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Ich weiss, wie du tickst: Wie man Menschen durchschaut (German Edition)

Ich weiss, wie du tickst: Wie man Menschen durchschaut (German Edition)

Titel: Ich weiss, wie du tickst: Wie man Menschen durchschaut (German Edition)
Autoren: Martin Betschart
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(emotional) prägen. Jeder Mensch wird von jedem dieser drei Gehirne beeinflusst, verfügt also über Merkmale, Verhaltensweisen und Eigenschaften, die jeweils vom Stamm-, Zwischen- oder Großhirn gesteuert werden. Über die jeweilige Ausprägung der Merkmale bzw. den Einfluss des betreffenden Gehirnbereiches entscheidet die individuelle genetische Struktur. Sie bestimmt die Art der «Kooperation» der drei Hirne und deren Einfluss, was sich wiederum auf das Verhalten und den Körperbau auswirkt.
    Daraus erklärt sich, dass verschiedene Menschen auf die gleiche Situation völlig unterschiedlich reagieren und auf den gleichen Impuls ganz verschiedene Reaktionen zeigen können. Wenn es möglich ist, diese genetischen Unterschiede und Ursachen wissenschaftlich zu beweisen, dann muss es auch möglich sein, daraus verlässliche Schlüsse abzuleiten – Schlussfolgerungen, die es zulassen, den Menschen aufgrund seiner Lebenseinstellung und seines Verhaltens zuverlässig zu charakterisieren.
    Das Stammhirn
    Das Stammhirn ist das entwicklungsgeschichtlich älteste Hirn. Es soll mehr als 400 Millionen Jahre alt sein und stammt aus der Periode der Dinosaurier. Es war die einzig ausgeprägte Hirnfunktion der höher entwickelten Lebewesen jener Zeit. Im Wesentlichen steuert es die Urinstinkte des Lebens, regelt die physischen Grundbedürfnisse, dient der Selbsterhaltung und sorgt für die Arterhaltung (Geschlechtstrieb). Da das Stammhirn die Aufgabe hat, für das Überleben zu sorgen, ist es auch heute noch in der Lage, Erfahrungen zu speichern, die der Selbsterhaltung dienen. Sie gehen über die lebenswichtigen Körpervorgänge hinaus und ermöglichen zum Beispiel das zögerliche Reagieren in brenzligen Situationen. Dies kann nur im Sinne einer «Automatik» funktionieren, die mit einem «Softwareprogramm» vergleichbar ist, das bei Bedarf ohne Nachdenken spontan abläuft, weil entsprechende Erfahrungen durch vielfache Wiederholung abgespeichert werden.
    Menschen, die stark vom Stammhirn beeinflusst sind, verlassen sich mehr als andere auf ihre Erfahrungen. Sie werden nicht immer allzu leicht mit neuen Situationen fertig, weil sie das Altbewährte vorziehen. Zeitlich orientieren sie sich an der Vergangenheit. Ein Merkmal ist auch, dass sie sich in der Gemeinschaft mit anderen wohler fühlen, was auf eine uralte Funktion des Stammhirns zurückgeht: Das Leben in der Herde bedeutet Sicherheit. Im Drei-Hirne-Modell ist den typischen Merkmalen des Stammhirns die Farbe Grün zugeordnet.
    Das Zwischenhirn
    Das Zwischenhirn ist rund 200 Millionen Jahre jünger als das Stammhirn und entstand mit der Entwicklung der Säugetiere, und zwar als Folge einer Differenzierung der Tierwelt in Pflanzen- und Fleischfresser. In dieser Periode gab es zwischen den Tieren Rivalitäten und Machtkämpfe um die Führung, dementsprechend besteht die Hauptfunktion des Zwischenhirns in der Selbstbehauptung . Es regelt das Durchsetzungsvermögen, das Überleben (Angriff, Flucht und Anpassung) und ist verantwortlich für soziale Bedürfnisse wie Anerkennung und Wertschätzung. Das Zwischenhirn erkennt, ob «Freund» oder «Feind» gegenübersteht, und entscheidet, ob Angriff oder Flucht die richtige Reaktion ist. Es repräsentiert auch den Sitz der Emotionen.
    Menschen, die stark vom Zwischenhirn gesteuert sind, zeigen öfter Verhaltensweisen, die konkurrenzorientiert sind. Sie sind stark auf die Gegenwart ausgerichtet, auf das Hier und Jetzt, in dem sich «Nägel mit Köpfen» machen lassen. Sie können auf wechselnde Situationen schnell, flexibel und manchmal auch impulsiv reagieren. Sie lieben klare Hierarchien in der Absicht, die Führung zu übernehmen. Die durch das Zwischenhirn gesteuerten Merkmale sind mit der Farbe Rot gekennzeichnet.
    Das Großhirn
    Das Großhirn ist der entwicklungsgeschichtlich jüngste Teil des Gehirns und entstand vor etwa drei Millionen Jahren in der Phase der Weiterentwicklung der Primaten. Über ein Großhirn verfügen nur Affen und Menschen. Das Großhirn ermöglicht es Lebewesen erstmals, sich eine bewusste Vorstellung von ihrer Umwelt zu machen. Man führt dies darauf zurück, dass die Primaten häufig in den Bäumen saßen und sich damit einen Überblick über das Geschehen am Boden verschaffen konnten. Dem Menschen verhilft das Großhirn zu Selbstbestimmung und Selbstbewusstsein , denn es erlaubt ihm, nicht nur über die Umwelt, sondern auch über sich selbst nachzudenken. Das Großhirn steuert die logische und rationale
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