Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich will dich! (German Edition)

Ich will dich! (German Edition)

Titel: Ich will dich! (German Edition)
Autoren: Leslie Kelly
Vom Netzwerk:
den sie bei Radio City benutzt hatte, wenn sie hinter der Bühne Fans begrüßte, sagte sie: “Schön, Sie kennenzulernen.”
    Sie gaben sich die Hand. Die Zeit blieb nicht stehen, und auch der Boden unter ihren Füßen begann nicht zu beben. Trotzdem fühlte es sich unglaublich gut an, ihn zu berühren.
    Er hatte große, starke Hände. Die Hände eines Soldaten, die zu brutaler Kraft fähig waren, aber auch überaus behutsam sein konnten, wie sie wusste. Wie damals, vor so vielen Jahren, als er ihr das hässliche Brautjungfernkleid zurechtgezogen und sie sanft wieder auf die Tanzfläche gehoben hatte.
    “Nicks Bruder Joe Santori hat ihn geschickt. Erinnerst du dich an ihn? Er hat letzten Monat oben alles umgebaut.”
    O ja, sie erinnerte sich … und diese Begegnung war noch riskanter gewesen als nun mit Nick, der von ihrem Gesicht so gut wie gar nichts sehen konnte, da sie immer noch die Maske trug. Sie hatte gerade noch hinter einer Spanischen Wand verschwinden können, bevor sie Nicks älterem Bruder gegenübergestanden hätte.
    Nun fragte sie sich, ob Joe sie nicht vielleicht doch gesehen hatte … und jetzt den nachbarschaftlichen Beschützer spielte, indem er seinen kleinen Bruder herschickte, um auf das Mädchen aus dem Viertel aufzupassen.
    Gott bewahre sie vor Italienern.
    Eins sprach allerdings für Joe: Er hatte Tony nichts davon erzählt. Denn Izzies übertrieben fürsorglicher Schwager hätte ihren neuen Job bestimmt nicht unerwähnt gelassen. Er hätte ihr eine Strafpredigt gehalten und sie aufgefordert, den Job sofort zu kündigen. Entweder das, oder er hätte es Gloria erzählt, die einen Anfall bekommen und gezetert hätte, was die Nachbarn und ihre lieben, leicht beeinflussbaren Jungs – kleine wilde Irre nach Izzies Meinung – wohl denken würden.
    “Harry, schnell! Irgend so ein Managertyp an der Tür sagt, er hätte Reservierungen für zehn”, rief eine nervöse Stimme von der Treppe. Die Empfangsdame kam ein paar Stufen herunter und atmete auf, als sie Harry entdeckte. “Du musst sofort nach oben kommen.”
    Harry murmelte etwas und warf Nick einen entschuldigenden Blick zu. “Tut mir leid. Es kommt immer was dazwischen. Aber warum unterhalten Sie sich nicht derweil mit … Rose , um sich ein Bild über ihre Auftritten und Termine zu machen, und kommen dann in einer halben Stunden wieder zu mir rauf?”
    Nick nickte, und beide sahen Harry nach. Oder vielmehr Nick sah Harry nach, während Izzie Nick beobachtete.
    Zuerst war es ihr nicht aufgefallen, weil sie zu nervös gewesen war, aber Nick machte einen angespannten Eindruck. Die Muskeln in seinem Nacken waren verkrampft, sein Kinn etwas vorgeschoben. Seine Schultern unter seinem sündhaft engen T-Shirt waren militärisch straff und seine Hände zu Fäusten geballt.
    Interessant.
    Wenn sie raten müsste, würde sie sagen, dass er nicht gerade glücklich war, sie kennenzulernen. Es war fast so, als ob er sie nicht leiden könnte … was ihr ziemlich unverständlich war.
    Der einzige Grund, den er haben könnte, sie jetzt schon nicht zu mögen, war, dass er sie irgendwie erkannt hatte. Dass er ihr in die Augen geschaut und dort etwas ihm Vertrautes gesehen hatte. Oder in ihrer Stimme etwas gehört hatte, das ihm bekannt vorkam.
    Doch falls er in ihr nur eine Fremde sah, was könnte er dann nach zwei Minuten Bekanntschaft schon so unsympathisch an ihr finden? Nick war nicht der Typ, der vorschnell urteilte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er hier arbeiten würde, wenn er ein Problem mit Stripperinnen hätte. Außerdem schien seine Abneigung etwas Persönliches zu sein und nur ihr zu gelten. Mit Harry hatte er sich gut verstanden.
    “Das ist also Ihr erster Abend?”, fragte sie mit leiser, rauer Stimme. Sie klang sinnlich, verlockend, aber das war leider unvermeidlich. Izzie musste ihre Stimme verstellen, oder zumindest, bis sie wusste, ob Nick sie erkannt hatte. Oder ob er von seinem großen Bruder einen Tipp bekommen hatte.
    “Ja.”
    “Wie gefällt Ihnen denn der Club?”
    Er zuckte mit den Schultern.
    “Na, kommen Sie, Sie sind doch nicht etwa schockiert? Sie waren doch bestimmt schon auf der ganzen Welt an solchen Orten.”
    Seine dunklen Augen wurden schmal. “Woher wollen Sie wissen, dass ich auf der ganzen Welt gewesen bin?”
    O Mann, wie dumm von ihr! “Ich wollte nur sagen … Sie wirken irgendwie so militärisch, mit Ihrem kurzen Haar und ganz in Schwarz gekleidet. Hab ich recht?”
    Er nickte nur einmal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher