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Im Reich der Mammuts

Im Reich der Mammuts

Titel: Im Reich der Mammuts
Autoren: Mary Pope Osborne
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hinausgeholfen. Wer hielt dann das andere Ende des
Seiles?
„Wahnsinn!", hörte er Anne rufen.
„Was ist da los?", fragte sich Philipp.
Der Zauberer kam zurück und warf das
Seil wieder hinunter.
Philipp packte es, und das Seil wurde wieder hochgezogen.
Philipp hielt sich gut fest, er stieg immer
höher. Dabei brannten seine Hände, und
seine Arme fühlten sich an, als ob sie aus den
Gelenken gerissen würden.
Aber er hielt sich am Seil fest und
stemmte
seine Füße gegen die Grubenwand.
Oben zog der Zauberer Philipp auf den
verschneiten Boden.
„Danke", sagte Philipp und richtete sich
    au
f.
Der Zauberer war sehr groß. Er trug einen
langen Pelzmantel. Philipp konnte nur seine
Augen durch die Eulenmaske erkennen.
„Hallo!", rief Anne.
Philipp drehte sich um.
Anne saß auf einem Wollmammut.
„Quiek."
Mimi saß auf dem Kopf des Mammuts.
    Das Mammut sah aus wie ein gigantischer
Elefant mit zotteligen, rötlichen Haaren und
langen gebogenen Stoßzähnen.
Das andere Ende des Seiles war dem
Mammut um den Hals gebunden.
„Lulu hat uns hochgezogen", sagte Anne.
„Lulu?", fragte Philipp.
„Findest du nicht, dass es aussieht wie eine
Lulu?", fragte Anne.
„Oh, Mann!", sagte Philipp. Er ging auf
das Mammut zu.
„Hey, Mammut fängt auch mit M an", sagte Anne. „Vielleicht ist Lulu das besondere
Ding."
„Das glaube ich nicht", sagte Philipp.
Das große Tier kniete nieder -- genau wie
ein Zirkuselefant.
„Irre!", sagte Anne und hielt sich an den
Ohren des Mammuts fest, um nicht herunterzufallen.
Der Zauberer half Philipp auf das Mammut hinauf.
„Danke", sagte Philipp.
Dann griff der Zauberer in eine Tasche. Er
zog einen glatten weißen Knochen heraus
und reichte ihn Philipp.
    Der Knochen war hohl. Er hatte vier Löcher auf der einen und zwei Löcher auf der
anderen Seite. „Ich glaube, das ist eine Flöte",
sagte Philipp. „Im Buch steht, dass die Höhlenmenschen Flöten aus Mammut-Knochen
herstellten."
    Philipp versuchte, dem Zauberer die Flöte
zurückzugeben.
„Hübsch", sagte er höflich.
Aber der Zauberer hob abwehrend seine
Hand.
„Er will, dass du den Mammut-Knochen
behältst", sagte Anne.
„Mammut-Knochen!", flüsterte Philipp.
„Hey, vielleicht ist das ja der dritte Gegenstand!"
Philipp sah den Zauberer an. „Kennen Sie
Morgan?", fragte er.
Der Zauberer antwortete nicht, aber seine
Augen strahlten freundlich.
    Er wendete sich von Philipp ab und band
das Seil los. Dann flüsterte er dem riesigen
zotteligen Tier etwas ins Ohr.
Als das Mammut aufstand, klammerte Philipp sich an Annes Mantel, um nicht herunterzufallen. Er war plötzlich so hoch über der
Erde!
Er setzte sich hinter Anne zurecht. Sie saßen in der Kuhle zwischen dem Kopf des
Mammuts und seinem riesigen, gewölbten
Rücken.
Das große Tier machte einige langsame,
stampfende Schritte durch den Schnee und
wurde dann schneller „Wo gehen wir hin?",
fragte Philipp, während sie auf und ab hopsten.
„Zum Baumhaus", antwortete Anne.
Philipp sah zurück.
Der Zauberer stand im Schnee und sah ihnen nach.
In diesem Moment rissen die Wolken auf,
und die Sonne kam hervor.
Philipp war von dem Sonnenlicht auf dem
Schnee geblendet.
Er blinzelte, um besser sehen zu können --
aber der Zauberer war verschwunden.
Die große Parade
    Das Mammut stapfte über die offene Ebene.
„Sieh mal!", rief Anne. Sie deutete auf eine
Herde Elche. Sie hatten riesige, ausladende
Geweihe.
„Und dort!", rief Philipp, als eine Rentierherde auftauchte. Sie staksten anmutig durch
den Schnee.
Dann gesellte sich auf der weiten Ebene
auch noch ein Wollnashorn zu ihnen und
ein Bison. Die vielen Elche, die Rentiere, das
Nashorn und der Bison folgten ihnen -- allerdings mit Abstand in einigen Metern Entfernung.
Sie schienen Anne und Philipp zum
Baumhaus begleiten zu wollen.
Der Schnee funkelte im Sonnenlicht.
„Das ist ja eine tolle Parade", dachte Philipp. „Wahnsinn!"
Sie kamen immer näher zu dem Wäldchen
mit den hohen Bäumen.
„Ich habe dir doch gesagt, dass Lulu uns
nach Hause bringt", meinte Anne.
    Doch plötzlich stieß das Mammut einen
Schrei aus, und alle anderen Tiere flohen.
Mimi quiekte.
Philipp sah sich um.
Hinter ihnen schlich der Säbelzahntiger
durch den glitzernden Schnee.
    Das Wollmammut brüllte und stürmte
vorwärts.
Philipp und Anne fielen beinahe herunter.
Philipp klammerte sich an Anne. Anne
und Mimi klammerten sich in das zottelige
Haar des Urtieres.
Das Mammut donnerte über den verschneiten Boden.
„Ahhh!", schrien Philipp
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