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Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt

Titel: Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt
Autoren: Ralf Schmitt , Torsten Voller
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trotzdem handlungsfähig, da Sie jede neue Situation aktiv mitgestalten können, indem Sie »Ja« sagen und »Mut zum Fehler« beweisen.
    Beobachten Sie sich einmal dabei, was passiert, wenn Sie selbst oder andere nicht im Moment sind:
    Was genau geht Ihnen jetzt alles durch den Kopf?
    Ja, genau jetzt?
    Sind Sie in dem Buch versunken?
    Oder überlegen Sie gerade, was heute noch im Fernsehen läuft? Wie Sie den nächsten Tag gestalten werden? Ob Ihre Haare sitzen? Auf was Sie heute noch Appetit haben?
    Merken Sie, wie schnell wir Sie aus dem Moment holen können?
    Checken Sie Ihre E-Mails, während Sie mit Ihrer Mutter telefonieren? Gehört Ihre Aufmerksamkeit eher dem Fernseher, wenn Ihr Partner Ihnen von seinem Tag erzählen möchte? Stellen Sie gerade Ihre Videokamera ein, mit der Sie Ihre Tochter im Krippenspiel filmen möchten, und verpassen Ihren Auftritt, da Sie mit dem Menü nicht zurechtkommen? So etwas nennen wir Aufmerksamkeitskiller, die es immer wieder schaffen, uns aus dem Moment rauszuziehen, um den es eigentlich geht. Meistens reicht es schon aus, sich diese Ablenkung bewusst zu machen und seine Aufmerksamkeit wieder gezielt auf das, was im Moment passiert, zu richten.

Übung 23:
Belauschen
    Sie brauchen dazu:
    • sich selbst
    • Ihre Ohren
    • jemanden zum Belauschen
    Und so geht’s:
    Die Webseite www.belauscht.de hat es vorgemacht: Schalten Sie Ihren MP3-Player aus und hören Sie mit offenen Ohren zu, was im Moment um Sie herum gesprochen wird. Ebenso absurd wie die Fotos, die Sie in Übung 2 »Foto-Assoziationen« geschossen haben, können belauschte Dialoge sein.
    Ein Beispiel von www.belauscht.de und dem dazugehörigen Buch »Entschuldigung, sind Sie die Wurst?« (Heyne Verlag):
    Silvestermorgen bei Aldi - Ausnahmezustand, Schlangen quer durch den Laden. Als eine Kasse schließt und dafür eine andere aufmacht, rutscht ein wartender Rentner beim Schlangenwechsel etwa vier Plätze nach hinten, muss also ungefähr sieben Minuten länger warten. Er pöbelt dafür die Kassiererin lautstark an und geht dabei weit unter die Gürtellinie. Alle anderen Kunden schauen betreten weg, nur eine junge Frau sagt laut hörbar zur Kassiererin: »Sie müssen das schon verstehen, in dem Alter hat man keine Zeit, da kann man ja jede Sekunde tot umfallen.«
    (Belauscht in Hamburg von Briddel)

    Was soll das?
    Im Moment sein bedeutet, dass all unsere Sinne jederzeit wach und aufmerksam sind. Genauso, wie wir viele Dinge nicht sehen, weil wir sie für Probleme anderer Leute halten,
hören wir oft nicht hin. Wir hören unterwegs lieber Musik mit Kopfhörern oder hören einfach weg. Diese Übung trainiert die Neugier auf das, was wir um uns herum hören können. Wir erinnern uns: Wenn Sie spontan reagieren, können Sie nur das nutzen, was Sie in diesem Moment zur Verfügung haben. Das kann auch etwas sein, was Sie eben gehört haben; Sie greifen es auf und nutzen es und für eine spontane Reaktion. Oft hören wir gar nicht genau hin, was gesagt wird, wir ziehen, unabhängig von dem tatsächlich Gesagten, einen eigenen Sinn aus dem Satz. Denken Sie an das Beispiel mit dem dicken und dem modischen Mann: »Gibt es Ihren Anzug auch für Männer?« Der modische Mann antwortete: »Ja, aber nicht in Ihrer Größe!« Hätte er nicht aufmerksam zugehört, hätte er vielleicht nur den Angriff auf seine Männlichkeit gehört, etwa: »Sie sind ja gar kein richtiger Mann!« Aber weil er gut aufgepasst hatte, konnte er den Anzug in seine Replik miteinbeziehen.

    In einem Radio-Interview erzählte Wencke Myhre, eine norwegische Sängerin, die in Deutschland mit zahlreichen Schlagern bekannt wurde, unter anderem von ihrem Lebensmotto: »Ich nehme mir immer die nächste Viertelstunde vor.« Damit meint sie, in besonders anstrengenden Situationen immer nur die nächsten 15 Minuten zu planen und dann weiterzusehen. Diese 15 Minuten sei sie voll und ganz »im Moment«. So hangele sie sich Schritt für Schritt an ihrem Masterplan entlang. Zudem nimmt sie sich auch regelmäßig 15-minütige Auszeiten, beispielsweise um einen Kaffee zu trinken. Also nur Kaffee trinken, nicht nebenbei noch weiterarbeiten. Das nennt sie ihren »15-Minuten-Urlaub«. Gerade in Stresszeiten eine gute Möglichkeit, um in den Moment zu kommen.

Halt’s Maul! Hör zu!
    Meistens machen wir fast alles richtig. Wir sind am richtigen Ort, pünktlich, haben uns gut vorbereitet, aber dann sind wir doch nicht im Moment, hören einfach nicht hin, sind in unseren
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