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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes
Autoren: Brown Sandra
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weitere Schweinerei auf Ihrem Gewissen haben, nicht wahr? Legen Sie also die Pistole weg, dann gebe ich sie frei.«
    Â»Tu’s nicht!« rief Remy, aus, die bisher geschwiegen hatte. »Tu nur, was du als richtig erkennst!«
    Â»Wenn Sie versehentlich sie treffen, würden Sie sich als nächstes bestimmt selbst eine Kugel durch den Kopf jagen, nicht wahr, Basile? Sie würden nicht mit dem Bewußtsein weiterleben können, einen Fehler gemacht und sie erschossen zu haben – genau wie damals Ihren Freund Stuart.«
    Â»Sie sollen die Klappe halten.« Schweiß lief ihm über die Stirn in die Augen und ließ sie brennen. Er nahm Duvall nur noch undeutlich wahr. Auch seine Hände waren so schweißnaß, daß er die Pistole kaum noch richtig festhalten konnte.
    Duvall kniff die Augen zusammen. Seine Finger umfaßten den Revolver in seiner Hand fester. Basile war sich bewußt, daß jemand wie Duvall, ein Mann ohne Gewissen, in dieser Pattsituation unter keinen Umständen nachgeben würde. Er kannte Basiles wunden Punkt und würde weiter darin herumbohren. Er würde Säure hineinschütten.
    Â»Wissen Sie, daß Stuart sich in die Hose gemacht hat, als Sie ihn erschossen haben?« fragte Duvall. »Das hat Bardo mir erzählt.«
    Â»Seien Sie ruhig!« schrie Burke mit brechender Stimme.
    Â»Er hat gesagt, Stuart sei stinkend gestorben.«
    Â»Ich warne Sie, Duvall.«
    Â»Bardo hat gesagt, er habe widerlich gestunken.«
    Â»Halten Sie endlich den Mund«, krächzte Burke.
    Â»Na, stolz darauf, Ihrem Freund so einen Abgang verschafft zu haben, Basile?«
    Â»Hören Sie auf!«
    Â»Er hat auch eine nette Frau gehabt. Ich habe sie bei der Verhandlung
gesehen. Sie haben die Ärmste zur Witwe gemacht. Und jetzt dürfen Sie zusehen, wie Remy stirbt.«
    Â»Nein!« Burke ließ seine Pistole fallen und bedeckte seine Ohren mit den Händen. Er sackte laut schluchzend gegen einen der verzinkten Eisenständer, in den die Orchideenregale eingehängt waren.
    Â»Ich hab’ gewußt, daß Sie keinen Mumm haben. Kevin Stuart ist gestorben, weil …«
    Aber Duvall brachte diesen Satz nicht mehr zu Ende. Seine Augen verdrehten sich, als versuchten sie, das Loch dicht über seiner Nasenwurzel zu sehen. In der Stirnmitte erschien ein zweites Loch. Dann fiel er rücklings auf den gefliesten Boden.
    Basile stand auf und ging zu ihm hinüber. Er sah dem Toten in die offenen Augen und sagte: »Kevin Stuart ist gestorben, weil ich nicht danebengeschossen habe. Das hast du offenbar vergessen, du Arschloch.«
    Remy trat auf ihn zu. Er schloß sie in die Arme. »Flarra ist in Sicherheit.«
    Â»Bardo hat sie nicht …«
    Â»Er hat sie nicht mal zu sehen bekommen.«
    Remy sackte vor Erleichterung zusammen. Sie hielten sich sekundenlang eng umarmt, dann zog Burke sie sanft in Richtung Ausgang. »Ich muß telefonieren.«
    Sie sah kurz auf Duvall hinunter, bevor sie sich abwandte. »Zum Glück ist er auf deinen seelischen Zusammenbruch reingefallen.«
    Â»Du hast gewußt, daß er gespielt war?«
    Â»Natürlich. Etwas besorgt war ich nur, als du deine Pistole hast fallen lassen.«
    Â»Dabei war ich selbst etwas besorgt. Aber ich habe es riskieren müssen.«
    Dann gingen sie Hand in Hand über den Rasen und betraten das Haus. Keiner der feiernden Gäste beachtete sie. Alle waren
bestrebt, sich in den letzten Minuten vor Mitternacht noch einmal glänzend zu amüsieren.
    Â»Der einzige für Gäste gesperrte Raum ist das Arbeitszimmer«, sagte Remy, die fast schreien mußte, um sich in diesem Trubel verständlich zu machen. Er nickte ihr zu, sie solle vorausgehen.
    Sie öffnete die Tür des Arbeitszimmers, wich aber entsetzt zurück, als sie den Clown in seinem Blut auf dem Teppich liegen sah.
    Burke zog sie auf den Flur hinaus. »Wähl den Notruf. Sie sollen sich mit Littrell in Verbindung setzen.«
    Remy nickte wortlos und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Burke betrat Duvalls Arbeitszimmer, schloß die Tür hinter sich und sperrte sie ab, damit keiner der Gäste zufällig hereinkommen, die Leichen sehen und eine Panik auslösen konnte.
    Er ging rasch zu dem jungen Mann im dunklen Anzug, beugte sich über ihn und fühlte seinen Puls. Er war tot.
    Dann ging er neben dem Clown in die Hocke. Schmerzen hatten tiefe Furchen in die weiße
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