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Ida B ... und ihre Pläne, so viel Spaß wie möglich zu haben, Unheil zu vermeiden und (eventuell) die Welt zu retten

Ida B ... und ihre Pläne, so viel Spaß wie möglich zu haben, Unheil zu vermeiden und (eventuell) die Welt zu retten

Titel: Ida B ... und ihre Pläne, so viel Spaß wie möglich zu haben, Unheil zu vermeiden und (eventuell) die Welt zu retten
Autoren: Katherine Hannigan
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Quellen preis«, sagte er.
    »Hast du was gehört, Viola? Wie steht es mit dir, Beatrice? Oder schwafelt Paulie T. wieder mal nur ins Blaue?«
    »Beachte ihn einfach gar nicht, Ida B«, sagte Viola. »Wir haben bloß im Wind läuten hören, dass sich dir angeblich ein Sturm in den Weg stellen soll, deshalb haben wir uns vorsorglich darauf eingestellt und bloß gehofft, dass dir nichts passiert. Das ist alles.«
    »Heute gibt es doch keinen Sturm«, sagte ich. »Fühlt ihr nicht, wie wunderschön es ist?«

    »Pass bloß auf dich auf, Ida B«, sagte Viola. Und danach standen sie alle einfach nur noch da, als ob sie im Stehen schliefen.
    Also, ich hatte wirklich keine Lust, mir in dieser Gesellschaft allein vorzukommen, außerdem war ich sauer über Paulie T.s Freude auf meine Kosten. »Na gut, dann stellt sich mir eben was in den Weg und ich muss meinen Spaß woanders suchen.«
    Keiner von ihnen sagte darauf ein Wort.

    Als Rufus und ich an den Bach kamen, fragte ich sofort: »Hast du was gehört, dass ich Ärger kriegen soll?«
    »Hast du die Flöße mitgebracht? Bist du so weit, dass wir spielen können? Mach sie bereit und setz sie aufs Wasser, damit wir endlich anfangen können, Ida B«, sagte der Bach und überging meine Frage.
    »Gleich. Erst will ich wissen, ob du irgendwas von einem Ärger gehört hast, der sich mir in den Weg stellen will.«
    »Oje, oje, bedenkst du vielleicht mal, dass ich zu spät zu einer Verabredung komme, Ida B? Ich muss los, ich muss los«, antwortete er.
    »Red am besten mit dem alten Baum«, fuhr der Bach fort, als er bereits davonwirbelte. »Ja, ja, das ist ganz bestimmt eine gute Idee«, rief er noch, während er über die Steine und um den Berg herum stolperte und dann verschwand.
    Also, zu dem Zeitpunkt war ich ja eigentlich schon drauf und dran, die Geduld zu verlieren. Doch mit dem alten Baum zu reden war sicher kein schlechter Rat, deshalb
ärgerte mich die Unverschämtheit des Bachs nicht so sehr.

    Rufus und ich stiegen den Berg hinauf, wobei er den ganzen Weg über Sabber aus seinem Maul tropfen ließ, bis wir den alten Baum erreichten, der keine Blätter und fast keine Rinde mehr hat. Er ist ganz kahl und weiß, und die Leute glauben, er wäre tot, aber das stimmt nicht, er ist einfach nur älter als alt. Er spricht so gut wie nie, und wenn, musst du meist eine Weile warten. Aber falls er dann spricht, willst du unbedingt zuhören, denn er ist auch weiser als weise. Und er sagt immer die Wahrheit, anders als einige von den jungen Bäumen, die dir das sagen, was du ihrer Meinung nach hören willst, oder einfach nur sehr, sehr gescheit tun.
    Als wir vor dem alten Baum ankamen, sagte ich: »Es geht ein Gerücht um, dass mir Ärger ins Haus steht. Nun stammt die Behauptung allerdings von Paulie T., und wir wissen beide, du und ich, dass das, was er sagt, keinen Cent wert ist. Trotzdem frage ich mich natürlich, ob es irgendwas gibt, was ich wissen sollte?«
    Danach stieg ich in das Geäst des Baums und Rufus ließ sich unten am Stamm nieder. Ich legte meinen Kopf auf einen der Äste, schloss die Augen und machte mich bereit, aus meinem Innern herauszulauschen, denn das ist es, was du bei diesem speziellen Baum tun musst.
    Ich saß eine ganze Weile so da, doch das störte mich nicht. Der Ast an meinem Gesicht war glatt und warm, und noch immer hatte ich das Gefühl, es sei ein Tag, an dem nichts schief gehen könnte. Ich war bereit zu glauben,
dass Paulie T. nur wieder mal seine Bosheit versprüht hatte, als ich plötzlich in mir ein Gefühl von Kälte spürte und vor meinen geschlossenen Augenlidern eine dunkle Wolke sah.
    Und dann erhielt ich eine Botschaft, doch nicht in Worten. Mit dem Baum verhält es sich so: Er lässt dich Dinge wissen. Die Dinge wandern zuerst in dein Herz und von dort suchen sie sich ihren Weg nach oben in deinen Kopf, und erst wenn sie dort ankommen, verwandeln sie sich in Worte. Jedenfalls glaube ich, dass es so läuft. Wenn ich die Botschaft also in Worte fassen müsste, wäre es ungefähr das, was mir der Baum erzählte: »Es kommen schwere Zeiten.«
    Also, da riss ich schlagartig die Augen auf, um nicht mehr in dieses Dunkel sehen zu müssen. Ich sprang aus dem Baum und wäre fast auf Rufus, der Speichelfabrik, gelandet, denn ich hatte auf einmal das Gefühl, als wär mir ein Schock durch sämtliche Glieder gefahren.
    »Was?«, fragte ich zurück. »Was hast du mir da gerade erzählt?«
    Aber der alte Baum ist langsam im Reden und wiederholt sich
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