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Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Titel: Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt
Autoren: Cecily von Ziegesar
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... eindeutig verliebt waren!
    Serena ging, ohne stehen zu
bleiben, weiter zur Damentoilette. Sie brauchte immer noch eine Zigarette,
aber sie wollte ihre Zweisamkeit nicht stören.
    Blair saß auf dem Waschtisch
am anderen Ende des Raums und rauchte Kette. Sie hörte, wie jemand hereinkam,
sah aber nicht zur Tür. Sie war viel zu sehr mit ihrem persönlichen Unglück
beschäftigt.
    Ihr Vater hatte Yale zwar eine
geradezu peinlich großzügige Schenkung gemacht, aber es war trotzdem gut
möglich, dass sie nie dort studieren würde. Nate liebte sie nicht mehr. Sie
trug nicht mehr denselben Nachnamen wie ihre Mutter und ihr Bruder. Und sie war
entgegen allen Planungen Jungfrau. Sie fühlte sich, als wäre sie tatsächlich
ein anderer Mensch geworden, und zwar ganz ohne eigenes Zutun. Als wäre sie von
einem Auto angefahren worden, hätte das Gedächtnis verloren und wüsste nicht,
dass sie überhaupt einen Unfall gehabt hatte.
    Ein Tropfen aus ihrer Nase
fiel auf ihr Kleid und sie wischte gedankenverloren darüber. Sie merkte noch
nicht einmal, dass sie weinte. In ihr war alles taub.
    »Hey Blair, alles in
Ordnung?«, fragte Serena schüchtern. Blair hatte zwar keine Reißzähne, konnte
einem aber trotzdem den Kopf abreißen.
    Blair drehte sich zu ihr um.
An ihrer feuchten Backe klebten Haarsträhnen und ihr Lidstrich war
verschmiert.
    »Hier.« Serena drückte ihr
einen Stapel Kosmetiktücher in die Hand. »Ich hab auch Schminkzeug dabei, falls
du was brauchst.«
    »Danke.« Blair nahm die
Tücher. Sie schnäuzte sich angestrengt mit zuckenden Schultern. Serena hatte
sie noch nie so fertig gesehen.
    »Geht's wieder?«, fragte sie.
    Als Blair hochguckte, sah sie
echtes Mitgefühl in Serenas blauen Augen. Unglaublich, aber wahr. Und das,
obwohl sie so superfies zu ihr gewesen war.
    »Nein«, gestand Blair. »Es
geht gar nicht.« Sie schluchzte auf. »Mein Leben ist eine einzige Katastrophe.«
    Einer der Perlenträger des
Kleides war ihr von der Schulter gerutscht. Serena schob ihn wieder an seinen
Platz. »Ich hab gesehen, wie du die Hose bei Barneys geklaut hast.«
    Blair sah sie ängstlich an.
»Hast du es jemandem erzählt?«
    Serena schüttelte den Kopf.
»Nein.«
    Blair seufzte und sah auf ihre
wunderschönen Schuhe hinunter. »Ich weiß gar nicht, wieso ich das gemacht hab.«
Ihre Unterlippe zitterte. »Er hat sich noch nicht mal bedankt.«
    Serena zuckte mit den
Schultern. »Scheiß drauf!« Sie suchte in ihrer Handtasche herum, zog
schließlich eine Bürste und ein Päckchen Zigaretten hervor, zündete zwei
Zigaretten an und hielt Blair eine davon hin. »Du hast heute Geburtstag«,
stellte sie fest.
    Blair nickte und nahm die
Zigarette. Sie zog nachdenklich daran, während ihr weiter die Tränen übers
Gesicht liefen. Dann bekam sie einen Schluckauf. Einen ziemlich heftigen.
    Serena wollte nicht lachen,
aber Blair sah einfach zu jämmerlich aus. Sie musste sich auf die Lippen
beißen, um nicht laut zu kichern. Lachtränen liefen ihr über die Wangen.
    Blair warf Serena einen
beleidigten Blick zu, aber als sie den Mund öffnete, um etwas Genervtes zu
sagen, kam nur der nächste Hickser heraus. Blair hielt die Luft an. »Hick scheiße!«, kicherte sie.
    Und nachdem sie einmal
angefangen hatte, konnte sie nicht mehr aufhören. Wie Serena. Es tat so gut, zu
lachen! Sie lachten Tränen. Die Wimperntusche rann ihnen übers Gesicht, und
ihre Nasen liefen so, dass es auf den Fliesenboden tropfte, was sie noch mehr
zum Lachen brachte.
    Als sie sich irgendwann wieder
beruhigt hatten, stellte sich Serena mit der Zigarette im Mundwinkel hinter
Blair. »Na dann«, sagte sie. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.« Sie sah
Blair im Spiegel an und begann, ihr die Haare zu bürsten. »Du sagst mir, wenn
s weh tut, ja?«
    Blair schloss die Augen und
entspannte sich. Zum ersten Mal seit Tagen dachte sie nicht an das
Bewerbungsgespräch in Yale oder daran, dass sie heute mit Nate hatte schlafen
wollen, oder an ihre gestörte Familie. Sie hatte Drehpause. Sie atmete nur ein
und aus und genoss das sanfte Ziepen der Bürste in ihren Haaren.
    »Es tut nicht weh«, sagte sie
zu ihrer alten Freundin. »Es tut gut.«

 
    die einen kommen, die anderen gehen
     
    »Ich glaub nicht, dass Vanessa
jetzt gehen will«, flüsterte Jenny Nate zu und zeigte mit dem Kinn auf Vanessa
und Dan, die an der Bar die Köpfe zusammensteckten.
    »Wer sagt, dass wir gehen?«,
fragte Nate.
    Jenny strich ihr Kleid, das
beim Knutschen mit Nate hoch
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