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Im Haus der Weisheit: Die arabischen Wissenschaften als Fundament unserer Kultur (German Edition)

Im Haus der Weisheit: Die arabischen Wissenschaften als Fundament unserer Kultur (German Edition)

Titel: Im Haus der Weisheit: Die arabischen Wissenschaften als Fundament unserer Kultur (German Edition)
Autoren: Jim al-Khalili
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wenn die muslimische Gesellschaft nicht nur Steine und Mörtel der modernen Forschungslabors und die darin aufgestellten blitzenden Teilchenbeschleuniger und Elektronenmikroskope akzeptieren und sich zu eigen machen soll, sondern auch jenen Geist der Neugier, der die Menschen dazu treibt, die Natur zu verstehen – ganz gleich, ob man dabei über die göttliche Schöpfung staunt oder nur wissen will, wie die Dinge sind und warum sie so sind und nicht anders.

    Das Goldene Zeitalter der arabischen Wissenschaft dauerte nicht nur 200 Jahre. Es begann im 8. Jahrhundert mit Jabir ibn Hayyan und setzte sich bis zu al-Kashi im 15. Jahrhundert fort – 700 Jahre des Aufstiegs und Niederganges, in denen verschiedene Zentren auf drei Kontinenten nacheinander ins Rampenlicht traten und hell wie Supernovae leuchteten, bevor sie verglimmten und verloschen. Eine wissenschaftliche Renaissance wird nicht über Nacht eintreten, und sie erfordert nicht nur den politischen Willen, sondern auch das Verständnis dafür, was akademische Freiheit und die naturwissenschaftliche Methode eigentlich sind. Aber wenn das in der islamischen Welt schon einmal gelungen ist, kann es auch wieder gelingen.

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Verzeichnis der Wissenschaftler
    Die nachfolgende Liste von Gelehrten aus dem islamischen Großreich ist keineswegs vollständig. Neben den Namen, die im Haupttext vorkommen, enthält sie mehrere weitere Personen, die nicht erwähnt werden, aber so wichtig sind, dass man sie aufführen sollte. Die einzigen christlichen Europäer, die ich hier nenne, spielten in der Übersetzungsbewegung aus dem Arabischen ins Lateinische eine wichtige Rolle.

    Eine Anmerkung zur alphabetischen Anordnung : Wenn ein Gelehrter einen laqab (Spitznamen oder Familiennamen) hatte, wird er entsprechend diesem Namen eingeordnet. Anderenfalls – wenn er einfach X, Sohn von Y heißt – wird der erste Name benutzt, auch wenn er vor allem unter dem Namen des Vaters bekannt ist. Manchmal ist es einfach eine Frage der Tradition; deshalb werden sowohl Ibn al-Haytham als auch al-Hajjaj ibn Yusuf unter H aufgeführt.

    Adelard von Bath : englischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler (1080–1152). Wurde sowohl durch eigene Arbeiten als auch durch die Übersetzung vieler wichtiger arabischer Werke über Astrologie, Astronomie, Philosophie und Mathematik ins Lateinische bekannt, ebenso durch eine arabische Fassung von Euklids Elementen , die im Abendland über Jahrhunderte als wichtigstes Geometrie-Lehrbuch diente. Er studierte und unterrichtete in Frankreich, unternahm dann lange Reisen und kehrte schließlich nach England zurück, wo er zum Lehrer des zukünftigen Königs Heinrich II. wurde. Seine Schriften über das Wesen des Menschen, aber auch über Meteorologie, Astronomie, Botanik und Zoologie basieren auf Ergebnissen der arabischen Wissenschaft. Er schrieb auch ein Werk über den Abakus und das Astrolabium. Damit wurde er zum größten englischen Gelehrten vor Roger Bacon.
    Ali ibn Isa : erlebte in Bagdad in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts seine Blütezeit; christlicher Gelehrter und der berühmteste arabische Augenarzt. Sein Buch Tadhkirat al-Kahhalin , das älteste arabische Werk über Augenheilkunde, beschäftigt sich mit Anatomie, Physiologie und Erkrankungen der Augen und beschreibt mehr als 100 verschiedene Medikamente.
    Ali ibn Sahl (ca. 838–870), Sohn von Sahl al-Tabari; als Arzt und zum Islam konvertierter Jude erlebte er während des Kalifats von al-Mutawakkil (847–861) seine Blütezeit; Lehrer des großen al-Razi. Sein berühmtestes, 850 fertiggestelltes Werk trug den Titel Firdaws al-Hikma ( Das Paradies der Weisheit ); er beschäftigte sich vorwiegend mit Medizin, behandelte aber auch Philosophie, Astronomie, Meteorologie, Zoologie und Psychologie. In großen Teilen war es keine eigenständige Arbeit, sondern stützte sich auf griechische und hinduistische Quellen.
    Al-Ash’ari : Abu al-Hassan Ali ibn Isma’il al-Ash’ari (873–935); arabischer Theologe, der seine Blütezeit in Bagdad erlebte. Er wird hier nicht wegen wissenschaftlicher Leistungen genannt, sondern weil seine theologischen Lehren nach allgemeiner Ansicht einen negativen Einfluss auf den Geist der freien wissenschaftlichen Entfaltung hatten (er war Mu’tazilit und später zum orthodoxen Sunnitentum konvertiert). Er gilt als Begründer der muslimischen Scholastik und als größter islamischer Theologe vor al-Ghazali.
    Ibn Bajja : Abu Bakr
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