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Im Netz der Sinnlichkeit

Im Netz der Sinnlichkeit

Titel: Im Netz der Sinnlichkeit
Autoren: Nalini Singh
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war, und auch niemals wie diese sein würde, wie lange er auch unter ihnen leben mochte.
    Doch ein Teil von ihm war auf der Hut, achtete auf das kleinste Anzeichen, das darauf hindeutete, dass sie in ihrer Beziehung unglücklich sein könnte. Er wusste, dass dieser Teil in den Jahren entstanden war, in denen Glück ein ferner Traum und Überleben sein einziger Antrieb gewesen war, doch er konnte es nicht einfach auslöschen, konnte nicht plötzlich ein anderer werden.
    Laras Blick traf ihn, Falten erschienen auf ihrer Stirn. Sie trat zu ihm, küsste ihn leicht auf den Mund und flüsterte: »Ich liebe dich, so, wie du bist.« Als hätte sie gehört, was er gedacht hatte.
    Er legte die Hand um ihren Nacken, bedeckte den Mund mit seinen Lippen, um die Frau zu schmecken, die Teile von ihm sah, von denen er gar nicht mehr gewusst hatte, dass sie noch existierten.
    »Vergiss das ja nicht.« Ein heiserer Befehl, ehe seine Gefährtin mit Brenna in ihrem großen Schlafzimmer verschwand.
    Als Walker sich umdrehte, sah er in goldgesprenkelte Augen. »Es tut dir gut, eine Gefährtin zu haben«, sagte Jud, und tiefe Bewegung zeigte sich auf seinem Gesicht.
Nur deinetwegen bin ich noch am Leben und kann Brenna lieben. Und ich hielt es immer für ausgesprochen unfair, dass du nicht eine solche Liebe leben konntest.
    Davon hatte Walker bislang nichts gewusst.
Vor Lara war mir gar nicht bewusst, was mir fehlte.
Die Sicherheit der Familie hatte für ihn immer im Vordergrund gestanden.
    Wieder hörte er Judds klare telepathische Stimme.
Aden sagte, es gebe ihm Hoffnung, dass wir es geschafft haben, uns ein richtiges Leben aufzubauen. Allerdings hat er andere Worte dafür gebraucht. Ich weiß nicht einmal, ob er überhaupt verstehen würde, was Hoffnung ist.
Judd schwieg, während sie den Esstisch an die richtige Stelle rückten.
Klingt vielleicht grausam, doch irgendwie bin ich auch froh, dass er nicht begreift, was es uns bedeutet, mit Brenna und Lara zusammen zu sein.
    Walker dachte an das Leben, das Aden führte, das auch Judd einst geführt hatte.
Meinst du, es könnte ihm den Verstand rauben?
    Wäre es uns nicht so gegangen, wenn wir gewusst hätten, wie viel wir niemals erleben würden?
    Walker schüttelte den Kopf.
Eine hypothetische Frage. Man muss es erleben, um es zu begreifen.
Worte konnten niemals beschreiben, wie herrlich Gefühle sein konnten.
    »Stellt es da links ab«, sagte er, als Drew und Hawke mit dem zweiten Sofa hereinkamen, gefolgt von Indigo, die einen Stapel von sechs Kissen vor sich her trug und an der Seite vorbeischauen musste.
    Die leuchtend blauen Augen der Offizierin, denen sie ihren Namen verdankte, sahen Walker an. »Eins muss ich ja sagen«, sagte sie mit übertrieben spitzer Stimme. »Für einen Typen, der Zierkissen mag, hätt ich dich nie gehalten.«
    »Die habe ich gekauft«, sagte Sienna, die mit einer Tasche hereinkam. »Marlee und ich haben die Muster ausgesucht.« Walker sah in ihrem Blick die Erinnerung an die Freude, weil sie zum ersten Mal ihre Umgebung selbst gestalten konnte. Marlee und sie hatten Kataloge gewälzt und waren ganz aufgeregt gewesen, als sie die Kissen dann ganz nach Belieben überall verteilten.
    Nur eine kleine Sache, aber doch etwas sehr Wertvolles.
    »Alles erledigt?«, fragte er und strich ihr über die einzigartigen dunkelroten Haare. Kristine hatte auch solches Haar gehabt.
    Sienna lehnte sich an ihn, die Sterne in den Kardinalenaugen funkelten. »Ich habe durchgefegt und aufgehoben, was noch herumlag, werde aber morgen mit Evie und den Kindern noch einmal durchwischen, damit alles für die nächsten Bewohner bereit ist.«
    »Danke, meine Süße«, sagte Lara, die gerade aus dem Schlafzimmer kam. »Doch jetzt …« Sie ging zum Kühlschrank und holte eine Flasche Sekt und perlenden Traubensaft heraus. »Ein Dankeschön für alle.«
    Das Anstoßen weitete sich zu einem improvisierten Abendessen aus, zu dem Riley und Mercy nach Beendigung eines Sicherungslaufs in San Francisco Essen mitbrachten und Laras Mutter den Nachtisch beisteuerte. Laras Vater gesellte sich ebenfalls dazu, als er von seinem Seminar für junge Ingenieure im Wasserwerk zurückkam.
    Walker lauschte dem Stimmengewirr und dem Lachen am Tisch, ein unerwarteter Klang in seinen Ohren. Seine Familie war in wenigen Jahren um das Mehrfache angewachsen. Jeder Laurengefährte hatte seine Familie und Freunde mitgebracht, die an ein Band anknüpften, das Judd, Sienna und ihn selbst miteinander und mit den
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