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Im Bann der Sinne

Im Bann der Sinne

Titel: Im Bann der Sinne
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Verzweiflung.
    „Versprich mir erst etwas", bat sie.
    Aus ihrem Blick sprach solche Verletzlichkeit, dass er nicht anders konnte. „Was möchtest du von mir, Mina?", fragte er sanft.
    „Dass du mich deswegen nicht hassen wirst." Ihre Stimme klang dünn.
    Sie hassen? Auch wenn er oft vor Zorn nahe daran gewesen war, könnte er Jasmine niemals hassen. „Bei meiner Ehre als dein Ehemann." Er drückte sie an sich. Ein Gefühl tiefer Zärtlichkeit überwältigte ihn.
    Ihre Hände verkrampften sich zu Fäusten, so hart, dass die Knöchel sich weiß färbten. „Ich bin ein uneheliches Kind."
    „Unehelich?" Er spürte, wie sie erschauerte und zog die Decke über sie, bevor er sie wieder an sich drückte.
    „Meine angeblichen Eltern sind in Wirklichkeit Onkel und Tante. Meine leibliche Mutter, sie heißt Mary, bekam mich, als sie noch ein Teenager war." Jasmine schluckte schwer. „Ich war noch ein Kind, als ich herausfand, dass meine Eltern mich nur deshalb adoptiert hatten, weil sie dafür einen Teil von Marys Erbe bekamen. Sie haben mich nie geliebt. Für sie war ich ... schlechtes Blut." Die Worte brachen aus ihr heraus wie eine lange aufgestaute Flut.
    Tariq nahm ihre Hände in seine. Es war fast körperlich spürbar, wie tief verletzt sie war. In diesem Moment hätte er ihre Eltern erwürgen mögen. Wie konnten sie nur?
    Wie konnten sie seine Frau, seine geliebte Jasmine, nicht wie ein kostbares Kleinod schätzen und lieben? „Und du glaubst, das wäre von Bedeutung für mich?"
    „Du bist ein Scheich. Du hättest eine Prinzessin heiraten sollen oder zumindest eine Frau mit adligem Hintergrund. Ich weiß ja nicht
    einmal, wer mein Vater ist", erwiderte sie mit erstickter Stimme.
    Das war eine Schande, das musste er zugeben. Doch es war nicht Jasmines Schande, sondern die des Mannes, der dieses wundervolle Wesen gezeugt hatte und dann seiner Wege gegangen war, die Schande der Frau, die sie zur Welt gebracht und dann verlassen hatte, und die Schande der Menschen, die bezahlt werden wollten für dieses unbezahlbare Geschenk, das er in den Armen hielt.
    „Sieh mich an", sagte er.
    Jasmine hob den Kopf und erwiderte tapfer seinen Blick. „Mein Volk hat noch viel von seinen ursprünglichen Wurzeln erhalten. Manchmal kommt es bei uns Barbaren heute noch vor, dass hin und wieder ein Stammesfürst es sich erlaubt, seine Auserwählte einfach zu kidnappen." Er strich mit der Fingerspitze über ihre Lippen.
    „In der Wüste zählt in erster Linie die Entscheidung eines Mannes. Und ich habe mich für dich entschieden, du bist meine geliebte Frau."
    „Und du bist mir nicht böse, weil ich es dir nie gesagt habe?" In Jasmines blauen Augen schimmerten Tränen.
    „Natürlich nicht. Es wäre besser gewesen, du hättest es mir früher gesagt, aber ich bin nicht so barbarisch, dass ich dein Zögern nicht verstehen kann." Er küsste sie.
    Wie überaus zerbrechlich sie sich jetzt anfühlte. Sie brauchte seinen Schutz und seine Fürsorge.
    Als sie sich ein wenig entspannte, fragte er: „Warum hast du es mir denn nicht gleich gesagt?"
    Sie biss sich auf die Lippe und holte tief Luft. „Ich wollte einfach ... Als ich älter wurde, dachte ich mir, Mary würde vielleicht gern etwas von mir hören, also schrieb ich ihr." Sie schluckte. „Sie schrieb zurück, dass ich nie wieder Kontakt zu ihr aufnehmen soll. Sie schrieb, ich sei ein Fehltritt. Und dann kamst du. Ich wollte nicht wie eine Ausgestoßene behandelt werden. Ich wollte einfach akzeptiert werden."
    Tapfer unterdrückte sie immer noch die Tränen.
    Tariq verstand, was für ein wichtiges Geständnis dies war. „Dann hab keine Angst.
    Du bist akzeptiert. Als meine Frau, Jasmine. Was du zuvor warst, hat nur die Bedeutung, die du dem beimisst." Alle Gefühle des Zorns und des verletzten Stolzes starben einen raschen Tod. Er fühlte nur noch eines: das Bedürfnis, seine Frau vor weiteren Verletzungen zu schützen.
    Seine Jasmine, seine geliebte, liebevolle, empfindsame Frau war an einem Ort aufgewachsen, wo man ihr Herz mit Füßen getreten hatte. Umso mehr konnte er verstehen, dass sie geglaubt hatte, sich schützen zu müssen.
    Nichtsdestotrotz hatte sie ihm ihr Geheimnis enthüllt. Sie hatte ihm ihr Herz zu Füßen gelegt und ihm doch noch die Waffen in die Hand gegeben es zu zerstören. Es war ein Beweis unendlichen Vertrauens, und er würde dieses Vertrauen würdigen.
    Langsam, fast scheu, legte sie ihre Arme um seine Taille. „Wirklich?"
    „Willst du etwa andeuten, der
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