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Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Autoren: Gaby Hauptmann
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Satz hat sich mir eingeprägt.«
    »So bleibt man am Leben. Immer wenn dir dieser Satz einfällt, dann lebt sie noch ein bisschen. Zumindest in deiner Erinnerung.«
    Liane sah ihn an. Eine Weile sagte sie nichts. Dann holte sie tief Luft. »Du bist wirklich ein besonderer Mensch. Und ich weiß viel zu wenig von dir. Ich glaube, wir haben gar nicht richtig miteinander gesprochen.«
    Er küsste ihre Hand. »Pass auf dich auf und gib mir bitte deine Adresse.«
    Eine junge Frau steuerte über die Steinplatten auf sie zu. Ihrer Kleidung nach war sie eine Angestellte, und Oliver stand auf.
    Sie redeten auf Spanisch, Oliver drehte sich um: »Um 11.25 Uhr geht der nächste Flug, einige Sitze sind noch frei, danach erst wieder am Abend um 18.20 Uhr«, sagte er.
    Liane sprang auf. »Schaffe ich das?«
    »Wenn ich dich fahre und du in fünf Minuten reisefertig bist, dann schon.«
    »Okay, sie soll buchen und mir die Rechnung schon mal fertig machen, bitte, ich bin gleich so weit. Sekunde!« Sie sprang ins Schlafzimmer und kam mit ihrer Visitenkarte zurück. »Falls eine Angabe fehlt.«
    »Ich gehe am besten mit.« Oliver warf Liane einen traurigen Blick zu. »Aber die behalte ich«, er hielt die Visitenkarte hoch, »als Souvenir.«
    Oliver schaffte es tatsächlich, sie rechtzeitig zum Flughafen zu bringen. Jetzt hatte sie schon eingecheckt, der Koffer war aufgegeben, sie hatte sich von Oliver mit einer warmen Umarmung verabschiedet und stand vor dem Gate. Vor so einem Gate hat alles begonnen, dachte sie. Riley! Was wohl mit ihm geschehen war? Warum meldete er sich nicht? Sie zog ihr Handy heraus, um ihre Nachrichten zu checken. Nichts, keine Zeile von ihm. Dafür fiel ihr ein, dass sie Marius noch überhaupt nicht von ihrer Abreise unterrichtet hatte. Noch ließ das Boarding auf sich warten, also wählte sie seine Nummer.
    »Ja?« Eine verschlafene Frauenstimme meldete sich. Cindy rekelte sich wahrscheinlich noch im sonnenbeschienenen Bett, während er sich um das Frühstück kümmerte. Wie Oliver mit dem Morgenkaffee, dachte Liane.
    »Hier ist Liane. Ist Marius zu sprechen?«
    »Nein.«
    »Ich muss abreisen, kannst du ihm das ausrichten?«
    »Läuft es nicht so, wie du gedacht hast?« Cindys Stimme klang weniger nach einem verschlafenen Kuschelkätzchen als nach einem angriffslustigen Skorpion.
    »Was meinst du?«, fragte Liane.
    »Nachdem du Jürgen nicht abgreifen konntest, gibst du jetzt wohl wieder bei Marius Gas. Da hast du dich aber geschnitten.«
    »Hey, ich gebe überhaupt nicht Gas, und was heißt denn da ›wieder‹?«
    »Zugegeben, ich habe etwas gebraucht, aber im Sunset Ashram ist mir ein Licht aufgegangen. Ihr seid ja überhaupt nicht getrennt, ein feines Pärchen seid ihr. Mit Eheringen an den Fingern komische Spielchen spielen! Marius macht hier einen auf dicke Hose, und du spielst sexy Youngster.«
    »Red nicht so einen Stuss, außerdem hast du doch sowieso ein Auge auf Oliver geworfen.«
    »Ich wollte nur mal schauen, ob der auch gekauft ist.«
    »Ob er auch gekauft ist? Was ist denn das für ein bodenloser Blödsinn?«
    »Blödsinn? Hat Marius dir deinen Sexapostel gekauft oder nicht?«
    »Meinen Sexapostel?«
    Es war kurz still.
    »Sag bloß, das weißt du nicht!«
    Liane beobachtete, wie die ersten Passagiere abgefertigt wurden und zur Maschine gingen, ohne dass ihr Gehirn das wirklich aufnahm. Sie stand wie angewurzelt. Sexapostel? Gekauft? Jochen tauchte vor ihren Augen auf. Wie er in Konstanz so plötzlich in ihrer Weinkneipe stand. Und England? War Jochen es doch gewesen? Sie drückte das Gespräch weg, versenkte das Handy tief in ihrer Tasche und reihte sich in die Schlange ein. Gekauft. Das Wort hämmerte in ihren Ohren. Gekauft! Hatte Marius tatsächlich einen Lover gekauft? Hatte er ihr nicht zugetraut, dass sie selbst einen Kerl fand? Sollte das so eine Art Abschiedsgeschenk von ihm sein? Oder war Jochen verpflichtet, Marius alles haargenau zu berichten? Ihre Haare sträubten sich bei diesem Gedanken, und sie musste einige Male trocken schlucken.
    Sie war froh, als sie in ihrem Sitz saß. Cindy! Stimmte das überhaupt, oder war das wieder so ein Manöver, um sich ihre Pfründe zu sichern? Und wenn ja, wie konnte Marius ihr überhaupt so etwas erzählen? Stell dir vor, Cindy-Darling, ich habe meiner Frau zum Abschied einen Lustjungen geschenkt, der sie mal so richtig rannimmt. Schon bei dem Gedanken wurde ihr anders. Klar, er hatte Cindy anfangs wahrscheinlich von seiner Frau erzählt, ohne zu
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