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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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getriebene Ratte würde kämpfen.
Das Kratzen von Metall auf Metall klang unnatürlich laut und hallte von den
Seiten der Baugrube wider. Da seine Anwesenheit nun bekannt war, rannte
DeVerne um den Bulldozer herum und brüllte mit erhobener Waffe eine
Kampfansage.
    Jemand lag vor ihm auf dem Boden. DeVerne konnte
die Schuhe sehen, die aus dem Teich aus Schatten herausragten. In diesem Teich
aus Schatten kauerte eine weitere Gestalt - oder erschuf ihn, DeVerne konnte
sich dessen nicht sicher sein.
    DeVerne schrie erneut. Die Gestalt richtete sich
auf und drehte sich um, Finsternis wirbelte um sie herum.

DeVerne hatte nicht bemerkt, daß die Gestalt sich
bewegt hatte, bis ihm das Rohr entwunden wurde. Er hatte kaum Zeit, die andere
Hand zu heben in dem fruchtlosen Versuch, sein Leben zu retten.
    So etwas gibt es gar nicht! wimmerte er lautlos, als
er starb.
     
    Am Mittwochmorgen lautete die 10 cm hohe
Schlagzeile des Revolverblatts: „VAMPIR SUCHT STADT HEIM."

 
    Zwei
    Er hob ihren Arm und ließ seine Zunge über das
weiche Fleisch auf der Innenseite ihres Handgelenks gleiten. Sie stöhnte, den
Kopf in den Nacken gelegt, und ihr Atem ging stoßweise.
    Fast.
    Er beobachtete sie genau, und als sie begann, den
Orgasmus zu erreichen, als ihr Leib begann, sich unter seinem zu biegen, nahm
er die kleine pulsierende Vene an ihrer Daumenwurzel zwischen seine spitzen Zähne
und biß zu. Der leichte Schmerz war für sie nur ein Gefühl mehr in einem
System, das bereits überlastet war, und während sie auf den Wellen ihres
Orgasmus schwamm, trank er.
    Sie waren fast gleichzeitig fertig.
    Er griff nach oben und strich eine Strähne feuchten
mahagonifarbenen Haars aus ihrem Gesicht. „Danke", sagte er.
    „Nein, ich danke dir", murmelte sie, griff
seine Hand und küßte die Handfläche.
    Sie lagen eine Weile still. Sie war im Halbschlaf,
und er zog leicht die sanften Kurven ihrer Brüste nach, seine Fingerspitze
folgte den blauen Linien ihrer Venen unter der weißen Haut. Jetzt, da er
getrunken hatte, trieben sie ihn nicht länger zum Wahnsinn. Als er sicher war,
daß das Gerinnungsmittel in seinem Speichel zu wirken begonnen hatte und die
winzige Wunde an ihrem Handgelenk nicht mehr blutete, befreite er seine Beine
aus den ihren und trottete ins Bad, um sich zu säubern.
    Sie wachte auf, als er sich anzog.
    „Henry?"
    „Ich bin noch da, Caroline."
    „Noch. Aber du gehst."
    „Ich muß noch arbeiten." Er zog einen Pulli
über den Kopf und tauchte blinzelnd im plötzlichen Licht der Nachttischlampe
wieder auf. Lange Jahre der Übung verhinderten, daß er zurückschreckte, aber er
drehte sich um, um seinen empfindlichen Augen die Möglichkeit zur Erholung zu
geben.

„Warum kannst du nicht tagsüber arbeiten wie ein
normaler Mensch", protestierte Caroline, zog die Steppdecke vom Fußende
des Bettes hoch und kuschelte sich darunter.
    „Dann hättest du die Nächte für mich frei."
    Henry lächelte und antwortete wahrheitsgemäß: „Ich
kann tagsüber nicht denken."
    „Schriftsteller", seufzte sie.
    „Schriftsteller", stimmte er zu, beugte sich
vor und küßte sie auf die Nase. „Wir sind eine ganz besondere Art."
    „Wirst du anrufen?"
    „Wenn ich Zeit habe."
    „Männer!"
    Er griff hinüber und knipste die Lampe aus. „Das
auch." Geschickt wich er ihren tastenden Händen aus, küßte sie zum
Abschied und tappte leise aus dem Schlafzimmer und durch die dunkle Wohnung.
Hinter sich hörte er, wie ihre Atmung sich veränderte, und er wußte, daß sie
schlief. Gewöhnlich fiel sie sofort in Schlaf, wenn sie fertig waren, und wußte
nie, wann er ging. Das war eines der Dinge, die er am meisten an ihr mochte,
denn es bedeutete, daß sie selten unangenehme Streitigkeiten darüber hatten, ob
er über Nacht bleiben würde.
    Er holte seinen Mantel und seine Stiefel und ließ
sich selbst aus der Wohnung, wobei er die Ohren nach dem Geräusch des
einrastenden Riegels spitzte. In vielerlei Hinsicht waren dies die sichersten
Zeiten, in denen er je gelebt hatte. In anderer die gefährlichsten.
    Caroline hegte keinen Verdacht, was er wirklich
war. Für sie war er ein amüsantes Zwischenspiel, ein unregelmäßiger
Bettgefährte, Sex ohne Schuldgefühle. Er hatte sich nicht besonders anstrengen
müssen, damit es sich so entwickelt hatte.
    Er sah sein Spiegelbild auf den Fahrstuhltüren
finster an. „Ich will mehr." Die Unruhe wuchs schon einige Zeit in ihm,
nagte an ihm und ließ ihm wenig Frieden. Das Trinken hatte geholfen,
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