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Ich will mehr von dir!

Ich will mehr von dir!

Titel: Ich will mehr von dir!
Autoren: Erin McCarthy
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Rollkragenpullover getragen, der zu ihren Lippen gepasst hatte. Ihr blondes Haar war zu einem Knoten zusammengebunden gewesen, und sie hatte einen knielangen weißen Wollrock und Stiefel angehabt. Er hatte das Gefühl gehabt, ein lebensgroßes Pfefferminzbonbon anzustarren, so weiß und glänzend und süß.
    Der Anblick hatte ihn erstaunt, und er hatte peinlicherweise eine spontane Erektion bekommen. Seine Körpertemperatur war dramatisch angestiegen, und er hatte sich wie ein Pfund Bacon in der heißen Pfanne gefühlt.
    So schnell es ging, war er aus diesem Konferenzzimmer verschwunden. In den vergangenen acht Wochen hatte er Candy dann konsequent gemieden. Zwar hätte eine Begegnung mit ihr ihn vermutlich nicht in Lebensgefahr gebracht, aber er war sich ganz sicher, dass er ihretwegen wieder einmal seinen Job verlieren und sich in die Schlange der Arbeitslosen einreihen würde.
    »Nächste Frage.« Er schlug die Beine übereinander, wobei er darauf achtete, seiner Erektion genug Platz zu lassen, und suchte sich einen schönen Punkt auf Harolds Schreibtisch aus, den er anstarren konnte. Es gab ein Foto von zwei ungefähr zehn- bis zwölfjährigen Kindern. Schlaksig. Kleine Harolds mit Haaren.
    »Weiter geht’s«, sagte sie mit einem frechen kleinen Lächeln. »Wir sind schon bei Frage vier.«
    Genau das war es, was er
nicht
brauchte. Sie war unglaublich süß. Es war leichter gewesen, als sie über ihre Familie gesprochen hatte. Dabei hatte sie wenigstens echt gewirkt, wie ein richtiger Mensch mit Gefühlen, und ganz sicher nicht wie jemand, mit dem er in Harolds Büro rummachen und dann einfach ohne Reue und gegenseitige Schuldzuweisungen gehen konnte. Aber wenn sie sich so verhielt … wenn sie sich so vorbeugte und auf diese Weise lächelte, vergaß er alles – sogar seinen eigenen Namen.
    »Was ist los?« Sie setzte sich auf den Stuhl neben ihn und zog den Laptop näher an den Rand des Schreibtisches. »Sie starren jetzt schon finster vor sich hin, und dabei habe ich die Frage noch nicht einmal vorgelesen.«
    Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Es kommt mir nicht so vor, als würden wir vorankommen. Ich denke, wir sollten ein paar Fragen überspringen oder so.«
    Mit einem kleinen Lachen strich sie mit ihren Fingern über seine Hand. Ihre Finger, um Himmels willen. Auf seiner Haut. Sie berührte ihn.
    »Warum die Eile?«, fragte sie.
    Einen Moment mal.
Er veränderte seine Position auf dem Stuhl und hoffte, dass diese Bewegung sie dazu veranlassen würde, ihn loszulassen. Doch diesen Gefallen tat sie ihm nicht.
    Ihm gefiel dieser Unterton in ihrer Stimme nicht. Dieses »Lass-uns-mal-sehen-wohin-das-hier-führt«-Lachen.
    »Ich dachte, wir wollten uns beeilen. Sie haben das vorhin auch noch gesagt.«
    »So? Habe ich das?« Sie drückte ganz leicht seine Hand, fuhr mit ihrem Daumen um seinen Daumen, strich vor und zurück. »Wenn ich das gesagt habe, dann habe ich inzwischen eben meine Meinung geändert. Manchmal ist langsam besser als schnell, finden Sie nicht auch?«
    Es war ein wahrer Kampf, nicht zurückzuzucken. Oder sie zu greifen und ihr das Lächeln von den Lippen zu küssen.
    »Langsam ist nicht besser, wenn es zum Beispiel um die Download-Geschwindigkeit im Internet geht. Oder wenn man mit dem Wagen auf dem Highway unterwegs ist. Oder wenn man auf seinen Gehaltsscheck wartet.«
    Sie legte den Kopf schräg. Da war ein Funkeln in ihren Augen, dem er nicht traute.
    »Aber langsam ist besser, wenn man ein gutes Essen genießt. Oder wenn man am See spazieren geht. Oder wenn man miteinander schläft.«
    Oh, verflucht.
Er hatte wirklich, wirklich befürchtet, dass sie so etwas sagen könnte. Jared bewegte sich nicht – aus Angst, dass jede Bewegung, jedes Zucken eines Muskels eventuell als Einladung missverstanden werden könnte.
    Bedächtig, vorsichtig, weder lächelnd noch sonst eine Gefühlsregung zeigend, entgegnete er: »Aber wir machen ja nichts von alledem.«
    Candy zog ihre Hand zurück. Diese Reaktion hätte ihn eigentlich beruhigen können – doch das tat sie nicht. Denn noch während sie ihre Hand zurückzog, lehnte Candy sich vor und machte den Knopf an ihrer Kostümjacke auf.
    Diese wunderbaren vollen Lippen öffneten sich mit einem verlockenden kleinen Geräusch, und sie sagte: »Das stimmt. Wir machen nichts von alledem … jedenfalls noch nicht.«
    Jared schluckte. Schwer. Sein Instinkt riet ihm, ihre Worte zu ignorieren, das Thema zu wechseln, eine Tasse Kaffee über Harolds Computer
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