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"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

Titel: "ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)
Autoren: Bertolt Brecht , Helene Weigel , Wolfgang Jeske , Erdmut Wizisla
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weil sie nicht im Büro ist, plötzlich die Platz aus den Befugnissen von Bunge geholt und sie dort ins Büro gesetzt und beschäftigt. Schließlich ist da noch die Glenzke 1 , warum setzt man sie nicht in das Büro ans Telefon.
    4. Will ich Dich fragen, ob Du Deine Meinung geändert hast, denn ich fragte Dich vor Wochen wegen unserer Schwierigkeiten mit den Vorstellungs-Abenddiensten und Du warst der Meinung, daß Käthe ebenfalls dazu eingesetzt wird. Käthe ist aber der Meinung, daß Du ihr gesagt hast, sie brauche keine zu machen. Du sagtest doch aber, daß sie genauso wie die andren eingesetzt werden könne. Wie soll ich mich verhalten?
 
    1
 
Irmgard Glenzke ist Sekretärin in der Dramaturgie.

242  20. Januar 1956; A: Berlin, E: Berlin, masch. Du., dikt. ( BBA )
    Berlin, dem 20. 1. 56
    Lieber Brecht,
    ich habe heute ein Gesuch unterschrieben um die Genehmigung für die Italienreise von Elisabeth Hauptmann und Iva und Benno Besson. Bitte, um Deine Meinung, wer zahlt. 1
 
    1
 
Die drei fahren gemeinsam mit Brecht zur Premiere von Strehlers Inszenierung der Dreigroschenoper am 10. Februar 1956 am Piccolo Teatro di Milano.

243  Telegramm, 10. Februar 1956, 14:46; A: Berlin, E: Milano ( BBA )
    = BERTOLT BRECHT PICCOLOTHEATER MAILAND
 
    FM 11586 BERLIN F 10 10 1355
 
    = DIE ALLERSCHOENSTEN WUENSCHE VON DEINER = HELLI + 1
 
    1
 
Brecht begeht seinen 58. Geburtstag.

244  14. März 1956; A: Berlin, E: Berlin, masch. Du., dikt. ( BBA )
    Berlin, den 14. März 1956
    Lieber Bert!
    Wir haben gestern wie die Wahnsinnigen geheizt und nach einem ganzen Tag heizen im Probenhaus waren 8° zu erreichen. Es ist wirklich zum Verzweifeln. Wir wissen nicht, wie wir Kohlen bekommen sollen. Der Magistrat kann uns nicht mehr an Zuschuß geben. Trotz aller Schwierigkeiten muß ich Dich bitten, diese Woche noch in dem kleinen Probebühnchen zu arbeiten. Es ist versprochen worden, nächste Woche sei Frühling.

245  23. März 1956; A: Berlin, E: Berlin, masch. Du., dikt. ( BBA )
    Lieber Bert!
    Es ist etwas ganz Scheußliches passiert. Aus der Staatsbibliothek sind folgende Bücher verschwunden:
            Euripides
»Medea«
        Serristori
»Illustrazione del mar nero«
        Güldenstädt
»Reisen nach Georgien«
        Klaproth
»Beschreibung d. östl. Kaukasus«
    Und zwar wurden sie geholt teilweise von Vera Böhm und teilweise von Frau Berge-Rost. Nun kann man die beiden nicht dafür verantwortlich machen, denn sie haben die Bücher für andere geholt, die sie für »Kreidekreis« brauchten. Jeder sagt, er hätte die Bücher abgeliefert, aber keiner weiß mehr an wen. Nun also, die Bücher sind verloren und wir können keine Genehmigung mehr bekommen, Bücher zuentleihen, bevor wir die verschwundenen nicht zurückgegeben haben, und zwar nicht in Geld, sondern als Bücher.
    Ich habe jetzt einen bösen Hinterkopfgedanken. Ich möchte eine Razzia durch sämtliche Schränke unserer Dramaturgie unternehmen. Was meinst Du dazu? Das müßte geheim und mit raschem Zugriff geschehen. Das sind alles Büchermarder und -sammler. Ich meine Wekwerth, Besson, Weber, Palitzsch.
    Damit es den anderen nicht weh tut, Käthe Rülicke, von der ich es nicht glaube. Kilian, Voigt ist auch noch eine Proposition, und zwar würde ich vorschlagen, daß Gelmar und ich losgehen.
 
    23. März 1956
            Gamba
»Kriegsschauplatz zwischen den Russen und Persern«
        Piscator
»Das politische Theater«
        Anna Braeder
»Zur Rolle des Körperlichen in der altfranz. Literatur«
        Scribe
»Le Verre d'Eau« 1840
        Strauß
»Voltaire« 1870
        Courteline
Komödien 1912
        Shakespeare
»König Lear«
        Shaw
»Kapitän Brassbounds Bekehrung« 1908
        Po Chü-i
»Lieder eines chines. Dichters«
        Böttger
Philosophische Dissertation:
»Comédie-Ballet« 1931 1
     
    1
 
Die lückenhaften Angaben der Verfasser und Titel sind behutsam korrigiert nach einem Brief, in dem Walter Gelmar am 9. Mai 1956 Käthe Rülicke fragt, ob einer dieser Titel sich eventuell in ihrem Bücherbestand befindet. Die Angaben der nicht in vielerlei Ausgaben enthaltenen Titel im einzelnen: Luigi Serristori, Illustrazione di una carta del Mar Nero del 1351 e ricordi sul Caucaso, sulla Spagna, sul Marocco , Firenze 1856; Johann Anton Güldenstädt, Reisen durch Rußland und im Caucasischen Gebürge , 2 Bde, St.
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