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Im Schloss des spanischen Grafen

Im Schloss des spanischen Grafen

Titel: Im Schloss des spanischen Grafen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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ausdrücklich gebeten, sie über sein Erscheinen vorher in Kenntnis zu setzen? Wie konnte er es wagen, schon wieder unangemeldet aufzutauchen?
    Doch im gleichen Augenblick, in dem ihre Aufmerksamkeit Alejandro galt, spürte sie auch schon ein heißes Prickeln über ihre Haut laufen. Tief in ihr setzte sich ein dumpfes Pochen in Gang, und Alejandros gefährliche Sinnlichkeit stach auf sie ein wie eine scharfe Messerspitze. Mit seinem dunkel glühenden Blick musterte er sie von Kopf bis Fuß, und plötzlich hatte sie Mühe, zu atmen.
    Ganz gleich, wie wütend sie auch auf ihn sein mochte, er war einfach sündhaft attraktiv. Allein wie er da an seinem Wagen lehnte – geschmeidig, elegant, überwältigend. Am liebsten hätte Jemima ihn ignoriert und wäre einfach an ihm vorbeigelaufen, als ob er unsichtbar wäre. Seine Anziehungskraft ärgerte sie fast ebenso sehr wie sein unerwartetes Auftauchen.
    „Woher wusstest du, wo ich bin?“
    „Dein Babysitter“, sagte er nur. „Tut mir leid, falls ich dir den Abend verdorben haben sollte.“
    „Wer ist das?“, wollte Fabian wissen.
    „Oh, ich bin nur der Ehemann“, meinte Alejandro mit leidender Stimme. Das macht er mit voller Absicht, dachte Jemima und biss die Zähne zusammen.
    Fabian versteifte sich leicht und murmelte einen verlegenen Abschiedsgruß. Man sehe sich ja nächste Woche bei der Probe. Damit wandte er sich Flora zu, die ebenfalls eher ratlos stehen geblieben war, und ging mit ihr davon.
    „Musstest du den Mann unbedingt in Verlegenheit bringen?“, fragte Jemima verärgert, sobald die beiden außer Hörweite waren.
    Ganz der arrogante Graf Olivares, sah Alejandro auf seine zierliche Ehefrau hinab. „Es ist nur die Wahrheit. Jedes Mal, wenn ich dich treffe, flattern hechelnde Kerle um dich herum, und du flirtest schamlos mit ihnen.“
    „Dir steht es nicht mehr zu, mir vorzuschreiben, wie ich mich zu benehmen habe“, rechtfertigte sie sich wütend.
    Seine Augen blitzten auf, und plötzlich lagen seine Hände auf ihren Schultern. Mit einem Ruck zog Alejandro Jemima an sich und presste seinen sinnlichen Mund auf ihren. Es war wie eine Explosion, die alle ihre Schutzmauern zerstörte. Auf so etwas war sie überhaupt nicht vorbereitet gewesen, nie hätte sie sich träumen lassen, dass er sie noch einmal berühren würde.
    Es erschütterte sie zudem zutiefst, dass sie noch immer so anfällig für ihn war. Die Knie wollten unter ihr nachgeben, als sein drängender Mund eine Reaktion von ihr forderte, Alarmsirenen schrillten los, als ein Verlangen in ihr aufflammte, das sie seit Alfies Geburt vergessen und begraben geglaubt hatte.
    Abrupt schwang Alejandro sie herum, sodass sie nun zwischen dem Wagen und seinem muskulösen Körper gefangen war. Als er sich der Länge nach an sie presste, entschlüpfte ihr ein Seufzer, denn das war genau das, wonach sie sich in diesem Moment sehnte. Und wenn diese Sehnsucht sie erst einmal in den Klauen hielt, kannte sie keine Scham. Ihr Puls raste, ihr Atem ging ebenso schnell, als Alejandro sich unmissverständlich an ihr rieb. Hitze floss in ihrem Schoß zusammen.
    „Por Dios! Vamonos … gehen wir“, sagte er heiser. Er zog sie von der Kühlerhaube hoch und öffnete mit der gleichen Bewegung die Beifahrertür, um Jemimas widerstandslosen Körper dann auf den Ledersitz zu drücken.
    Gehen wir … Wohin? hätte sie fast geschrien, doch sie hielt die Worte zurück. Musste die verräterische Frage zurückhalten, wenn sie die Antwort doch längst kannte. Ihr Körper sehnte sich geradezu schmerzhaft nach ihm. Sie senkte den Kopf und verschränkte die Hände auf dem Schoß. Alejandro sollte nicht sehen, wie sehr ihre Finger zitterten. Sie hatte sich gezwungen, zu vergessen, wie diese Sehnsucht sich anfühlte, und sie wollte sich auch nicht daran erinnern. Dennoch konnte sie seinen Geschmack noch immer auf den Lippen schmecken, konnte das Gefühl seiner Hände auf der Haut spüren.
    „Wir sollten darauf achten, uns in der Öffentlichkeit nicht zu berühren“, sagte er jetzt leise.
    Jemima unterdrückte einen Fluch. Sie hasste sich dafür, dass sie ihn nicht von sich gestoßen hatte. Und wie hatte er es überhaupt wagen können, sie an sich zu ziehen? Warum hatte er ihr beweisen müssen, dass sie noch immer auf ihn reagierte? Damals, als sie noch zusammenlebten, hatte sie ihn immer gewollt. Das Verlangen war wie eine ständig nagende Gier gewesen. Nur in seinen Armen hatte sie sich sicher gefühlt, in seinen Armen hatte sie
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