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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition)
Autoren: Mari Hannah
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Gibt es dort Baumstümpfe, Felsen, irgendwelche Moore? Irgendetwas, das unsere Landemöglichkeiten einschränkt? In Ihrem Fall gibt es das offensichtlich.«
    »Masten, Hindernisse, so was in der Art?«
    »Genau. Abhänge sind schwierig. Man braucht mindestens zwölf Grad für die Nase, neun Grad von einer Seite zur anderen, sonst kriegt man Schwierigkeiten. Wir sind dafür ausgebildet, natürliche Landmarken zu finden: Bäume, Felsen und alles, was man sehen kann und was bei der Landung helfen könnte. Selbst im schwierigsten Gelände kann man normalerweise einen Platz zum Landen finden. Deshalb fliegen wir zweimal im Kreis, bevor wir einen Versuch wagen.«
    Einen Versuch wagen?
    Das hörte sich nicht gut an in Daniels’ Ohren.
    »Zu meiner Zeit beim Militär habe ich gesehen, wie Jungs erstaunliche Dinge getan haben, unter Bedingungen, die Sie Ihrem schlimmsten Feind nicht wünschen würden.«
    »Wie Jimmy?«
    »Ja, wie Jimmy.« Eine Spur von Trauer schlich sich in seine Stimme. »Schwer zu glauben, dass er so was getan haben soll.«
    »Sie sagten, er wäre ein guter Pilot.« Daniels unterbrach ihn, versuchte, ihn bei der Stange zu halten. Sie wollte nicht, dass er sich bei dem Warum und Weshalb des Falls aufhielt, er sollte ihr nur helfen, ihn zu lösen. »Besser als Sie?«
    »Vielleicht«, gab Cole zu. »Zeigen Sie mir die Gegend doch einfach mal. Wir können sie uns jetzt gleich ansehen, wenn Sie Lust dazu haben.«

83
    Cole war selbstbewusst, aber nicht arrogant, was gut war, weil Daniels keine Lust auf einen Flug in einem winzigen Fluggerät mit einem Verrückten am Steuer hatte. Sie dankte ihm, gab ihm die Koordinaten für das Suchgebiet und legte dann auf, nachdem sie sich bereit erklärt hatte, ihn baldmöglichst dort zu treffen.
    Bevor sie das Haus verließ, rief sie Weldon an und ließ ihn wissen, dass sie auf dem Weg waren, bat ihn aber, nichts über ihre inoffizielle Unterstützung zu sagen, falls Naylor zufällig in der Zwischenzeit mit ihm Kontakt aufnahm. Es war wahrscheinlich am besten, wenn sie ihm selbst gestand, dass sie für wer weiß wie viel Geld einen privaten Hubschrauber gemietet hatte – fünf-, sechshundert Pfund die Stunde? –, während sie krankgeschrieben war.
    Das würde ihm sicher nicht gefallen.
    »Ich soll mich schonen«, sagte sie.
    »Ist etwas passiert?« Weldon klang besorgt.
    »Ich erzähl es Ihnen später.«
    Minuten nach diesem Gespräch saß sie wieder auf der Yamaha und raste zu dem Ort, dessen Koordinaten sie Cole gerade durchgegeben hatte. Er erwartete sie bereits.Als sie ankam stand neben ihm etwas, das man nur als einen Smart mit Rotorblättern auf dem Dach und ein paar dürftigen Skiern darunter beschreiben konnte. Mit zwei oder vier Rädern war Daniels glücklich. Hubschrauber waren etwas anderes. Doch dieser Fall hatte mit einem Flug in einem solchen angefangen, und sie hoffte, dass er auch damit enden würde.
    Cole sah sie an, als sie von ihrem Motorrad stieg, den Helm abnahm und ihr Haar ausschüttelte. Er verzog das Gesicht, als er ihre Lippe sah.
    »Das ist eine ganz schöne Schnute«, sagte er. »Wo haben Sie die denn her?«
    »Lange Geschichte … Kommen Sie, lassen Sie uns losfliegen.«
    Sie war nervös, als sie in den Hubschrauber stiegen. Das Cockpit bestand aus einer Unmenge von Anzeigen, Schaltern und Hebeln, von denen keiner für sie einen Sinn ergab. Cole gab ihr einen Bose-Kopfhörer, ähnlich dem, den sein Geschäftspartner im Fliegerclub in der Hand gehalten hatte. Sie setzte ihn auf, während er sich auf den Start vorbereitete und das Geräusch des beschleunigenden Motors in ihrer Brust widerhallte.
    Cole sah sie fragend an. »Sind Sie bereit?«
    »So bereit wie möglich.«
    »Hey, reißen Sie sich am Riemen. Das hier ist nichts für Feiglinge.«
    Daniels verzog das Gesicht, ein ganz blasses. Cole griff nach dem Steuerknüppel des Luftfahrzeugs, der aussah wie ein Joystick und mit dem er die Bewegungsrichtung bestimmte: neigen und rotieren; von einer Seite zur anderen; vorwärts oder rückwärts, in jede Richtung – zumindest sagte er das. Es interessierte sie nicht wirklich, solange er das verdammte Ding nur fliegen konnte.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Kate. Ich habe sonst den Lynx geflogen.«
    Großartig , dachte Daniels. Was ist das für ein Ding?
    Cole lächelte; ein hübsches Lächeln, in das sie sich vor nicht allzu langer Zeit hätte vergucken können.
    »Alle in meiner Einheit wollten Piloten werden.« Er hob ab, seine Augen waren
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