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Im Kettenhemd (German Edition)

Im Kettenhemd (German Edition)

Titel: Im Kettenhemd (German Edition)
Autoren: Dieter Reitze
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gewichtig mit dem Kopf.
»Wie viele sind es?«, wollte Dietrich mit finsterer Mine wissen.
»Hm, vielleicht zehn oder mehr. Ich konnte im grellen Gegenlicht nicht alles erkennen«, entschuldigte sich Sieki.
»Nehmt des Ritters Waffen heraus und verschließt das Grab wieder«, sprach Dietrich zu seinen Getreuen. »Wir werden sie überraschen, doch zuvor Cedric und Sabella aus ihrer misslichen Lage befreien. Wenn die keine Geiseln mehr haben, sieht die Sache schon anders aus.«
Alle wappneten sich zum Kampf und hielten sich bereit. Sieki sollte noch einmal geräuschlos zu der Säule gelangen und die beiden losschneiden. Sie banden ihm sein Schwert auf den Rücken, damit er vor dem Körper kein verräterisches Metall hatte. Ihr Plan sah vor, die Kerle nach hinten zu locken, wenn alle auf ihrem Posten waren. Dann müsste es schnell gehen, um die Überraschung nutzen zu können.
Cedric hatte mit all dem nicht gerechnet und erschrak heftig, als er eine Hand auf seinem Mund spürte. Er hatte sich große Sorgen gemacht, dass Dietrich mit den Männern diesen Schuften in die Klinge laufen könnte.
»Keinen Laut!«, zischte ihm jemand ins Ohr, und auch Sabella war starr vor Schreck. Die Fesseln wurden ihnen durchgeschnitten, worauf sie erleichtert den Franzosen erkannten. Den Finger auf seinen Mund gelegt, bedeutete er ihnen, was zu tun sei.
Nun kamen auch die anderen aus der Krypta heraus, und so leise, wie es eben ging, nahm die kleine Schar ihre Positionen ein.
Cedric und Sabella blieben am Boden hocken, so als wären sie noch immer gebunden, während alle anderen sich bis zum entscheidenden Moment versteckt hielten.
Sein Schwert im Rücken versteckt, rief Cedric den Kerlen zu: »He, ihr feigen Hunde, wie lange wollt ihr dort noch herumstehen? Bald wird euer Hunger nach Gold durch guten Stahl gestillt werden!«
Ihr Anführer, ein Rotschopf, den Cedric gut kannte, rief zurück: »Sei lieber still, du erbärmlicher Kerl, sonst schmeckst du den Stahl früher, als es dir lieb ist!«
»Na dann komm doch her und zeig mir, was du zu bieten hast, du Möchtegernritter«, höhnte Cedric weiter.
»Geht und bringt ihn zum Schweigen! Der verdirbt mit seinem Geschrei noch alles«, raunte der Rotschopf seinen Spießgesellen zu.
Drei der Kerle kamen nun auf die Säule zu, an deren Fuß Cedric und Sabella saßen. Zwei waren mit dem Schwert bewaffnet und der dritte war ein Bogenschütze. Finstere, bärtige Kerle waren das, denen ein Menschenleben wohl nicht so wichtig zu sein schien. Schon in der Mitte der Halle zog einer sein Schwert und ging mit vorgehaltener Klinge auf die beiden zu. An der Säule blieb er stehen und ließ die Spitze seiner Waffe vor Cedric kreisen.
»Wie willst du sterben?«, sprach der Kerl mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
»Am besten nach dir!«, bekam er zur Antwort. Die Stimme kam von der Seite und gehörte Dietrich. Der Stoß kam zu überraschend für diesen Mistkerl, der mit weit aufgerissenen Augen auf das in seiner Brust steckende Schwert schaute. Seine Kumpane fuhren herum und wollten noch ihre Waffen gegen die plötzlich aufgetauchten Männer einsetzen, als sie auch schon von Cedric und Sabella mit einem Stich in die Nieren ins Jenseits befördert wurden.
Ein letztes Röcheln, und die Kerle lagen auf dem kühlen Boden der Abtei. Der kleine Trupp verbarg sich rasch wieder, und Cedric rief den Übrigen der Bande erneut seine Nettigkeiten zu.
Der Rotschopf schickte wieder einige Männer, um zu schauen, was da los sei. Er erkannte die Gefahr nicht, da er es ja nur mit Cedric zu tun zu haben glaubte. Wieder kamen zwei der Kerl daher. Cedric lehnte mit dem Rücken an der Steinsäule, sein Schwert hinter sich verbergend. Er hatte die Hände vor der Brust verschränkt und grinste. Niemand außer ihm war zu sehen. Die Toten hatten sie nach hinten in die alte Kapelle gebracht, und so war die Szene doch recht gespenstisch für abergläubische Dummköpfe. Langsam und nach allen Seiten sichernd näherten sie sich, die Hand am Schwert, der Säule. ›Dieser junge Kerl konnte doch keine Bedrohung für gestandene Kriegsleute sein!‹, dachten sie bei sich. Unbewaffnet sei der doch kein Gegner!
Das Lächeln in Cedrics Gesicht war wie eingefroren, als er nach einer geschickten Drehung sein Schwert auf die Kerle niedersausen ließ. Klingen klirrten aufeinander. Erstickte Schreie und dann wieder diese Ruhe … Die am Tor verbliebenen Banditen hatten diese Geräusche wohl vernommen und kamen nun langsam näher. Was sie jedoch
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