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Hundert Facetten des Mr. Diamonds, Band 4: Glitzernd (German Edition)

Hundert Facetten des Mr. Diamonds, Band 4: Glitzernd (German Edition)

Titel: Hundert Facetten des Mr. Diamonds, Band 4: Glitzernd (German Edition)
Autoren: Emma Green
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verdient.“
    „Aber ich liebe dich nicht, Gabriel. Ich liebe dich überhaupt nicht. Ich hasse dich.“
    „Sie sind eine schlechte Lügnerin, Amande.“
    Dieses plötzliche Siezen trifft mich mitten ins Herz. Es könnte Distanz zwischen uns schaffen, doch aus Gabriels Mund klingt es einfach nur zärtlich. Seine Züge werden etwas weicher und ein fast unmerkliches Lächeln erhellt sein Gesicht. Davon angespornt, versuche ich, mit ihm zu kokettieren.
    „Ich liebe nicht Sie. Ich liebe Ihre Zärtlichkeit, Ihre Gewalt, Ihre Kälte, Ihre Gleichgültigkeit. Ich nehme all das.“
    „Ich liebe Sie sehr, doch diese Entscheidung werden nicht Sie treffen. Ich treffe sie.“
    Da haben wir ihn wieder. Der von Zwangsvorstellungen besessene Herrscher ist zurück.
    „Wenn Sie Gefallen daran finden, das zu glauben …“
    „Diese Wahrheit gefällt mir ganz und gar nicht.“
    „Ich befürchte, Sie sind ein ebenso schlechter Lügner wie ich.“
    „Reizen Sie mich nicht, süße Amande.“
    „Ich will Sie nicht wütend machen, doch Sie wissen, dass ich auch bitter werden kann.“
    „Ob süß oder bitter, ich habe diese Amande satt. Es tut mir leid, Ihnen dies mitteilen zu müssen.“
    Ein Dolchstoß mitten ins Herz.
    Mir steigen die Tränen in die Augen. Ich habe keine Ahnung, was er will. Was versucht er, mir zu sagen, wann scherzt er, wann muss ich ihm glauben, was soll ich verstehen? Er erschöpft mich, reibt mich auf, hinterlässt nur eine leere Hülle. Und auf seine Art jubiliert er, er scheint die Wirkung seiner niederschmetternden Äußerung zu genießen.
    „Schachmatt? Sie scheinen das Spiel, das Sie begonnen haben, nicht zu beherrschen.“
    „Ich habe es satt, zu spielen.“
    „Wir kehren soeben an den Ausgangspunkt unserer Diskussion zurück. Das muss aufhören.“
    „Okay, bist du fertig? Du hältst mich wirklich für eine Idiotin! Schon von Anfang an!“
    „Ich habe beschlossen, dass das besser für Sie ist. Aber wenn es Ihnen lieber ist, können wir auch sagen, dass Sie mich verlassen haben.“
    „Leck mich doch am Arsch.“
    „Ich wusste nicht, dass Sie so vulgär sein können. Belassen wir es dabei, Sie werden sich schon wieder einkriegen.“
    Ich krümme mich auf meinem Platz zusammen, während das Flugzeug langsam mit dem Landeanflug beginnt. Gabriel streckt seine Beine aus, legt seinen Kopf wie zuvor an die Rückenlehne und schließt die Augen. Ende der Diskussion. Ich drehe mich zur Seite, um leise zu weinen und auf die Landung zu warten. Als ich aufstehe, um in Begleitung einer betretenen Stewardess das Flugzeug zu verlassen, sehe ich ihn ein letztes Mal an. Mein Liebhaber – mein Ex-Liebhaber – bewegt sich nicht. Er bleibt völlig teilnahmslos. Mit geröteten Augen und Beinen wie aus Gummi steige ich aus. Als ich auf das Pariser Rollfeld trete, gibt mir ein Chauffeur, der an einer Limousine lehnt, von Weitem ein Zeichen. Der diktatorische Gentleman hat also schon alles vorausgeplant, auch das Auto, das mich nach Hause bringt. Langsam gehe ich schluchzend darauf zu, es ist beinahe, als würde ich rückwärts gehen.
    „Auf Wiedersehen, Amandine.“
    Ich erschrecke und drehe mich um. Die schwere Tür des Flugzeuges ist bereits wieder verschlossen, es wird wohl gleich wieder abheben. Diese schöne, schwere Stimme habe ich mir wohl nur eingebildet.

2. Mit geschlossenen Augen
    „Was? Ich verstehe kein Wort, Amandine. Wein dich aus oder sprich darüber, aber du kannst nicht beides gleichzeitig tun.“
    „Danke, Camille. Du bist die beste große Schwester der Welt.“
    „Ach, und halt' das Telefon von dir weg, wenn du die Nase hochziehst, das klingt ja furchtbar! Oder schnäuz' dich, aber tu was dagegen!“
    „He, hätte ich mit Mama sprechen wollen, hätte ich sie angerufen. Im Ernst, seit du Oscar bekommen hast, bist du um zwanzig Jahre gealtert.“
    „Wenn du sechs Monate lang ein Baby Tag und Nacht schreien hörst, reden wir weiter.“
    „Blablabla.“
    „Jetzt komm schon, Schwesterchen, hör auf zu weinen. Denk' an etwas anderes. Wie lang ist es jetzt her? Zwei Wochen?“
    „Dreizehn Tage. Ich hasse diese Zahl, die bringt Unglück.“
    „Der Typ, den du liebst, hat dir den Laufpass gegeben. Was sollte dir denn noch Schlimmes passieren?“
    „Du verstehst das nicht. Ich habe eine Vorahnung, da ist etwas passiert, das spüre ich.“
    „Das heißt Liebeskummer, das haben wir doch alle schon durchgemacht. Glaube mir, daran stirbst du nicht.“
    „Gut, wenn dir nichts anderes einfällt, um
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