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Im Schloss des spanischen Grafen

Im Schloss des spanischen Grafen

Titel: Im Schloss des spanischen Grafen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Gynäkologen untersuchen ließ, stellte er fest, dass ich noch immer schwanger war. Seiner Meinung nach ist es möglich, dass ich mit Zwillingen schwanger war und einen Zwilling verloren habe. Oder die Blutungen waren nur Warnzeichen einer drohenden Fehlgeburt. Wie auch immer …“
    Unter seinem Blick rieb sie die schlanken Hände ineinander. „Auf jeden Fall bestand die Schwangerschaft, als ich hier ankam, und fünf Monate später wurde Alfie geboren.“
    Alejandro starrte sie noch immer an, er glaubte ihr kein Wort. „Das ist unmöglich.“
    Sie riss eine Kommodenschublade auf und suchte in den dort untergebrachten Papieren nach Alfies Geburtsurkunde. Einerseits konnte sie kaum fassen, was sie da tat, andererseits … was sonst könnte sie tun? Ihr Sohn war das Kind ihres Ehemannes. Irgendwann in der Zukunft würde Alfie nach seiner Herkunft und seinem Vater fragen, und dann würde sie die Wahrheit offenlegen müssen, ob es ihr gefiel oder nicht. Sie zog das Dokument hervor und reichte es Alejandro.
    „Das kann nur ein Bluff sein.“ Entgegen seinen sonst immer untadeligen Manieren riss er ihr das Blatt aus der Hand.
    „Nun, wenn dir eine Erklärung einfällt, wie ich zu dieser Zeit ein Kind zur Welt gebracht haben kann und es dann nicht dein Kind sein soll, würde ich sie gerne hören“, sagte Jemima herausfordernd.
    Alejandro schaute auf das Blatt und las, dann sah er mit blitzenden Augen auf. „Das beweist nur, dass du schwanger warst, als du unsere Ehe hingeworfen hast und gegangen bist, nicht aber, dass es mein Kind ist.“
    Jemima schüttelte frustriert den Kopf und atmete hörbar aus. „Dir kann diese Neuigkeit nicht gefallen, das ist mir klar, und ich wollte es dich auch gar nicht wissen lassen. Zu viel Zeit ist seit unserer Trennung vergangen, zu viel ist passiert. Wir leben unsere eigenen Leben. Dennoch kann ich dich über deinen Sohn nicht anlügen. Eines Tages wird Alfie dich vielleicht kennenlernen wollen.“
    Für einen langen Moment musterte er sie düster. „Wenn es stimmt, wenn dieser kleine Junge tatsächlich mein Sohn ist, dann war es extrem egoistisch und rachsüchtig von dir, mir nichts davon zu sagen.“
    Ihr Gesicht verlor alle Farbe. „Als ich ging, wusste ich nicht, dass ich noch immer schwanger war.“
    „Zwei Jahre sind eine lange Zeit, und doch hast du nicht einen Versuch unternommen, um mich wissen zu lassen, dass ich Vater sein könnte“, warf er ihr harsch vor. „Ich verlange einen DNA-Test, bevor ich entscheide, was weiter zu tun ist.“
    Jemima presste die Lippen zusammen. Schon wieder beleidigte Alejandro sie mit der Unterstellung, sie sei ihm untreu gewesen und dass daher Zweifel über Alfies Abstammung bestünden. „Wie du willst“, erwiderte sie knapp. „Ich weiß, wer Alfies Vater ist.“
    „Ich werde alles für einen Vaterschaftstest arrangieren. Sobald die Ergebnisse vorliegen, informiere ich dich entsprechend.“ Eisige Arroganz strahlte aus jeder seiner Poren.
    „Und ich werde einen Rechtsanwalt aufsuchen und die Scheidung einreichen.“ Er sollte nicht denken, er wäre der Einzige, der Entscheidungen traf!
    Er runzelte die Stirn und musterte Jemima mit leerem Blick. „Es wäre unklug, irgendetwas zu unternehmen, bevor die Testergebnisse vorliegen.“
    „Das sehe ich anders“, schleuderte sie zornig zurück. „Ich hätte gleich die Scheidung einreichen sollen, noch in der gleichen Minute, als ich dich verließ.“
    Er zog eine Augenbraue in die Höhe. „Und warum hast du das nicht?“, fragte er kühl.
    Jemima warf ihm einen vernichtenden Blick zu, sagte aber nichts. Wortlos ging sie an ihm vorbei zur Haustür und riss sie auf – eine unmissverständliche Aufforderung für ihn, zu gehen. Sie merkte nicht einmal, dass sie am ganzen Körper zitterte wie Espenlaub. Sie hatte vergessen, wie wütend Alejandro sie machen konnte. Es war seine arrogante Art, immer genau das zu tun, was er wollte, ohne Rücksicht auf andere zu nehmen.
    „Ich melde mich“, sagte er noch, bevor er über die Schwelle nach draußen trat.
    „Das nächste Mal würde ich eine Vorwarnung zu schätzen wissen.“ Sie nahm eine Visitenkarte von dem kleinen Tischchen und gab sie ihm. „Ruf vorher an.“
    Wütend knallte sie die Tür hinter ihm zu und stellte sich dann ans Fenster. Durch die Gardinen beobachtete sie, wie er in seinen schnittigen Wagen stieg und davonfuhr.
    Nichts hat sich geändert, dachte sie unglücklich. Sie brauchte nur in Alejandros Nähe zu sein, und schon
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