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Im Auftrag der Liebe

Im Auftrag der Liebe

Titel: Im Auftrag der Liebe
Autoren: H Webber
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das mit Hochzeitsvorbereitungen nun mal.«
    »Vor allem dann, wenn die Mutter der Braut alles in die Hand nimmt und schon zweihunderttausend Dollar über dem Zweihundertfünfzigtausenddollarbudget liegt, eins der Blumenmädchen auf einmal beschlossen hat, dass es viel lieber den Ring tragen würde, und Em fünf Kilo zugelegt hat, sodass sie nicht mehr in ihr Kleid passt.«
    Suzannah stieß einen Pfiff aus. »Das ist aber mal ein ordentliches Budget.«
    »Für eine Baumbach immer nur das Beste«, wiederholte ich Ems Familienmantra.
    »Wann ist denn die Hochzeit?«
    »Am Valentinstag.«
    »Ach, wie romantisch. Ich bin sicher, es wird schon alles gut gehen«, sagte sie. »Du hättest mich mal zwei Monate vor meiner Hochzeit sehen sollen.«
    Ich lächelte. »Hab ich doch.«
    »Oh, stimmt.« Sie wurde rot, kam einen Schritt auf mich zu und drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. »Gönn dir ein bisschen Ruhe, du siehst wirklich nicht gut aus.«
    »Mache ich. Aber erst wollte ich kurz was mit Sam besprechen.«
    Suzannah zog an der schweren Tür, hielt aber plötzlich inne. »Moment mal, Sam ist doch mit seiner Familie auf Maui.«
    »Echt? Als ich gekommen bin, stand oben die Tür offen.«
    »Sean ist da.«
    »Sean?«
    »Sams Bruder. Der war mal Feuerwehrmann, bis ihn irgendeine Verletzung außer Gefecht gesetzt hat. Sam hat ihn vor neun Monaten zum Teilhaber gemacht.«
    Komisch, dass ich bis jetzt noch nie von ihm gehört hatte.
    »Wann kommt Sam denn zurück?«
    »Am Sonntag.«
    Heute war Mittwoch. Konnte ich so lange warten?
    Suzannah hatte mein Zaudern wohl bemerkt. »Sean ist in Ordnung. Du kannst ihm vertrauen.«
    »Bist du da sicher?«
    »Ich hab doch immer Recht, Lucy.« Ihr Blick wanderte in Richtung Treppe, und ein Lächeln erhellte ihr Gesicht.
    »Warum strahlst du denn plötzlich so?«
    »Ach, aus keinem bestimmten Grund, einfach so«, behauptete sie und ging zur Tür hinaus.
    Ich glaubte ihr kein Wort.
    Am Fenster warf ich einen Blick durch die Vorhänge und sah zu, wie sie die Journalistin ignorierte, die auf dem Bürgersteig herumlungerte, und in Richtung U-Bahn davoneilte. Zurück in meinem Büro suchte ich die Mappen zusammen, die ich mit nach Hause nehmen wollte, und legte die von Michael Lafferty ganz oben auf den Stapel. Ich schloss hinter mir ab und stieg zögerlich die Treppe zu SD Investigations hinauf. Die Tür stand immer noch offen.
    Ich schaute in den Vorraum, konnte aber niemanden entdecken. »Hallo? Sean?« Ich machte einen Schritt ins Innere. »Mr Donahue?« Und dann noch einen. »Sean?«
    Das Büro glich in Größe und Aufteilung dem meines Vaters, und sie arbeiteten offensichtlich auch mit demselben Innenausstatter zusammen. Glänzende Hölzer, dicke Teppiche und riesige, einladende Sitzmöbel hießen mich willkommen.
    Das Licht der Deckenlampen ließ die Wände in gedecktem Orange erstrahlen und tauchte den ganzen Raum in ein Leuchten. In der Luft lagen der Duft von frischgemahlenem Kaffee und ein intensives Zimtaroma.
    »Hallooo!«, rief ich ein wenig lauter, während ich zu den Büroräumen ging. Ein Konsolentischchen im Flur gab über den Ursprung des Zimtgeruchs Aufschluss – eine Duftkerze flackerte im Dämmerlicht. Ich hörte eine gedämpfte Männerstimme – sie kam aus dem Büro direkt über meinem.
    Als ich näher herantrat, konnte ich die Worte deutlicher vernehmen. Sean Donahue telefonierte offensichtlich.
    »Ja, ich hab es mir aufgeschrieben … Ja, ganz sicher. Himbeerjogurt, Schweizer Käse, Putenbrust und Klopapier.« Er schwieg eine ganze Weile und sagte dann: »Ich werd’s nicht vergessen. Im Kopf bin ich noch klar, Cara.«
    Man merkte am Tonfall, wie gereizt er war, und ich fragte mich, ob ich vielleicht besser am nächsten Tag wiederkommen sollte. Dann drängten sich mir wieder die Bilder des Rings auf. Das Schwindelgefühl überkam mich erneut, und mir drehte sich der Magen um. Ich atmete tief durch, ich wollte auf keinen Fall ohnmächtig werden, denn das trug bestimmt nicht zu einem guten ersten Eindruck bei.
    Ich dachte kurz daran, mich wieder in den Rezeptionsbereich zu begeben und darauf zu warten, dass Sean Donahue sein Telefonat beendete, nach einem raschen Blick auf die Uhr beschloss ich jedoch, seine Unterhaltung zu unterbrechen. Raphael würde in einer Viertelstunde hier sein.
    Ich stand jetzt auf der Türschwelle und hob die Hand, um zu klopfen, während Sean gerade erklärte: »Das weiß ich noch nicht. Spät. Hier auf meinem Tisch stapeln sich die
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