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Im Schloss des spanischen Grafen

Im Schloss des spanischen Grafen

Titel: Im Schloss des spanischen Grafen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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bist.“
    „Nein, ist schon in Ordnung, Charlie.“ Sie ging wieder zur Tür, wo Alejandro auf sie wartete und den eindeutig enttäuschten Elektriker mit düsterem Blick musterte. „Sandy ist ja hier.“
    Und dann stand sie auch schon draußen an der frischen Luft und war sich Alejandros Gegenwart extrem bewusst. Gleichzeitig war sie auch verstört, denn selbst wenn er Alfie auch nur zehn Sekunden lang angeblickt hatte, so zeigte er keinerlei Reaktion. „Wir sehen uns dann beim Haus“, sagte sie tonlos, setzte Alfie ab und fasste seine Hand.
    „Ich nehme euch mit dem Wagen mit“, bot Alejandro an.
    „Nein danke.“ Ohne ein weiteres Wort setzte Jemima sich mit Alfie in Bewegung. Sie waren keine zwanzig Meter weit gekommen, als eine schwarze Limousine neben ihnen anhielt.
    Ein großer Mann im Anzug stieg aus. „Ihr geht nach Hause? Steigt ein, ich fahre euch.“
    „Danke, Jeremy, aber es ist ja nicht weit. Wir laufen das Stückchen“, erwiderte sie freundlich, auch wenn ihre Gedanken sich allein um Alejandros Ankündigung drehten, dass er die Scheidung wollte.
    Hatte er eine andere kennengelernt? Eine Frau mit Geld und Stammbaum, die besser zu ihm passte? Jemima fragte sich, mit wie vielen Frauen er wohl zusammen gewesen war, seit sie ihn verlassen hatte, und tausend kleine Nadeln stachen in ihr Herz. Was Alejandro anging, war sie eine wirklich schlechte Verliererin. Sie wollte ihn nicht zurück, definitiv nicht, aber eine andere sollte ihn auch nicht haben. Doch es war unrealistisch, sich einzubilden, dass er seither keine andere gehabt hatte. Alejandro war kein Mann der Enthaltsamkeit … bis offensichtlich geworden war, dass ihre praller werdenden Brüste und ihre immer ausladendere Taille für ihn so reizvoll waren wie ein Bad in der Jauchegrube. Wieso also sollte es sie kümmern, was er seither mit wem getan hatte?
    Jeremy zog die Beifahrertür auf. „Steigt schon ein. Bis ihr zu Hause ankommt, seid ihr ja völlig durchweicht.“
    Erst jetzt fiel Jemima auf, dass es regnete. Hastig hob sie Alfie auf den Arm und kletterte in das Auto. Als sie dann vor ihrem Cottage ankamen, stand bereits ein schnittiger Sportwagen davor geparkt.
    Jeremy stieß einen bewundernden Pfiff aus. „Wem gehört denn diese Schönheit?“
    „Einem alten Freund von mir“, behauptete Jemima und stieg aus.
    Sie wollte sich schon abwenden, als Jeremy ebenfalls ausstieg, um die Kühlerhaube herumkam und die Hand auf ihren Arm legte. „Geh heute Abend mit mir zum Dinner.“ Hoffnungsvoll blickte er sie an. „Ganz unverbindlich, ohne Hintergedanken. Nur zwei Freunde, die zusammen essen.“
    Jemima lief rot an und trat einen Schritt zurück. Ihr war bewusst, dass Alejandro nur wenige Meter weit entfernt die kleine Szene beobachtete. „Tut mir leid, aber es geht nicht“, antwortete sie verlegen.
    „Ich werde dich immer wieder fragen“, warnte Jeremy vor.
    Innerlich krümmte sie sich. Jeremy, Anfang dreißig und geschieden, arbeitete als Immobilienmakler und verstand offensichtlich den Wink mit dem Zaunpfahl nicht, wenn eine Frau nicht interessiert war. Seit dem Tag, an dem Jemima den Mietvertrag für das Cottage unterschrieben hatte, hatte er sie mindestens ein Dutzend Mal zum Dinner eingeladen, und jedes Mal erfolglos.
    Zusammen mit Alfie eilte sie zu ihrer Haustür, wo Alejandro bereits auf sie wartete.„Warum sagst du ihm nicht einfach, dass du verheiratet bist?“, fragte er sie, als sie den Schlüssel im Schloss drehte.
    „Das weiß er bereits. Jeder hier weiß es.“ Der Ehering brannte plötzlich an ihrem Finger. „Er weiß aber auch, dass ich von meinem Mann getrennt lebe.“
    „Die Trennung ist nicht offiziell“, konterte er prompt und ging von der kleinen Diele ins Wohnzimmer weiter. „Es überrascht mich, dass du den Ring noch trägst“, meinte er.
    Darauf reagierte sie nur mit einem stummen Schulterzucken, während sie Alfie die Jacke auszog und sie an die Garderobe hängte.
    „Saft.“ Alfie zupfte an ihrem Ärmel.
    „Es heißt ‚Bitte‘“, erinnerte Jemima ihren Sohn, und gehorsam fügte er das „Bitte“ an. „Kaffee für dich?“, fragte sie Alejandro eher unfreundlich. Er stand beim Fenster mit seiner großen Gestalt und den breiten Schultern, sodass noch mehr von dem wenigen Tageslicht ausgesperrt wurde.
    „Sì.“
    „Du musst auch ‚Bitte‘ sagen“, kam es hilfreich von Alfie.
    „Por favor“, sagte Alejandro in der eigenen Sprache, ohne dem Kind auch nur einen Blick zuzuwerfen.
    Jemima war
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