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"Ich laufe, um zu laufen ...": Eine Frauen-Laufen-Anthologie (German Edition)

"Ich laufe, um zu laufen ...": Eine Frauen-Laufen-Anthologie (German Edition)

Titel: "Ich laufe, um zu laufen ...": Eine Frauen-Laufen-Anthologie (German Edition)
Autoren: Susanne Mahlstedt
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privaten Etappenlauf von Erkrath nach Berlin zusammen mit einer Freundin nahm ich denersten 6-Tagelauf unter die Füße. 2004 organisierte Sigi dann den ersten 6-Tage-Bahnlauf von Erkrath, der einschlug wie eine Bombe. Es folgten noch zwei weitere Läufe in Erkrath unter seiner Federführung.
    Ich hatte schon seit einiger Zeit immer wieder Probleme beim Laufen. Die Wade des rechten Beines verkrampfte, kaum dass ich losgelaufen war. Es folgten unzählige Untersuchungen mit unzähligen Diagnosen. Nichts half, laufen konnte ich gar nicht mehr und auch Fahrradfahren und andere Aktivitäten wurden zunehmend beschwerlich. Eine Bekannte gab mir dann den Tipp, meine Arterien durchchecken zu lassen. Hierbei stellte sich heraus, dass meine rechte äußere Beckenarterie verstopft war und dadurch mein rechtes Bein nicht ausreichend mit Blut versorgt wurde. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich keine 100 Meter am Stück mehr ohne Beschwerden gehen. Nachdem die Ursache nun endlich erkannt war, folgte eine Operation, die Arterie wurde gesäubert, das Blut konnte wieder ungehindert fließen und es dauerte nicht lange und ich konnte endlich wieder beschwerdefrei laufen. Ich war glücklich.
    Leider hielt dieses Glück nicht sehr lange an, nach ca. drei Monaten traten die gleichen Beschwerden wieder auf. Um es kurz zu machen, es folgten zwei weitere Operationen und weitere drei Male wurde die Arterie „nur“ gesäubert. 2008 – ich hatte wieder große Beschwerden – vermittelte mir eine Bekannte einen Termin bei einer Ärztin der Gefäßchirurgie der Uni-Klinik Düsseldorf. Bei der darauffolgenden Untersuchung wurde festgestellt, dass sich ein „Umweg“ zu dieser ständig verstopften Arterie zu bilden anfing. Es stellte sich die Frage, ob erneut operiert werden sollte. Die Ärztin überließ uns nun selbstdie Entscheidung, ob die OP durchgeführt werden solle oder ob ich mit viel Geduld versuchen wolle, ob sich dieser Umweg nicht so weit ausbildet, dass das Bein ausreichend mit Blut versorgt wird. Nach einigen Diskussionen entschloss ich mich also, es zu probieren und mich nicht erneut operieren zu lassen. Es folgten Monate, in denen ich versuchte, mit einer Kombination aus Gehen und Laufen einigermaßen in Form zu bleiben. Spaß gemacht hat das nicht und häufig war ich nahe daran, den Laufsport einfach an den Nagel zu hängen. Ich wusste aber auch, dass es für die Bildung dieses Blutkreislaufumweges unbedingt nötig war, mich zu bewegen und auch zu belasten. Ende 2009 konnte ich dann endlich relativ beschwerdefrei laufen und schmiedete natürlich fleißig Laufpläne für das Jahr 2010. Ein Rückschlag erwischte mich noch einmal im April 2010. Ich war nach Athen geflogen, um dort einen guten 7-Tagelauf zu absolvieren und musste bereits nach einem Tag das Rennen abbrechen. Beschwerden in der Hüfte ließen leider kein Laufen zu. Wieder zu Hause angekommen, hatte ich erneut Probleme mit der Durchblutung, die ich rückwirkend auf den Flug nach Athen und die im Flugzeug herrschenden Druckverhältnisse zurückführe. Wieder vergingen ca. sechs Wochen, in denen ich mit Beschwerden laufen musste.
    Seit Juni 2010, ich wage es kaum auszusprechen, um nicht zu übermütig zu sein, habe ich nun keine Probleme mehr. Eine Untersuchung im Oktober 2010 wieder in der Uni-Klinik Düsseldorf ergab, dass die Fußpulse in beiden Beinen gleich sind, was darauf schließen lässt, dass auch das rechte Bein normal durchblutet wird. Es stand also einer optimistischen Planung für 2011 nichts im Wege und so legte ich dann auch gleich im Januar mit dem KevelaerMarathon los. Es folgten die 50-Kilometerläufe von Rodgau und Marburg, die ich jeweils mit einer Zeit von unter 5 Stunden beenden konnte und beim 6-Stundenlauf in Stein lief ich sogar meine drittbeste Leistung über 6 Stunden mit über 63 Kilometern. Der positive Trend setzte sich fort, das Training machte wieder richtig Spaß, ich wurde erneut in den Nationalteamkader für 24 Stunden berufen. Ich entschloss mich, beim 24-Stundenlauf am Seilersee nicht einfach nur zu trainieren, sondern eine möglichst gute Leistung zu erreichen. Mit 207,750 Kilometern konnte ich die Damenwertung gewinnen und den dritten Platz in der Gesamtwertung erreichen. Mit dieser Leistung schlitterte ich nur knapp 180 Meter an meiner eigenen Bestleistung über die 24 Stunden vorbei.
    Nach über sieben Jahren mit ständigen gesundheitlichen Problemen, bin ich endlich dort angekommen, wo ich läuferisch wieder hinwollte. Nun möchte
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