sie auf sein Bett werfen und sie nehmen, hart und tief …
    Basta! Ihm brach der kalte Schweiß aus. Gut, dass Lilley vor ihm stand und ihr Körper seine Hose verdeckte. Wo war seine Selbstbeherrschung geblieben?
    Lilley versteifte sich plötzlich. Hatte sie sein Verlangen gespürt? Wie sollte sie nicht? Aber dann sah er, dass sie in die Menge starrte.
    „Jeremy“, flüsterte sie.
    Für einen Augenblick wusste er nicht, wovon sie redete. Dann spürte er glühenden Neid. Alessandro beneidete seinen Angestellten. Er hatte sie besessen und gehen lassen.
    „Entschuldigen Sie uns“, sagte er zu den Umstehenden. Ohne ihre Proteste zu beachten, zog er Lilley in eine ruhige Ecke. „Wo ist er?“
    „Dort drüben.“
    Er folgte ihrem Blick, aber niemand stach aus der Menge heraus. Irritiert hielt er Ausschau. Irritiert? Das Wort kam ihm zu schwach vor. War er vielleicht eifersüchtig?
    Nein, unmöglich! Eifersucht war etwas für Schwächlinge, für jämmerliche, verletzliche Männer.
    Darum war er natürlich nicht eifersüchtig. Er war … verärgert. Si! Er nickte. Verärgert!
    Er hatte gesagt, dass er Lilley helfen würde, ihren Freund zurückzubekommen, aber jetzt bereute er sein Versprechen. Wieso sollte er einem anderen Mann helfen, etwas zu bekommen, was er für sich selbst wollte – Lilley in seinem Bett?
    Aber wenn sie diesen Jeremy wirklich liebte, verlangte seine Ehre, ihr zu helfen. Er würde selbstlos wie ein verfluchter Heiliger zur Seite treten.
    „Va bene“ , stieß er aus. „Wenn Sie diesen Dummkopf wirklich immer noch wollen, diesen treulosen Idioten ohne einen Funken Verstand, werde ich Ihnen helfen.“
    Lilley lächelte. „Sie sind zu freundlich!“
    „Aber sagen Sie mir eins“, forderte er.
    „Nur eins?“
    Er ließ seine Finger über ihre Schultern gleiten und strich über ihren warmen, nackten Rücken. Lilleys Augen weiteten sich. Er konnte sich kaum beherrschen, sie nicht an sich zu reißen. „Wieso wollen Sie ihn nach allem, was er Ihnen angetan hat, noch zurück?“
    Ihr Lächeln verschwand. Sie atmete tief ein, dann hob sie ihr Handgelenk. „Sehen Sie sich das an!“
    Sie wollte das Thema wechseln? Ohne großes Interesse betrachtete er das Armband an ihrem Handgelenk. Leuchtend bunte Kristalle baumelten an einer angelaufenen Messingkette, abwechselnd mit rostig wirkenden Zahlen aus Metall.
    „Was ist
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