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HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

Titel: HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)
Autoren: Vito von Eichborn , Uwe Knop
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für den Alkoholkonsum gesehen werden kann“. Oder vielleicht doch? Denn Erkenntnissen der University of South Carolina zufolge soll Rotwein nun auch die Leber vor Alkoholschäden schützen.
    Fakt ist: Steter Tropfen höhlt den Stein respektive die Leber. Sobald Alkohol in unseren Körper strömt, ändert unser Entgiftungsorgan Nummer eins umgehend seinen Stoffwechsel: Der Abbau des Giftes Alkohol hat höchste Priorität; Fettleber und Zirrhose sind die bekannten Folgen von langfristigem Dauerkonsum. Daneben soll bereits ein Drink kurzfristig das Schlaganfallrisiko verdoppeln, erklärte die Harvard Medical School in Boston, USA im Sommer 2010 – und bei mehr als einem Drink pro Tag steigt das Risiko des Hirninfarkts generell an, so eine große Übersichtsstudie aus 2011 im renommierten British Medical Journal. Im selben Jahr erschien im gleichen Journal auch eine Auswertung der EPIC-Daten, die zeigte, dass bereits ein tägliches Glas Wein die Krebsbildung fördern kann. Daher sollte Alkohol besser nicht mehr zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen werden – empfehlen die EPIC-Autoren. Bereits im Sommer 2010 warnte die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen davor, dass schon geringe Mengen Alkohol das Krebsrisiko steigern können.
    Darüber hinaus besteht nach Meinung von Forschern aus Massachusetts „eine lineare Korrelation zwischen Alkoholkonsum und Gehirnvolumen“: Unser Hirn schrumpft schon bei geringen Mengen Alkohol . Und je mehr jemand trinkt, desto kleiner wird sein Gehirn … wie gut, dass gemäß Universität Tromso ein bis zwei Gläser Wein pro Woche die Hirnleistung steigern, um den alkoholbedingten Verlust an grauer Masse auszugleichen. Und wenn doch sogar eine ganze Flasche Wein vielleicht das Wachstum von Krebszellen verhindern kann , wie eine verlockende Studie für Vieltrinker ergab – wie viel Wein sollen wir denn nun trinken, damit der „gute Tropfen“ der Gesundheit nutzt?
    Generell sieht es nach Aussagen von Experten der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin so aus: „Auf Studien, die belegen, dass typische Weintrinker gesünder sind als typische Biertrinker,ist nicht viel zu geben“, da Weintrinker in der Regel einen anderen Lebensstil pflegen, der insgesamt entscheidend für deren Gesundheitszustand ist. Das oder die Gläschen Wein spielen in Sachen Gesundheit nur eine Nebenrolle. Daher sei auch hier die Frage erlaubt: Wer finanziert die zahlreichen „Wein ist gesund“-Studien und hat ein Interesse daran, dass wir glauben, mindestens ein Glas Wein am Tag sei gut für die Gesundheit?

Ganz gesunder Gerstensaft
    Derartige Erkenntnisse gibt es übrigens auch in vielen Varianten für Bier, das ebenfalls sehr gesund sein soll (kann ja nicht sein, dass nur Wein gesund ist). Apro(st)pos Bier, des Deutschen liebster Alkohollieferant: Laut „neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen ist es fast ein Wundermittel gegen diverse Krankheiten – und es steigert sogar die Lebenserwartung und Intelligenz“, so die beschwingte Ankündigung des Berichts in einem Männermagazins im Mai 2008. Das nationale Gesundheitsinstitut in Kopenhagen habe festgestellt, dass regelmäßiger Biergenuss das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, um die Hälfte senke , „denn wichtige Inhaltsstoffe des Bieres schützen vor Fettablagerungen in Zellen und Gefäßen“ – wahrscheinlich der Grund für Bierbauch oder Fettleber, wo das Fett dann „aus Schutzgründen“ strandet. Weiter helfe der Gerstensaft bei Thrombosen, Osteoporose, Magenproblemen und Nierensteinen. Krebshemmende Wirkung habe das „Flüssigbrot“ ebenfalls – und zwar schütze ein ganz besonderer Pflanzenstoff des Bieres bis zu 100-mal stärker vor Krebs als vergleichbare Schutzstoffe in Rotwein, resümiert ein Neurologe der Landesnervenklinik in Graz (ein böser Seitenhieb auf Resveratrol, dem Wunderstoff im Rotwein?). Bei allen gesundheitsfördernden Eigenschaften vergessen Autoren und Experten aber nicht zu betonen, dass Bier„maßvoll“ genossen werden sollte. Wobei hier der Begriff „eine Maß voll“ besser passen würde, denn für den im Männermagazin zitierten Freisinger Professor ist bis zu einem Liter Bier am Tag maßvoll . Oder anders formuliert: „Männer: Täglich ein halbes Sixpack ist nicht nur ungefährlich, es schützt euch sogar vor vielen Krankheiten, verlängert euer Leben und macht intelligenter.“ (Letzteres haben übrigens die Japaner entdeckt.)
    Die folgenden Informationen wurden den Lesern dabei
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