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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)
Autoren: Ava Luna Aarden
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in der Jermyn-Street Bescheid zu sagen, schon war er in die Kutsche verfrachtet worden und sah sich in zügigem Tempo aus London entfernt.

     
     
    Als Hazel und Jeremy unter dem Schutz der Garde in London eintrafen, erkundigte sich der Kutscher, wo er sie beide absetzen solle, woraufhin Hazel ihm die Jermyn- Street als Adresse nannte.
    Das Haus in der Jermyn-Street war – wie sich kurz darauf herausstellte – allerdings leer, was Hazel nicht wenig erschreckte.
    Erst da wurde ihr bewusst, was sie in ihrer Angst um Jeremys Leben vergessen hatte: dass ihrer aller Lage sich ja nicht verändert hatte, dass kein König aufgetaucht war, dem sie sich hätte zu Füßen werfen können, und dass sie keine Ahnung hatte, was sie am besten tun könnte.
    Ihre erste Sorge galt natürlich Jeremy, aber nachdem er hereingetragen und in weiche Kissen gebettet worden war, suchte sie in der Dose auf der Anrichte, in der immer einige Münzen lagen, fand jedoch nur noch ein paar Pennies, so dass sie nicht einmal dem Bischof und Hayward, sondern nur einem von ihnen einen Boten mit einer Nachricht würde schicken können.
    Sie entschied sich für Hayward, schrieb ein hastiges Briefchen, vertraute es einem Straßenjungen an und versprach ihm das ganze Geld, wenn er eine Antwort zurückbrächte.
    Nachdem endlich die Pflegerin eingetroffen war, überlegte Hazel verzweifelt, wie sie es anstellen sollte, zu ihrer Mutter im Gefängnis vorzudringen, ohne ihre eigene Identität preisgeben zu müssen.
    Es läutete.
    Ein vorsichtiger Blick aus dem Fenster verriet, dass der Botenjunge nicht nur eine Antwort, sondern Wilson mitgebracht hatte, der einen großen Korb trug. Hazel öffnete ihm rasch.
    Der arme Wilson! Völlig entgeistert starrte er das Wesen an, das ein elegant tailliertes Kleid trug und ihm mit Matthews burschikoser Stimme versicherte, sie sei Mr. Hawthorne (beziehungsweise niemals Mr. Hawthorne gewesen).
    Wilsons Last erwies sich als ein Korb voller Lebensmittel. Das Präsent kam nicht unwillkommen: Hazel hatte einigen Hunger, Jeremy konnte man eine Hühnerbrühe (die noch warm im Topf war) einflößen, und auch die Pflegerin ließ sich nicht lange bitten zuzugreifen.
    Hazel vernahm mit Bestürzung, dass Hayward gar nicht zu Hause, sondern von seiner Mutter abgeholt worden sei. Wilson musste zugeben, dass er nicht einmal wusste, wohin man seine Lordschaft gebracht hatte, er habe nur die Anweisung, einige Wäsche und Kleidungsstücke zusammenzupacken, und vermutete Hayward in Dr. Snowdons Privatsanatorium nördlich von London.
    Wilson bat wegen dieser Pflichten auch, ihn zu entschuldigen. Hazel geleitete ihn in die Halle und öffnete die Tür. Draußen stand, eben im Begriff, den Klopfer zu heben, ein Offizier, in dem Hazel zu ihrem Entsetzen den Hauptmann der Leibgarde erkannte, der in jener schrecklichen Nacht die Auslieferung ihres Vaters gefordert hatte.
    Hazel schrak zurück und wollte die Tür zuwerfen, aber es war zu spät, der Hauptmann hatte seinen Fuß bereits dazwischen, warf sich mit der ganzen Wucht seiner breiten Schultern gegen die Tür und drängte, gefolgt von einigen Leibgardisten, ins Haus hinein. Hinter ihm hatte Hazel noch Blick auf eine Kutsche, der soeben ein vornehm gekleideter älterer Herr entstieg und die Stufen herauf kam.
    "Miss Graham?", fragte er.
    Hazel erschrak zu Tode. "Miss Graham ist nicht zu Hause", sagte sie, bemüht, sich ihren Schrecken nicht anmerken zu lassen.
    "Sie ist es selbst", informierte der Hauptmann den Herrn, "ich erkenne sie wieder."
    Der fremde Herr lächelte fein. "Sie brauchen keine Ausflüchte zu suchen. Ich bin Lord Drolingcourt, von Seiner Majestät, König Georg, beauftragt, die Hochverratsklage gegen Lord Everett und Ihren Vater, Lord Graham, zu untersuchen. Wir benötigen Ihre Aussagen, deshalb muss ich Sie bitten, mir zu folgen."
    Hazel geriet in Panik. Sie ebenfalls verhaftet – gezwungen, Jeremy mit dem Tode ringend zurückzulassen ...
    "Wo ist Ihr Bruder?", fragte Lord Drolingcourt.
    "Er ist nicht hier", erklärte Hazel fest, "er ist in Mayfanhair."
    Lord Drolingcourt, der bemerkt hatte, dass die Nachbarschaft bereits begann sich neugierig zu versammeln, ließ die Haustür hinter sich ins Schloss fallen.
    "Durchsucht das Haus!", befahl der Hauptmann. Das Erdgeschoss zu durchsuchen war eine Sache von Sekunden, ein Trupp übernahm die Küchenräume im Untergeschoss, ein Trupp die oberen Stockwerke.
    Hazel warf Wilson einen entsetzten Blick zu und rannte hinter ihnen die
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