Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Reich der Mammuts

Im Reich der Mammuts

Titel: Im Reich der Mammuts
Autoren: Mary Pope Osborne
Vom Netzwerk:
herausgeklettert sein, als wir uns die Bilder angesehen haben!"
„Mimi!", rief Philipp.
„Mimi!", rief Anne.
Anne lief in der Höhle umher und suchte
überall.
Philipp sah am Feuer und unter den Fellen
nach.
„Philipp! Komm mal her!", rief Anne.
Sie stand in der Nähe des Höhleneingangs.
Es hatte aufgehört zu schneien.
Im Schnee waren winzige Spuren.
Das Lied des Windes
    „Das sind Mimis Spuren", sagte Anne.
„Wir müssen sie finden, ehe sie erfriert."
Sie zog ihren Fellmantel enger um sich
und stapfte in den Schnee. Philipp setzte seinen Rucksack auf und folgte ihr. Die Mäusespuren führten zwischen Felsbrocken hindurch zurück in die Ebene.
Der Wind blies stärker. Schnee wirbelte
über den Boden und bedeckte die winzigen
Fußspuren.
„Ich kann sie nicht mehr erkennen", klagte
Anne.
Die beiden Geschwister standen jetzt in
    der Mitte der Ebene. Sie starrten auf den vom
Wind verwehten Schnee. Die Mäusespuren
waren verschwunden.
„Oje!", flüsterte Anne und sah nach
oben.
Philipp folgte ihrem Blick. Auf einem der
Felsen stand ein riesiger Tiger mit zwei langen, scharfen Fangzähnen.
„Ein Säbelzahntiger!", sagte Philipp.
„Ich hoffe nur, er sieht uns nicht!", flüsterte Anne.
„Ich auch", flüsterte Philipp zurück. „Wir
gehen besser zurück zum Baumhaus."
Philipp und Anne schlichen sich leise
durch den Schnee. Dann schaute Philipp zurück.
Der Säbelzahntiger war weg.
„Oh, Mann!", seufzte Philipp. „Wo ist er
jetzt?"
„Rennen wir zu den Bäumen!", sagte Anne. Er und Anne liefen los. Sie rannten über
die verschneite Ebene auf die hohen, kahlen
Bäume in der Ferne zu.
Plötzlich krachte es.
Der Boden gab nach, und Philipp stürzte.
Und Anne mit ihm. Sie brachen durch einen Haufen Zweige, Schnee und Erde und
landeten recht unsanft.
Sie rappelten sich wieder hoch, und Philipp rückte seine Brille zurecht.
„Hast du dir wehgetan?", fragte er Anne.
„Nein", antwortete sie.
Beide schauten nach oben. Sie waren in
    einem tiefen Loch. Alles, was Philipp sehen
konnte, waren die grauen Wolken.
„Das ist eine Falle", sagte Philipp.
„Die Cro-Magnons müssen die Zweige
über dieses Loch gelegt haben. Dann hat der
Schnee die Zweige bedeckt, sodass wir sie
nicht gesehen haben."
„Es gibt keinen Weg raus", sagte Anne.
Sie hatte Recht. Sie waren völlig hilflos.
Die Grube war zu tief, um herauszuklettern.
„Ich fühle mich wie ein gefangenes Tier",
sagte Anne.
„Ich auch", stimmte Philipp zu.
In der Ferne hörten sie ein Knurren.
„Der Säbelzahntiger!", flüsterte Anne.
Philipp holte sein Eiszeit-Buch
heraus, fand ein Bild von einem Säbelzahntiger und las:
    Der Säbelzahntiger war das gefährlichste
Tier der Eiszeit. Er griff sowohl Menschen
als auch das Wollmammut und andere große Tiere an.
    „Oh, Mann!", seufzte Philipp.
„Hör mal!" Anne packte seinen Arm.
„Was?"
„Das ist doch Musik, oder?", meinte Anne.
Philipp lauschte. Aber alles, was er hörte,
    war der Wind.
    „Hörst du es?", fragte Anne.
„Nein", antwortete Philipp.
„Psst!", machte Anne und hielt einen Finger vor den Mund.
    Philipp schloss die Augen und lauschte
angestrengt.
Er hörte den Wind, aber diesmal auch
noch einen anderen Laut.
Eine seltsame, beunruhigende Musik.
„Ahh!", schrie Anne.
Philipp öffnete die Augen.
Eine Gestalt mit einem Rentiergeweih und
einer Eulenmaske starrte zu ihnen herunter.
„Der Zauberer!", flüsterte Philipp.
„Quiek!"
Mimi sah auch zu ihnen hinunter.
Das Geschenk des Zauberers
    Der Zauberer sprach kein Wort. Er starrte die
Geschwister durch die Augenlöcher der Eulenmaske an.
„Bitte, helfen Sie uns!", bat Anne.
     
Der Zauberer warf ein Seil in die Grube.
    Philipp ergriff es.
„Er will uns hochziehen", sagte Anne.
Philipp sah nach oben. Der Zauberer war
    verschwunden.
„Wo ist er hingegangen?", fragte Philipp.
„Das Seil festbinden", antwortete Anne.
Philipp zog. Das Seil spannte sich und
    wurde langsam hochgezogen.
„Ich gehe als Erste", sagte Anne.
„Anne, das ist kein Spiel", warnte Philipp.
    „Keine So
rge", antwortete Anne. „Ich bin
vorsichtig."
Philipp reichte ihr das Seil. „Aber halte
dich gut fest."
Anne packte das Seil mit beiden Händen.
Sie stemmte ihre Füße gegen die Grubenwand. Dann stieg sie mit dem Seil immer
höher.
Sie lief an der Grubenwand hoch, bis sie
oben war.
Philipp sah, wie der Zauberer Anne hinaushalf. Dann entfernten sie sich wieder aus
seinem Sichtfeld.
Philipp war überrascht. Der Zauberer hatte Anne mit beiden Händen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher